Als Speaker war es Hannes Gilch, Vorsitzender der Musikinitiative Vohenstrauß, vorbehalten, bei der Musikkonferenz in Prag seinen Verein und exemplarisch ehrenamtliche Kulturarbeit in Bayern im Musik- und Veranstaltungskontext zu präsentieren. Die dreitägige Veranstaltung lockte rund 150 Gäste aus ganz Europa, überwiegend Musiker aus Ost- und Zentraleuropa, in die tschechische Hauptstadt, um sich dort zu vernetzen, gegenseitig zu inspirieren und voneinander zu lernen.
Insgesamt 21 verschiedene Einzel-Events wie beispielsweise Vorträge, Podiumsdiskussionen oder Workshops standen auf dem Programm. Zusätzlich fanden in den Pausen und am Abend zahlreiche Konzerte statt. MuNa (Music Navigator) zielt darauf ab, die Orientierung von Künstlern, Managern, Agenten und anderen Berufen der Musikbranche in der mitteleuropäischen Szene zu verbessern. Und zwar genreübergreifend. Ob ihre Domäne klassische Musik, Jazz, Pop, Rock oder Metal ist, sie sind herzlich willkommen.
Während alle anderen Speaker einen professionellen Musikhintergrund hatten, reiste Gilch auf Einladung von Chef-Organisatorin Anna Mašátová als Hobby-Musiker und ehrenamtlicher Vertreter an. "Die Stimmung auf der Veranstaltung war sehr familiär und angenehm, wobei keiner einen Hehl daraus gemacht hat, dass die wirtschaftliche Lage in allen Ländern, aus denen Teilnehmer da waren, gerade nicht gerade gut ist, weil die Produktionskosten steigen und das Publikum weniger für Freizeit ausgibt", erklärt der MiVoh-Vorsitzende.
Der Vortrag des Polen Grzegorz Kwiatkowski von der Band "Trupa Trupa" war für den Vohenstraußer sehr interessant. Er beschrieb den Werdegang von Garagenmusikern zu einem international gebuchten Act sehr unterhaltsam. "Am beeindruckendsten war für mich jedoch das Gespräch mit einem ukrainischen Akustik-Duett namens 'Gapochka' aus Kiew. Die Sängerin floh vor ein paar Wochen schon nach Tschechien, und der Gitarrist reiste mit Sondergenehmigung 28 Stunden mit dem Bus an und musste bereits einen Tag nach Konferenzende wieder zurückfahren. Sie gaben auch ein kleines Konzert – ohne vorher gesondert zu proben."
Gilch habe interessante Kontakte knüpfen können: "Im Publikum waren viele Hobby-Musiker, mit denen ich mich informell austauschen konnte. Vielleicht lässt sich da die eine oder andere Kooperation wie zum Beispiel ein Bandaustausch starten." Als Vertreter des Vohenstraußer Vereins interessierte er sich besonders für die Booking-Themen und Technik-Workshops. "In Sachen Technik stellte ich voller Stolz fest, dass wir als Musikinitiative sowohl von der Ausstattung als auch vom Know-how wirklich auf einem professionellen Niveau arbeiten."
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