Vohenstrauß
09.10.2018 - 08:54 Uhr

Vohenstrauß setzt auf erneuerbare Energien

Die Stadt Vohenstrauß will in den nächsten Jahren ein verstärktes Augenmerk auf die eigene Energiebilanz richten. Ein gemeindeübergreifendes Programm soll helfen.

Im Umspannwerk unterhalb der 380-kv-Stromleitung bei Altenstadt wird für eine stabile Stromversorgung der Großgemeinde mit ihrem stolzen Volumen von jährlich 30 Millionen Kilowattstunden die Grundlage geschaffen. Bild: fjo
Im Umspannwerk unterhalb der 380-kv-Stromleitung bei Altenstadt wird für eine stabile Stromversorgung der Großgemeinde mit ihrem stolzen Volumen von jährlich 30 Millionen Kilowattstunden die Grundlage geschaffen.

Alle Stadträte zeigen grundsätzliches Interesse an der Teilnahme und dem Aufbau eines kommunalen „Energieeffizienz-Netzwerks“. Diplomingenieur Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik aus Amberg warb zuvor umfangreich um eine Teilnahme der Stadt. In den Gemeinden Eslarn, Floß, Flossenbürg, Krummennaab, Leuchtenberg, Püchersreuth, Störnstein und Tännesberg sei mit Vohenstrauß durch ein Programm des bayerischen Wirtschaftsministeriums das Aufstellen eines Energienutzungsplans als Grundlage hierfür geschaffen.

Lobend bescheinigte der Experte daraus: Es sei ein sehr erfreuliches Ergebnis, zu sehen, wie viele Erzeuger von erneuerbaren Energien es hier bereits gebe. Die gesamte Stadt verbrauche aktuell rund 30 Millionen Kilowatt Strom jährlich. Bereits 52 Prozent stammten aus erneuerbaren Energien. Weiter sprach Conrad von hohen Anteile an Sonnenstrom, Wasserkraft und Biogas bei der Stromerzeugung innerhalb der Großgemeinde. Sein Büro gehe bis zum Jahr 2030 von einer möglichen Einsparung des Stromverbrauchs in einer Größenordnung von rund 20 Prozent aus. Zusätzlich stünden weitere Potentiale für die Erzeugung zur Verfügung.

In einem zweiten Block stand der Wärmebereich im Fokus. Der Diplom-Ingenieur zeigte sich auch hier beeindruckt vom „hohen Anteil durch Fernwärme von über 20 Prozent“. Darin sah er auch Potential durch einen weiteren Ausbau der Fernwärme und in einer Nutzung der Abwärme aus den Biogasanlagen. Konkret folgte darauf eine Auflistung des für die Stadt durch das Büro schon ausgearbeiteten Maßnahmenkatalogs. Insgesamt sieben Projektvorschläge stellte Conrad dem Gremium vor: Energetische Maßnahmen ließen sich für den städtischen Bauhof (alternative Energieversorgung), die Kläranlagen in Unterlind und Unterschleif, die ehemaligen Schulhäuser in Kaimling und Roggenstein, sowie das Vohenstraußer Feuerwehrhaus (Photovoltaik) verwirklichen.

Außerdem sollten Sonnenstromanlagen auf den Dächern der Grund- und Mittelschule errichtet werden. Eine Erörterung der grundsätzlichen Möglichkeiten für zwei größere Gewerbebetriebe in Vohenstrauß sprach er ebenfalls an. Für die Planung und Untersuchung der Vorschläge brachte der Fachmann das angedachte Netzwerk wieder ins Spiel: „Um diese Projektideen von neutraler Seite technisch und wirtschaftlich mit einem Vergleich zur aktuellen Situation prüfen zu lassen.“ Das auf drei Jahre durch den Bund aufgelegte Förderprogramm bezuschusse ein Zusammenwirken. Die Zusammenarbeit der Kommunen gestalte sich konkret darin, fachliche Problemen regelmäßig auszutauschen. Als Beispiel nannte der Diplom-Ingenieur quartalsweise Treffen der Klärwärter, Fachvorträge und Besichtigungen. Ergänzend stellte Conrad den Stadträten verschiedene Beispiele seines Büros aus ganz Bayern vor.

Dann ging er näher auf die komplizierten Fördersätze ein. Nachdem der Fachmann ergänzte, dass sich die Gemeinden Eslarn, Floß und Flossenbürg zum Mitmachen bereits entschieden hätten, beauftragten auch die Stadträte das Büro einstimmig, im Namen der Stadt einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Im Beschluss wurde festgehalten, dass sich die Stadt nach Erhalt eines positiven Zuwendungsbescheids den geforderten Bedingungen mitsamt dem Abschluss eines Vertrags mit dem Büro unterwerfe. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer brachte abschließend die energetische Sanierung der Dreifachturnhalle zur Sprache.

 
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