Vohenstrauß
11.10.2019 - 11:10 Uhr

Zwei Feuerwehranträge im Kreuzfeuer

Zwei Feuerwehren der Großgemeinde Vohenstrauß wünschen sich neue Fahrzeuge. Nur eine davon darf sich nach der Stadtratssitzung am Donnerstag schon freuen.

In einem Schreiben bat die Feuerwehr Vohenstrauß um die Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs TLF 3000 als Ersatz für das bisherige TLF 16/25, das aufgrund des Alters (Baujahr 1989) und des technischen Zustands nicht mehr mit wirtschaftlichen Mitteln einsatzbereit gehalten werden könne. In dem Antrag meldet der Kommandant Mario Dobmayer auch Sicherheitsbedenken an.

Kämmerer Rainer Dötsch legte den Stadträten am Donnerstag nahe, zügig einen Beschluss zu fassen, da die Lieferzeiten für solche Fahrzeuge bis zu 22 Monate betragen und damit mit einer Einsatzbereitschaft des neuen Fahrzeugs wohl erst gegen Ende 2021 zu rechnen sei. Dötsch: "Man kann davon ausgehen, dass ein TLF 300 mit Normbeladung und Staffelkabine so zwischen 310 000 und 335 000 Euro kostet."

Fördermittel gibt es zum einen vom Freistaat (73 500 Euro) und vom Landkreis (22 050 Euro) - insgesamt also 95 550 Euro. Bei diesem Anschaffungspreis müsse das TLF 3000 europaweit ausgeschrieben werden. Hierfür seien weitere Kosten von etwa 6700 Euro zu erwarten.

Lapidare Formulierung

SPD-Stadtrat Heinrich Rewitzer, selbst über 40 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann, war das Antragsschreiben "etwas zu lapidar" formuliert. Ihm fehlte zum Beispiel eine schriftliche Bestätigung einer Werkstatt, die den schlechten Zustand des alten Fahrzeugs untermauert. Außerdem wollte Rewitzer wissen, welche jährlichen Kosten mit dem neuen Fahrzeug auf die Stadt zukämen. Rewitzer gab sich jedoch zufrieden, als Bürgermeister Andreas Wutzlhofer eine Stellungnahme des Kreisbrandrats Marco Saller vorgelesen hatte.

CSU-Stadtrat Johann Gollwitzer monierte: "Es ist schon traurig, dass man extra ein Büro zur Ausschreibung braucht." Wutzlhofer entgegnete, dass nur so eine Rechtssicherheit zu haben sei, weil die Ausschreibungen so umfangreich und schwierig geworden seien. Nach Anfrage von Martha Bauer informierte der Kämmerer, dass das alte TLF über eine Internetplattform verkauft werde. Am Ende stimmten alle Stadträte für den Kauf eines neuen Fahrzeugs.

Mannschaftsbus

Einen Mannschaftsbus und eine dazugehörige Unterstellmöglichkeit wünscht sich die Feuerwehr Oberlind. Zur Sitzung am Donnerstag waren deshalb auch etliche, erwartungsfrohe Feuerwehrleute aus dem Ortsteil gekommen. In ihrem Antrag argumentieren sie, dass viele Aktive im Fall einer Alarmierung mit dem Privatauto zur Einsatzstelle fahren, da nicht alle im Tragkraftspritzenfahrzeug Platz finden. Bei einem großen Schadensereignis würden viele Privatautos den Zugang zum Einsatzort verstopfen. Zudem gäbe es dann Koordinationsprobleme vor Ort. Ein Mannschaftsbus würde es ermöglichen, neun weitere Aktive schnell zum Einsatzort zu bringen.

Die Preisspanne für den Bus liegt laut Kämmerer zwischen 7000 und 24 589 Euro. Für die Unterstellmöglichkeit liege ein Angebot für eine Stahlbetonfertiggarage über 9430 Euro vor. Hinzu kämen noch Erd- und Fundamentarbeiten.

Dötsch erklärte, dass eine Förderung der Maßnahme ausscheide, da ein solches Fahrzeug nur bezuschusst werde, wenn die Feuerwehr über ein Löschfahrzeug mit Atemschutz verfügt. Dies sei bei den Oberlindern nicht der Fall. Wutzlhofer erklärte, dass es hinsichtlich der Versicherung sehr wichtig sei, ob es sich um einen Vereinsbus oder ein Einsatzfahrzeug handelt. "Die Kämmerei hat bereits geprüft, ob das gewünschte Fahrzeug über die Feuerwehrversicherung der Stadt einbezogen werden kann. Dies ist möglich, wenn das Fahrzeug ein Einsatzfahrzeug sein wird."

Rewitzer verwies darauf, dass die Feuerwehr Vohenstrauß ein solches Einsatzfahrzeug bereits habe. Hier habe man offensichtlich kein Problem gesehen hinsichtlich der Versicherung. "Das mag so sein. Aber ich gehe dieses Risiko als oberster Dienstherr der Feuerwehren nicht ein", entgegnete der Bürgermeister.

Carport oder Garage

Ein Mannschaftstransportwagen müsse eine bestimmte Ausstattung vorweisen, das heißt der Transporter müsste umgerüstet werden. Dötsch ergänzte, dass man für ein Einsatzfahrzeug dann auch einen geschlossenen Raum - nicht nur einen Carport - brauche. "Man kann keine Garage kaufen, wenn man nicht weiß, welcher Wagen reinkommt", argumentierte der Kämmerer.

Die Sachlage und Widmung des Busses wird nun detailliert geklärt werden müssen, erst dann wird der Antrag erneut auf die Tagesordnung des Stadtrats gesetzt.

 
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