Wie reden Fische miteinander? Warum donnert es? Und wie entsteht ein Abendrot? Seit diesem Jahr gehört das Forschen zum Alltag des Evangelischen Haus für Kinder Gottfried Sperl. Das zertifizierte "Haus der kleinen Forscher" hat einen Aktionstag veranstaltet. „Mit dem Forschen wollen wir die Kinder in ihrem Drang und in ihrer Freude, die Welt zu entdecken, unterstützen“, informierte Sprachfachkraft und Erzieherin Karina Aschka. Die Mädchen und Buben sollten vier Stationen im Garten und Haus der Bildungsstätte durchlaufen. Nach erfolgreichem Besuch gab es einen Stempel als Bestätigung und am Ende eine Forscherurkunde.
Knete und Pipetten, Essig und Backpulver in der richtigen Mischung, zwei, drei Tropfen Spülmittel, rote Lebensmittelfarbe und wohl dosiert noch Wasser - dann stand mehreren Vulkanausbrüchen in der Erziehungseinrichtung nichts im Weg. Natürlich wurde dabei niemand verletzt. Es handelte sich lediglich um ein einfaches Experiment, bei dem die Kinder spielerisch lernten, wie Gas entsteht. Bald speite ein erster Vulkan im Garten bei Erzieher Jakob Wiesent.
Großen Spaß bereitete den Kindern auch die Teebeutelrakete. Bei dieser chemisch-physikalischen Spielerei, mithilfe eines dünnwandigen, zylindrisch eingerollten Papiers, zündete Aschka den Papierzylinder an und verbrannte ihn von oben nach unten. Als die letzten zusammenhängenden Aschereste leicht genug geworden waren, flogen sie zum Erstaunen der Kinder durch die entstandene Heißluftkonvektion schnell nach oben.
Andere Erfahrungen sammelten die kleinen Forscher beim Versuch „Flaschentornado“. Anke Dirscherl wollte von den Kindern wissen: „Ist eine Flasche auch wirklich leer?“ Um das herauszufinden, wurden mit dem Flaschentornado eine leere und eine volle Wasserflasche verbunden. Da in der unteren Flasche Luft war, konnte das Wasser aus der oberen Flasche nicht nach unten fließen. Drückten die Kinder die untere Flasche zusammen, stiegen Luftblasen nach oben. Den dadurch frei gewordenen Platz nahm das Wasser ein, wenn der Druck auf die untere Flasche nachließ. Durch Drehen der oberen Flasche entstand ein Wassertornado. Der "Flaschentornado" passt auf alle Standardflaschen mit Schraubverschluss.
Ermöglicht wird die kindliche Forschung durch die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ mit Sitz in Berlin, die bundesweit in allen Kitas, Kindergärten und Vorschulen dauerhaft die alltägliche Begegnung mit Naturwissenschaft und Technik verankern will. "Wir wollen die Begeisterung von Kindern für Naturwissenschaften und Technik fördern und langfristig erhalten, um einen Beitrag zur naturwissenschaftlichen und technischen Frühbildung zu leisten“, setzte sich die Stiftung als Ziel.
„Mich überzeugt das Konzept auch deshalb, weil wir so die Lern- und Sprachkompetenzen wie auch die soziale Kompetenz der Kinder erweitern, ihre Beobachtungsgabe und Konzentration fördern", sagt Aschka. Regelmäßig bilden sich die Erzieherinnen bei der bundesweiten Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ fort. Der Lohn: Die Kita hat jetzt erstmals die Zertifizierung erworben. „Das persönliche Engagement der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte ermöglicht es den Kindern, schon früh mit dem naturwissenschaftlichen Phänomen in Berührung zu kommen“, heißt es in der Pressemitteilung.
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