Vohenstrauß
06.06.2019 - 10:38 Uhr

Umsichtiges Handeln kann Leben retten

Wenn Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei an einer Schule vorfahren, entsteht normalerweise riesige Aufregung, und es dauert nicht lange, bis besorgte Eltern Sturm laufen. Nicht so beim Verkehrs- und Sicherheitstag in Vohenstrauß.

Stadtkommandant Mario Dobmayer erklärt den Schülern die verschiedenen Feuerlöscher. Bild: dob
Stadtkommandant Mario Dobmayer erklärt den Schülern die verschiedenen Feuerlöscher.

Zwar herrschte lebhaftes Treiben auf dem großen Pausenhof der Grundschule, doch an allen Stationen lief es geordnet und bestens organisiert ab. Der ernste Hintergrund dieses lehrreichen Tags war aber nicht zu übersehen. Wie wichtig die Anschnallpflicht und vor allem der lebensrettende Gurt sind, erlebten die Buben und Mädchen bei Gerhard Gösl von der Verkehrswacht, der mit dem Gurtschlitten ein ums andere Mal vorführte, wie der Dummy aus dem Sitz katapultiert und in hohem Bogen über die Schüler hinwegfliegt. Auf dem gesamten Gelände waren die verschiedenen Stationen aufgebaut, die die Klassen altersgerecht eingeteilt mit ihren Lehrern reihum abarbeiteten.

Schwankende Lehrer

Wie sich geringe Mengen Alkohol oder Tablettenkonsum auf den Körper auswirken, probierten auch die Pädagogen bei der AOK in der Eglseeturnhalle aus. So mancher schwankte mit der Verzerrbrille vor den Augen ganz schön entlang des Parcours, der eigentlich für ein Bobbycar-Rennen mit Spaßfaktor aufgebaut war und der bei den Schülern bestens ankam.

Höchst interessiert verfolgten die Kinder die Präsentation und Ausstattung eines Feuerwehrlöschfahrzeugs. Peter Grosser und Corbinian Kraus erklärten die Einsatzmittel und ließen Freiwillige versuchen, eine Schlauchrolle auszulegen. Dass es dafür bestimmte Kniffe braucht, war schnell klar. Gleich gegenüber erklärte Stadtkommandant Mario Dobmayer die verschiedenen Feuerlöscher. Vieles davon wussten die Schüler noch aus der Brandschutzerziehung und gaben sachkundige Antworten auf die Fragen. "Da habt ihr aber sehr gut aufgepasst", lobte Dobmayer und war über das Wissen der Viertklässler erstaunt, die sich gerade an seiner Station aufhielten. "Wenn Sauerstoff, Brennstoff und Temperatur aufeinandertreffen, kann es gefährlich werden." Natürlich durften die Kinder eine Feuerstelle unter Aufsicht löschen. Nachwuchsfeuerwehrmann Markus Weig sorgte wieder für die Befüllung der Vorführobjekte.

Fast echte Wunde

Die BRK-Rettungskräfte Stephan Kraus und Tanja Riedl versorgten Leopold Eichinger im Rettungswagen, der sich bei einem "Fahrradunfall" am Arm verletzt hatte. Josef Ring hatte den Jungen zuvor geschminkt, so dass viele Erst- und Zweitklässler, die ihn später auf dem Schulgelände trafen, nicht an der Echtheit der Wunde zweifelten.

Bei Optikermeister Gerhard Ringholz machten die Teilnehmer einen Sehtest, denn im Straßenverkehr ist optimales Sehen von größter Bedeutung. Einen abwechslungsreichen Fahrradparcours absolvierten die Schüler bei der Polizei. Die Verkehrserzieher Jakob Stahl und Wolfgang Piehler gaben Tipps für verkehrssichere Fahrräder und klärten vor allem über den Toten Winkel auf. Wie von Geisterhand verschwanden Radler oder Fußgänger plötzlich aus dem Sichtfeld eines Autofahrers oder noch schlimmer, eines Lastwagens. Dessen sollten sich die schwächeren Verkehrsteilnehmer immer bewusst sein, betonten die Beamten. Auch eine Geschicklichkeitsübung hatten die Polizisten für Radler aufgebaut und schriftlich galt es, ein Verkehrsquiz fehlerfrei auszufüllen.

Der Herz-Lungen-Wiederbelebung widmeten sich die Dritt- und Viertklässler beim stellvertretenden BRK-Bereitschaftsleiter Josef Solfrank, der die richtige Bewegung der Herzdruckmassage vorführte. "Schnelle Hilfe ist im Notfall überlebenswichtig." 100 000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzstillstand. Die Zeit bis zum Eintreffen von professioneller Hilfe gilt es zu überbrücken. "Schlimm wäre es, nicht zu handeln", mahnte Solfrank.

Mit verbundenen Köpfen

Gleich nebenan im Klassenzimmer legten Heinrich Rewitzer und Klaus Bodensteiner Verbände an und übten mit den Kleinen das Absetzen eines Notrufs. So mancher Grundschüler lief danach mit verbundenem Kopf oder Arm herum.

Der lehrreiche Vormittag wird den Grundschülern bestens in Erinnerung bleiben. Wegen eines Heckenbrands rückte die Feuerwehr kurzzeitig sogar zu einem realen Einsatz aus, und die Grundschüler erlebten, wie es im Notfall wie am Schnürchen laufen sollte, damit schnelle Rettung naht. Selbst Lehrer erhielten noch nützliche Tipps für den Alltag.

Was sich so alles in einem Mehrzweckfahrzeug der Stützpunktwehr befindet, präsentierte FFW-Vorsitzender Peter Grosser Bild: dob
Was sich so alles in einem Mehrzweckfahrzeug der Stützpunktwehr befindet, präsentierte FFW-Vorsitzender Peter Grosser
Einen Schlauch auszurollen ist gar nicht so einfach. Bild: dob
Einen Schlauch auszurollen ist gar nicht so einfach.
Mit den Tipps des Feuerwehrexperten Peter Grosser gelang es auch den Grundschülern den Schlauch auszurollen. Bild: dob
Mit den Tipps des Feuerwehrexperten Peter Grosser gelang es auch den Grundschülern den Schlauch auszurollen.
Mit den Tipps des Feuerwehrexperten Peter Grosser gelang es auch den Grundschülern den Schlauch auszurollen. Bild: dob
Mit den Tipps des Feuerwehrexperten Peter Grosser gelang es auch den Grundschülern den Schlauch auszurollen.
Stadtkommandant Mario Dobmayer erklärte den Schülern die verschiedenen Feuerlöscher. Bild: dob
Stadtkommandant Mario Dobmayer erklärte den Schülern die verschiedenen Feuerlöscher.
Gerhard Gösl zeigte den Kindern wie schnell man schon mit geringem Aufprall, aus dem Sitz geschleudert wird, wenn man sich nicht anschnallt. Bild: dob
Gerhard Gösl zeigte den Kindern wie schnell man schon mit geringem Aufprall, aus dem Sitz geschleudert wird, wenn man sich nicht anschnallt.
Verkehrserzieher Wolfgang Piehler von der Polizei ließ die Grundschüler einen Fahrradparcours absolvieren. Bild: dob
Verkehrserzieher Wolfgang Piehler von der Polizei ließ die Grundschüler einen Fahrradparcours absolvieren.
Gerhard Gösl zeigte den Kindern wie schnell man schon mit geringem Aufprall, aus dem Sitz geschleudert wird, wenn man sich nicht anschnallt. Bild: dob
Gerhard Gösl zeigte den Kindern wie schnell man schon mit geringem Aufprall, aus dem Sitz geschleudert wird, wenn man sich nicht anschnallt.
Auch ein Brand wurde fachgerecht gelöscht. Bild: dob
Auch ein Brand wurde fachgerecht gelöscht.
Geschafft. Nur der Qualm zeugt noch von der Kraft des Feuers. Bild: dob
Geschafft. Nur der Qualm zeugt noch von der Kraft des Feuers.
Immer auf den anderen Verkehr achten! Verkehrserzieher Wolfgang Piehler mahnt die Kinder zur Umsicht und Vorsicht. Bild: dob
Immer auf den anderen Verkehr achten! Verkehrserzieher Wolfgang Piehler mahnt die Kinder zur Umsicht und Vorsicht.
Da geht's lang! Bild: dob
Da geht's lang!
Da geht's lang! Bild: dob
Da geht's lang!
Bei Optikermeister Gerhard Ringholz konnte ein Sehtest absolviert werden, denn richtiges Sehen ist im Straßenverkehr unerlässlich. Bild: dob
Bei Optikermeister Gerhard Ringholz konnte ein Sehtest absolviert werden, denn richtiges Sehen ist im Straßenverkehr unerlässlich.
Ein Bobbycar-Parcours gefiel ganz besonders den Erst- und Zweitklässlern. Bild: dob
Ein Bobbycar-Parcours gefiel ganz besonders den Erst- und Zweitklässlern.
Rettungssanitäter Stephan Kraus versorgt die Wunde nach einem "Fahrradunfall". Bild: dob
Rettungssanitäter Stephan Kraus versorgt die Wunde nach einem "Fahrradunfall".
Leopold Eichinger hat gut lachen. Seine Wunde am Arm ist nur aufgemalt. Bild: dob
Leopold Eichinger hat gut lachen. Seine Wunde am Arm ist nur aufgemalt.
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigte BRK-Sanitäter Josef Solfrank. Bild: dob
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigte BRK-Sanitäter Josef Solfrank.
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigte BRK-Sanitäter Josef Solfrank. Bild: dob
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigte BRK-Sanitäter Josef Solfrank.
Heinrich Rewitzer und Klaus Bodensteiner legten Verbände an. Bild: dob
Heinrich Rewitzer und Klaus Bodensteiner legten Verbände an.
Heinrich Rewitzer und Klaus Bodensteiner legten Verbände an. Bild: dob
Heinrich Rewitzer und Klaus Bodensteiner legten Verbände an.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.