Vohenstrauß
09.11.2020 - 10:40 Uhr

Vohenstrauß: Neue "Streifzüge" des Heimatkundlichen Arbeitskreises

Der neue Streifzug ist zum Preis von 6 Euro in der Buchhandlung Rupprecht und nach der Wiedereröffnung des Heimatmuseums im Dezember auch dort erhältlich. Bild: HAK/exb
Der neue Streifzug ist zum Preis von 6 Euro in der Buchhandlung Rupprecht und nach der Wiedereröffnung des Heimatmuseums im Dezember auch dort erhältlich.

Der neueste Streifzug des Heimatkundlichen Arbeitskreises (HAK) ist früher aus der Druckerpresse gekommen als erhofft. In der Zeit des Corona-Teil-Lockdowns bietet das 160 Seiten starke Heft in gewohntem DIN-A-5-Format genügend Lesestoff für kühle Novembertage. „Kirchen, Fürsten, Krankenhaus“ ist der Streifzug 42/2020 betitelt und wurde von sieben Autoren in unzähligen Recherchestunden erarbeitet. Die Themen sind ganz unterschiedlich und breit gefächert.

Heiner Aichinger wandelt wieder einmal auf Pfalzgraf Friedrichs Spuren und auch die Liegnitzer Fräulein in der Friedrichsburg sind sein Metier. Der gleiche Autor wendet sich in mühevoller Arbeit mit Rudolf Großmann ausführlich dem Jubiläum 175 Jahre Simultan(kirche) Vohenstrauß zu. Er berichtet auch ausführlich über „Lobeshymnen auf einen Landesherrn“. Kreisheimatpfleger Peter Staniczek hält Notizen aus der Heimatpflege fest. Großmann widmet sich als Marterlexperte ausgiebig den Flurmalen in Kaimling. Auch die Kaimlinger Kirchengeschichte haben Großmann und Aichinger aufgearbeitet. Seminarrektor a. D. Georg Schmidbauer aus Oberbernrieth erinnert an Wolfgang Caspar Printz, der zwar in Waldthurn geboren wurde, aber fünf Jahre in Vohenstrauß die Schule besuchte, bevor er an die Lateinschule in Weiden wechselte.

Wer das Büchlein aufmerksam liest, kann danach auch die Frage beantworten „Was war eine Hasen(heg)säule?“, um die sich wiederum Aichinger annahm. Elfriede Strobel kennt sich mit der Altenstädter Geschichte aus und weiß viel über das „Ellergungerhaus im Unterdorf“ und den „Kickenhof“ zu berichten. „Edel sei der Mensch“ überschrieben Karl Ochantel und Heiner Jungkunst einen Artikel, der von einem Sanitäter Georg Kinner berichtet, der 1918 durch eine Fliegerbombe starb. Die folgenden Kapitel trug Ochantel zusammen. Er überschrieb sie „Mit scharfen Patronen auf Sicherheitswache“, „Kinder hungern wegen Rinderseuche und Bierpreiserhöhung“ sowie „Die 1920er Jahre in Kaimling“. Staniczek weiß Genaueres über die Haunoldsäule, die ein historischer Wegweiser ist. Den neue Streifzug gibt es in der Buchhandlung Rupprecht und nach der Wiedereröffnung im Dezember auch im Heimatmuseum für sechs Euro.

Die Originalvorlage für das Altarbild der ehemaligen Simultankirche hat die Bayerische Staatsgemäldesammlung zur Verfügung gestellt. Im neuen Streifzug wird sich ausführlich der Geschichte der (Simultan)kirche gewidmet, die in diesem Jahr 175-jähriges Jubiläum feiert. Bild:  Bayerische Staatsgemäldesammlung/exb
Die Originalvorlage für das Altarbild der ehemaligen Simultankirche hat die Bayerische Staatsgemäldesammlung zur Verfügung gestellt. Im neuen Streifzug wird sich ausführlich der Geschichte der (Simultan)kirche gewidmet, die in diesem Jahr 175-jähriges Jubiläum feiert.
Hintergrund:

Statistik zu den Streifzügen

In den zurückliegenden 34 Jahren haben 75 Autoren (davon sind schon 25 verstorben) 572 Beiträge erstellt. Zehn Bände sind es nun seit 2011 durch das damals gebildete Redaktionsteam zu dem Reiner Claußen, Rudolf Großmann, Karl Ochantel, Peter Staniczek und Heiner Aichinger gehören.

Fürs Archiv:

Wertvolle Akten aus Krankenhaus gerettet

Durch die Weitsicht des im August verbliebenen Personals nach der Schließung des Vohenstraußer Krankenhauses, allen voran Schwester Monika Zeitler-Kals aus Waidhaus, gelang es, wertvolle Archivalien, die im Keller des Krankenhauses gefunden wurden, vor dem Reißwolf zu retten. Insbesondere die Bauakten aus dem Jahr 1895 und die Patientenlisten des dort eingerichteten Lazarettes von 1914 bis 1918. Damit konnte nun das Archiv im Heimatmuseum bestückt werden. Zudem erhielt das Heimatmuseum im August eine Spende von einer Nachfahrin des Marktplatzhauses „Remerer“ in Form eines selbstgenähten Unterrocks der früheren Hausbewohnerin Anna Woppmann. „Das ist eine schöne Heimkehr“, meint Aichinger.

 
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