Vohenstrauß
30.09.2019 - 10:01 Uhr

"Vox Aeterna" verewigt sich in Vohenstrauß

Der Chor "Vox Aeterna" hätte am Samstag in Vohenstauß in der katholischen Stadtpfarrkirche bis Mitternacht singen können. Das Publikum wäre noch Stunden begeistert sitzen geblieben.

Der in Pleystein geborene Karl Heinz Malzer (links) präsentiert mit dem Jugendchor des Fränkischen Sängerbunds ein grandioses Kirchenkonzert. Dazwischen begeistert der Chorsänger Thomas Falk (rechts) an Orgel und Klavier. Bild: fjo
Der in Pleystein geborene Karl Heinz Malzer (links) präsentiert mit dem Jugendchor des Fränkischen Sängerbunds ein grandioses Kirchenkonzert. Dazwischen begeistert der Chorsänger Thomas Falk (rechts) an Orgel und Klavier.

Einem Stück vom Himmel glich die abendliche Stunde am Samstag nach dem Vorabendgottesdienst. Mesner Anton Striegl tauchte die Deckengemälde der katholischen Stadtpfarrkirche in helles Licht, was dem ganzen Raum ein wunderbares Ambiente verlieh.

Ohne jegliche Begrüßung oder Moderation bot das Konzert Genuss pur. Weil auch das Publikum vom ersten Ton weg völlig begeistert lauschte und schnell den Wert des außergewöhnlichen Moments begriff, verzichteten die Zuhörer auf Zwischenapplaus. Das fein abgestimmte Programm, bei dem die leisen, stillen Töne die Oberhand gewannen, konnte so viel besser wirken.

In das Abendläuten hinein begann auf der Empore oben das Wunderwerk mit den lieblichen Stimmen des Chors „Vox Aeterna“. Die drei sanften Balladen „Also hat Gott die Welt geliebt“, „Ubi Caritas“ und „Waldesnacht“ schufen die Grundlage für die kommenden 90 Minuten. Sehr zart glückte Paula Herrneder ihr Violinstück direkt unter der Kanzel. Mit unglaublicher Leichtigkeit gelang es ihr, als ob die Melodie der „Berceuse opus 16“ an unterschiedlichsten Stellen des Krichenraums widerhallte. Auf dem Klavier malte Thomas Falk dazu eine wunderbar verhaltene Begleitung.

Dann war die Zeit für den sagenhaften Auftritt des Jugendchors des Fränkischen Sängerbunds gekommen. Zu einem lautlosen Einzug erfüllte das große Ensemble den gesamten Innenraum mit einem fantastischen Klang durch das „Santo, santo“. Die Werke „Ave virgo gloriosa“ und „Unser Leben währet siebenzig Jahr“ genossen die Besucher genauso wie das Bass-Solo „Inclina Domine“ von Raphael Ernst.

Zauberhaft und heiter setzte der Chor „Die beste Zeit im Jahr“ darauf, dem ein stimmgewaltiges „Thine, o Lord, is the power“ folgte. Das „Ave Maria“ glich der sagenhaften Nacherzählung eines in tschechischer Sprache geschriebenen Märchens. Zum Mitschunkeln lud im Anschluss Thomas Falk mit „Facile Marcia per Organo“ - oben auf der großen Kirchenorgel gespielt - ein. Als ob ein Musikant fröhlich die Drehorgel kurbelte, fühlte man sich fast auf die "Oide Wiesn" versetzt.

Zu „God so loved the world“ übergab der renommierte Chorleiter Karl Heinz Malzer den Dirigentenstab an Michaela Treese und begab sich selbst mitten unter die Sänger. Dann übernahm er das Klavierspiel beim Titel „The seal lullaby“. Mit „Syrinx“ erklang die von Susanne Hiltl gespielte Querflöte. Verzaubernd ging es mit „Twinkle, twinkle, little star“ mit dem Jugendchor weiter. Ein romantisches „Lullaby“ stand als Letztes im Programm.

Dann brach lang anhaltender Beifall aus. Eine Zugabe folgte postwendend. Noch während des Klatschens stimmte der Chor ein zweites Mal dieses brillante „Santo, santo“ an, zog im Gänsemarsch langsam aus, bis hinaus auf den Vorplatz. So bekamen die Sänger den kaum enden wollenden Applaus drinnen wohl gar nicht mehr so richtig mit.

 
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