Vohenstrauß
06.07.2018 - 14:31 Uhr

Steilpass für die Schwächeren

Der FC-Bayern-Fanclub hat nicht nur Fußball im Kopf sondern auch ein Herz für Menschen, die unverschuldet in Not geraten.

Stefan Schäftner und Josef Maier vom FC-Bayern-Fanclub übergeben 500 Euro aus ihrem Vereinsvermögen an Ingrid Scheinkönig und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (von links nach rechts). dob
Stefan Schäftner und Josef Maier vom FC-Bayern-Fanclub übergeben 500 Euro aus ihrem Vereinsvermögen an Ingrid Scheinkönig und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (von links nach rechts).

(dob) Die Mutter schwerkrank, deshalb kümmert sich der Vater alleine um die unmündigen Kinder. Schlimm genug. Doch dann kommt das Unwetterwochenende und überschwemmt den Keller, so dass auch noch die Waschmaschine den Geist aufgibt. Eine Situation, die verzweifeln assen kann. Doch Ingrid Scheinkönig vom Sozialamt kann sich in diese Notlage hineinversetzen und weiß, wie sie den Umstände zumindest ein wenig lindert.

„Es ist aber nur ein Schicksal von vielen, die täglich in unserer Stadt und Großgemeinde passieren“, versichern Scheinkönig und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Beide wissen um die besonderen Umstände, unter denen Menschen unverschuldet in finanzielle Schieflage geraten und nicht mehr weiterwissen. Der FC-Bayern-Fanclub hat sich seit Bestehen dem Spenden verschrieben. Am Donnerstagabend brachten Vorsitzender und Kassenchef, Josef Maier und Stefan Schäftner, 500 Euro aus dem Vereinsvermögen ins Sozialamt.

„Es freut mich außerordentlich, dass der Bayern-Fanclub an die Schwächeren denkt“, sagte Wutzlhofer. „Ihr habt schon immer ein großzügiges soziales Herz bewiesen.“ Dies dürften nicht nur die „Edel-Fans“ spüren sondern auch notleidende Bürger. Die Vergabe laufe absolut anonym. Ingrid Scheinkönig kenne die Fälle und schlage sie dem Bürgermeister vor, der die Entscheidung über die Verteilung fälle. „Die Leute können sich gerade an Weihnachten auch mal ein gutes Essen kaufen“, berichtete der Rathauschef. „Bei uns gibt es viel versteckte Armut.“ Josef Maier versicherte: „Es ist uns ein Anliegen, Leute zu unterstützen, die nicht üppig bedacht sind.“ Der Großteil des Geldes werde zum Weihnachtsfest ausgeschüttet, betonte der Stadtchef. Besondere Fälle werden aber auch unter dem Jahr berücksichtigt, ergänzte Scheinkönig.

Für Maier ist die Spende auch ein Dank an die Stadt, da der Fanclub beim Stadtfest und Bauernmarkt im Schlosshof immer den Ausschank übernehmen dürfe. „Wir wollen einen Teil des Erlöses auch wieder an die Stadt und die Bevölkerung zurückgeben.“ Bürgermeister Wutzlhofer sieht darin vielmehr einen Mehrwert für die ganze Kommune: „Ohne die Vereine könnten wir das Stadtfest mit Bauernmarkt nie schultern.“


 
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