Die Sonderausstellung zum Zwiefachen-Tag am Samstag, 10. Mai, eröffneten am Montagnachmittag der stellvertretende Bezirksheimatpfleger Tobias Appl und Vohenstrauß' Bürgermeister Andreas Wutzlhofer mit viel Musik im Schloss Friedrichsburg. An diesem Tag im Mai wird sich dieser Tanz in seiner ganzen Vielfalt der Bevölkerung präsentieren. Mit Vohenstrauß und dem 7. Zwiefachen-Tag schließt sich der Reigen der Oberpfälzer Landkreise, der 2018 in Hemau begann.
Der Zwiefache ist ein lebendiges Kulturgut, das es verdient, in den Alltag integriert zu werden, betonte Appl. Ganz spontan haben sich Matthias Forst, Matthias Schreiner, Sabine Götz und der stellvertretende Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin zu einem musikalischen Zwiefachen-Quartett namens „Spontane Referenten“ zusammengeschlossen. Sie spielten zünftige Zwiefache im „Eiskeller der Stadt Vohenstrauß“, scherzte Appl.
Reise durch Geschichte des Zwiefachen
Diese Ausstellung mit informativen Schautafeln und Hörbeispielen bietet einen wunderbaren Einstieg in den Zwiefachentag. Bis zum 10. Mai kann man die Sonderausstellung kostenlos zu den üblichen Öffnungszeiten im Schloss besuchen, um vorab einen Einblick in die Geschichte und die Gegenwart des Zwiefachen zu bekommen, sagte Wutzlhofer. Es sei eine spannende Tour durch die Geschichte dieses Tanzes und der Musik. Darin finden sich wertvolle alte Handschriften und Instrumente, kultige Schallplatten und historische Trachte. Zahlreiche Hörstationen und interaktive Elemente laden dazu ein, die enorme stilistische Vielfalt des Zwiefachen kennenzulernen – von barocken Taktwechslern über gestandene Blasmusik bis hin zu Tradimix-Experimenten. Und man wird den "vertrackten Tanz" auch dort entdecken, wo man ihn gar nicht erwarten würde.
Überrascht war das Stadtoberhaupt, dass bereits im Jahre 1730 anhand einer Musikhandschrift der Zwiefache nachgewiesen werden konnte oder dass der Name erstmals 1780 in einem Gerichtsprotokoll des Hofmarkrichters in Wolfersdorf in der Hallertau auftauchte. Es hieß damals, dass diese Tanzart unter dem Bauernvolk des „zwyfach Danzen“ genannt wurde. Zwischenzeitlich hat sich der Zwiefache zur wertvollen Volksmusik entwickelt.
Am 10. November 2016 wurde der Zwiefache durch die Deutsche UNESCO-Kommission im Kaisersaal der Münchner Residenz in das immaterielle Kulturerbe aufgenommen. In der oberpfälzischen Kulturlandschaft nimmt der Tanz einen besonderen Stellenwert ein. Deshalb freut sich Wutzlhofer bereits auf den Zwiefachen-Tag, der Musikanten und Volkstänzer zusammenbringt und ein Stück Heimat vermittelt. Er wünscht sich für diesen besonderen Tag, dass die Vohenstraußer mit den Gästen aus nah und fern Begeisterungsfähigkeit, Durchhaltevermögen und ungebrochene Lust am Volkstanz an den Tag legen.
Begleitausstellung zum Zwiefachentag im Schloss Friedrichsburg vom 7. April bis 10. Mai
- Montag, Dienstag, Mittwoch: 9 bis 12 Uhr geöffnet
- Sonntag, 13. April (15 Uhr Tanzvortrag mit Peter Fink), 27. April (14 Uhr mit Musik), 4. Mai, (15 Uhr Tanzvortrag mit Peter Fink), an allen Tagen von 13 bis 16 Uhr geöffnet
- Zum „Welttag der Stimme“ am Mittwoch, 16. April, 18 bis 20 Uhr: Führung und Singen mit dem stellvertretenden Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin
- Ostermontag, 21. April: 13 bis 16 Uhr (14 Uhr mit Musik)
- Zwiefachentag: Samstag, 10. Mai, 10 bis 18 Uhr
- Anmeldung zu den kostenlosen Workshops unter www.eveeno.com/zwiefachentag2025.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.