Vohenstrauß
06.04.2022 - 10:18 Uhr

Trauer um Vohenstraußer Naturfreund Horst Springer

Kurz vor seinem 86. Geburtstag ist Horst Springer aus Vohenstrauß verstorben. Der bekennende Vogelfreund zimmerte über Jahre hinweg Nistkästen sowie zusammen mit schwer vermittelbaren Arbeitskräften Sitzbänke und Vogelhäuser für die Stadt.

Der Gründer und Ehrenvorsitzende des Vereins der Vogelfreunde und -schützer, Horst Springer, ist tot. Am 1. Mai, hätte er seinen 86. Geburtstag gefeiert. Der Naturschützer züchtete mehr als 30 Jahre lang mit seiner Ehefrau Pauline, die seine große Stütze war und ein Zoofachgeschäft neben dem Bahnhof betrieb, Kanarienvögel und Wellensittiche. Unzählige Ausstellungen trugen seine Handschrift, die Glanzpunkte im Vereinsjahr setzten. Stets im Vordergrund standen für ihn der Vogelschutz mit Zucht- und Arterhaltung. Zentnerweise verfütterte er im Winter Futter in den Biotopen der Region.

Als Ehrenvorsitzender der Vogelfreunde lehnte sich der Senior nicht zurück, sondern zimmerte über Jahre hinweg Nistkästen, die in der Natur ihren Platz fanden oder zugunsten des Vereins verkauft wurden. Auf seinen Rat wollten auch die Vereinsnachfolger nie verzichten. Darum saß Springer bei Versammlungen stets in vorderster Reihe und kritisierte auch mal den einen oder anderen Vorgang. Sein Credo lautete immer: „Menschen, die mit Tieren zu tun haben, sind wunderbare Geschöpfe.“

Springer war es auch, der nach den Konkursen der großen Firmen in Vohenstrauß mit schwer vermittelbaren Arbeitskräften Sitzbänke oder Vogelhäuser zimmerte und damit zugleich eine Bereicherung für die Stadt und den Naturschutz bot und den Betroffenen eine sinnvolle Beschäftigung.

Horst Springer wurde am 1. Mai 1936 in Lohbrück im Kreis Breslau geboren. Bis zu seinem neunten Lebensjahr wohnte er in Grebelwitz, Kreis Ohlau, in Schlesien. Im Januar 1945 musste er mit seiner Mutter und zwei Geschwistern aus der Heimat flüchten. Nach acht Wochen gelangten sie nach Moosbach. Dort besuchte Springer die Volksschule und begann danach eine Glasschleiferlehre. 1957 heiratete er die Vohenstraußerin Pauline Schlicht. Zwei Jahre später machte er eine Ausbildung zum Gleisbauer und Werkführer. Die Töchter Claudia und Petra schenkten den Großeltern vier Enkel. Am Freitag um 14.30 Uhr findet der Trauergottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche statt. Beigesetzt wird die Urne in Bad Kötzting im Familienkreis.

 
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