Vohenstrauß
07.10.2018 - 10:13 Uhr

Schreiben war ihre Leidenschaft

Die ehemalige NT-Berichterstatterin Rosa Zimmermann ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Sie war eine Institution in der Großgemeinde Vohenstrauß.

Die ehemalige NT-Berichterstatterin Rosa Zimmermann ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Bild: Ingrid Popp
Die ehemalige NT-Berichterstatterin Rosa Zimmermann ist im Alter von 96 Jahren verstorben.

Sie war jahrzehntelang für die Regionalzeitung "Der neue Tag" unterwegs, die ihr bis zuletzt ihr Ein und Alles war. Noch im Januar feierte Rosa Zimmermann im Pflegeheim "Wohnen am Kreuzberg" 96. Geburtstag. Jetzt ist sie im Vohenstraußer Krankenhaus gestorben. Den Zeitungslesern im Altlandkreis war das Kürzel (im) lange ein Begriff, denn Zimmermann war die rasende Lokalreporterin.

Keine Veranstaltung, kein Termin und kein Prominenter entging der engagierten Berichterstatterin, die durch ihren Ehemann Rudi Zimmermann zum Schreiben kam und nach dessen Tod am 6. Oktober 1980 voll in dieses Metier einstieg. Die Pressearbeit war für sie damals auch eine Art Trauerbewältigung. Kein Abendtermin war ihr zu viel, auch keine Verpflichtung an Wochenenden oder Feiertagen. In der Großgemeinde war sie überall bestens bekannt und die Redaktion an der Friedrichstraße wurde ihr zur zweiten Heimat.

Zimmermann wurde am 5. Januar 1922 in Eching am Ammersee geboren. Nach dem Schulbesuch wurde sie zum Arbeitsdienst eingezogen. Als Funkerin der Luftwaffe war sie dreieinhalb Jahre in Paris und Husum eingesetzt und dann bis zum bitteren Ende in Oslo. Von Mai bis September 1945 musste sie auch noch die englische Kriegsgefangenschaft über sich ergehen lassen, ehe sie in ihre oberbayerische Heimat zurückkehren durfte. Dort arbeitete sie in einem großen Hotel und hier lernte sie auch ihren Ehemann kennen, den sie 1957 in Eching heiratete.

Danach folgte der Umzug nach Vohenstrauß. Seit der Gründung des NT-Verlagshauses begleitete Rudi Zimmermann, der beim Amtsgericht tätig war, als freier Mitarbeiter das kommunale Geschehen. Der Zeitaufwand wurde jedoch immer umfangreicher und so weihte er auch seine Ehefrau in die Geheimnisse der schreibenden Zunft ein. Es gab kaum ein Thema, um das sie sich nicht kümmerte. Berichte aus den kommunalpolitischen Leben waren ebenso dabei wie das Neueste aus den Vereinen und den Gemeinden.

Schreiben wurde zu ihrer Leidenschaft. Als sie aus gesundheitlichen Gründen 1995 ihren Redakteuren in der Vohenstraußer Geschäftsstelle, schweren Herzens "Auf Wiedersehen" sagte, nahm sie viele Erlebnisse und Anekdoten mit. Eine enge Freundschaft verband sie bis zu dessen Tod mit dem früheren Vohenstraußer Zahnarzt Alois Zilbauer.

Als es ihr nicht mehr möglich war alleine in ihrem Haus an der Kößlmühlstraße zu leben, wechselte sie ins Pflegeheim nach Pleystein. Bei Besuchen fragte sie immer wieder nach den altbekannten Redakteuren, die ihr ans Herz gewachsen waren. Um Zimmermann trauern Tochter Rosi, die Enkelinnen Manuela und Simone sowie Urenkel Elias. Die Aussegnung ist am heutigen Montag um 18 Uhr in der Leichenhalle in Altenstadt. Das Requiem folgt am Dienstag, 9. Oktober, um 14.30 Uhr in der Vohenstraußer Stadtpfarrkirche, danach ist Beisetzung im Familiengrab.

 
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