(dob) Dieser frühsommerliche Abend war für die mehr als 300 Besucher ein absoluter Hochgenuss. Die "Schlossberger" setzten Maßstäbe. Kommen, Augen schließen und träumen, hieß es am Mittwoch. Es war ein klingendes Gartenkonzert so ganz nach dem Geschmack der Gäste. Heuer feiert die Kapelle nicht nur 40-jähriges Bestehen, sondern ebenfalls 10 Jahre Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Rossmann sowie 10 Jahre Leitung durch Manfred Wild.
Rossmann war auch unterhaltsamer Ansager. Leidenschaftliche Interpretationen beliebter und unvergessener Egerländer-Melodien gehörten zum Programm. Dritter Bürgermeister Johann Gollwitzer war angesichts des großartigen Besuchs schwer begeistert. Zur 19 Mann starken Kapelle gesellten sich nur Lisa Grießl als Sängerin und Klarinettistin Katrin Ferstl. Schon der "Montana"-Marsch, mit dem die "Schlossberger" den Abend eröffneten, kam beim Publikum bestens an. Bei der "Musikantensehnsucht" von Guido Henn schwelgten die meisten Zuhörer bereits in Erinnerungen. Die "Schlossberger" spielten auf, was die Blasmusikliteratur hergibt, versicherte Rossmann.
Das Publikum ging hervorragend mit, mal schunkelnd, mal im Takt klatschend. Der Walzer "Rauschende Birken" ist 1956 erstmals auf Schallplatte gepresst worden. Siegfried und Anna Holzgartner hielt es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der Zuhörerbank und so drehten sie sich im Takt und wagten ein ums andere Mal barfuß ein Tänzchen im grünen Rasen. Genauso führte der 87-jährige Willi Schuller seine Tochter Inge zu den Klängen bei einem Tänzchen.
Nach der "Fuchsgrabenpolka" wanderten die Musikanten leidenschaftlich weiter in die K.-und-K.-Monarchie mit dem "Kaiserin-Sissi-Marsch". Die "Böhmische Liebe" von Mathias Rauch ist zwar ein jüngeres Stück, erobert aber bereits im Sturm alle Polka-Hitparaden. Beim "s' Waldvogerl" konnten die Zuhörer die fantastischen Solisten mit ihren Musikinstrumenten heraushören.
Dass sich die Gesangspartner bestens musikalisch verstehen, wurde bei "Zwei Herzen und ein Schlag" überaus deutlich unter Beweis gestellt. Eine Steilvorlage für einen Witz bot der Titel "Kannst Du Knödel kochen". Wild schickte in seiner unnachahmlichen Weise einen amüsanten Gag hinterher und löste damit Begeisterungsstürme aus. Darauf setzten die "Schlossberger" die flotte Polka "Rosamunde".
"Im Rosengarten von Sanssouci" ging so manchem Zuhörer vollends das Herz auf. Mit der "Abschiedspolka" wollten sich die Eslarner noch nicht ganz verabschieden. Nach "Bis bald auf Wiederseh'n" gaben die Musikanten bereitwillig die laut eingeforderten Zugaben "Vogelwiese" und "Böhmischer Traum". Kein Wunder, dass nach so einem erfolgreichen Abend die Besucher langanhaltenden Applaus spendeten. Wer "Die Schlossberger" aus Eslarn bald wieder erleben will, sollte am Sonntag, 24. Juni, zum Bürgerfest nach Weiden oder am Sonntag, 8. Juli, zum Feuerwehrfest nach Eslarn kommen.
Tänze, Träume, Temperamente
Vohenstrauß
07.06.2018 - 14:19 Uhr
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