Ein Plädoyer für Pflegeberufe zünden Schüler der Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule bei ihren freiwilligen Diensten, die sie bis zu zehn Mal in den vergangenen Wochen im Walter-Siegert-Caritasheim bei den Bewohnern ableisteten. Und die junge Leute kommen mit ihrer Tat bei den Senioren bestens an, die sie schnell ins Herz geschlossen haben. Pflegeberufe brauchen ein viel besseres Image, sind sich die Pflegekräfte im Seniorenheim einig. Damit in Zukunft wieder mehr junge Leute einen Sozialberuf ergreifen, dafür setzen sich Konrektor Richard Troglauer und Lehrerin Kristina Hagn im Rahmen des Projekts „Taff“ (Talente finden und fördern“ ein. Wer alt und kraftlos ist, mit nur noch eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit, alterstypischer Augenveränderung oder weniger Hörvermögen, ist froh, wenn ihm helfende Hände zur Seite stehen.
Die sozialpflegerische Ausbildung verlangt nach jungen, dynamischen Kräften wie sie in der Mittelschule heranwachsen. „Wir wollen den Schülern bei der Berufsorientierung Hilfestellung geben und auch den sozialen Bereich abdecken“, versicherte Hagn. „Da flatterte ausgerechnet das Angebot der Caritas bei uns herein, das wir bereitwillig annahmen.“ Auf freiwilliger Basis, über den Unterricht hinaus, erklärten sich Schüler aus den Klassen M 9 a und M 9 b sofort bereit, bei diesem Projekt mit einzusteigen. Die Schüler servierten den Senioren bei ihren Besuchen Kaffee und Kuchen, setzten sich an die Tische und plauderten mit den Bewohnern, sangen Lieder und organisierten einen Spielenachmittag.
Vor allem das Kegeln auf der transportablen Holzkegelbahn bereitete den Bewohnern viel Spaß und wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben. Evelyn Kriwizki, Annika Hummer, Alina Hölzl, Ayleen Bauer, Jessica Matejczyk und als einziger Junge Keanu Faltinowski waren Feuer und Flamme für diesen Dienst. „Pflegefachpersonen sind Rückgrat und tragende Säulen in unserem Gesundheitssystem“, das sollte nicht vergessen werden, meinte der Schulleiter. Deswegen will Troglauer auch zukünftig Angebote mit Bezug zur Berufsorientierung und zur Arbeitswelt nutzen, um den jungen Menschen Hilfestellung bei der Berufswahl zu geben. Sozialberufe haben eine sichere berufliche Perspektive in einem anspruchsvollen und vielseitigen Berufsfeld mit attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten. Troglauer will bei Caritasheimleiterin Rita Gilch anfragen, ob sich diese Premiere nun wöchentlich in der achten und neunten Unterrichtsstunde als feste Arbeitsgemeinschaftsmaßnahme zwischen der Mittelschule und dem Caritasheim etablieren könnte. Mit dem Udo-Lindenberg-Hit „Horizont“ verabschiedeten sich die „beliebten Betreuerinnen“ von den Heimbewohnern.
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