Sowohl die Stadt Vohenstrauß als auch die Marktgemeinde Leuchtenberg feiern im kommenden Jahr 900 Jahre ihrer ersten urkundlichen Erwähnung. Ein großes Fest, das bereits seine Schatten vorauswirft. Jetzt erhielten beide Kommunen ein überraschendes und vorgezogenes Jubiläumsgeschenk in Form von Ölgemälden.
Als der gebürtige Oberlinder Albert Uschold, der heute in Bernhardswald bei Regensburg wohnt, vor gut 40 Jahren eine Vohenstraußerin heiratete, schenkten Hochzeitsgäste dem Brautpaar zwei Ölgemälde bekannter Kunstschaffender aus der Region. Das eine stammt vom Vohenstraußer Hans Ringholz, der vom Weiler Fürstenmühle bei Fiedlbühl aus Vohenstrauß in der Größe von 50 mal 70 Zentimeter in Szene setzte und damit eine reizvolle Rarität zauberte. Das Bild sollte das Brautpaar stets an die Heimat erinnern. In der Ferne ist die Oberlinder St.-Thomas-Kirche auf dem Ölgemälde zu erkennen.
Das zweite Motiv, gerahmt in der Größe von 92 mal 72 Zentimeter, zeigt Leuchtenberg mit Uscholds Geburtsort Oberlind im Hintergrund. Es stammt vom Weidener Kunstmaler Georg Hartwich, der im Oberpfälzer Kunstverein aktiv war und enge Verbindungen zu Vohenstrauß unterhielt. „Wir zogen damals nach der Hochzeit nach Andechs und die Bilder natürlich mit“, erzählt Uschold bei einem Treffen im Rathaus. Zwischenzeitlich baute das Ehepaar sein viertes Haus und verkleinerte sich, so dass die Gemälde keinen richtigen Platz mehr im neuen Domizil fanden.
Es sei einfach zu schade, im Wirtschaftsraum solche Bilder verkümmern zu lassen, erzählte Uschold von seinen Überlegungen. Seine mittlerweile erwachsenen Kinder zeigten kein Interesse an den Gemälden. So reifte in Uschold der Entschluss, die Werke den Orten zu überlassen, die auf dem Bild zu sehen sind. Er fragte bei Bürgermeister Andreas Wutzlhofer und dem Leuchtenberger Bürgermeister Anton Kappl an, ob sie Interesse hätten, diese heimatlichen Bilder als Geschenk für ihre Rathäuser zu übernehmen. Beide zögerten keinen Moment und nahmen die Spende spontan gerne an. „Die Bilder sollen dort hin, wo sie eine Bedeutung haben“, führte Uschold aus.
Für die beiden Bürgermeister, die im kommenden Jahr mit ihren Kommunen ihre großen Jubiläen feiern, ist diese Spende natürlich eine besondere Freude und sie sehen es als vorgezogenes Jubiläumsgeschenk, betonten beide. Anton Kappl erkannte auch gleich den Ort, an dem der Maler damals die Leuchtenberger Sichtweise auf die Leinwand bannte: der 618 Meter hohe, bewaldete Rotenbühl.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.