Vorbach
11.10.2018 - 17:25 Uhr

Neuer Fördertopf ein Glücksfall

Vorbach setzt auf ein maßvolles Wachstum. Dazu gehört die Innenverdichtung. Als Beispiel nennt Bürgermeister Werner Roder den Bau eines Sechs-Familien-Wohngebäudes in kommunaler Hand. Gab es bisher auch kritische Stimmen, verstummen diese mit Blick auf ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Der Abbruch von Wohnhaus und Scheune in der Vorbacher Hauptstraße durch die Eschenbacher Tiefbaufirma Bitterer ist in vollem Gang. Auf dem Gelände baut die Gemeinde 2019 ein Wohnhaus für sechs Familien. Bild: do
Der Abbruch von Wohnhaus und Scheune in der Vorbacher Hauptstraße durch die Eschenbacher Tiefbaufirma Bitterer ist in vollem Gang. Auf dem Gelände baut die Gemeinde 2019 ein Wohnhaus für sechs Familien.

(do) In der Sitzung des Gemeinderats macht Roder die gute Nachricht publik. Für ihn und den Gemeinderat kommt eine neue Förderinitiative des Freistaats gerade recht. Mit dem Programm "Innen statt außen" sollen Gemeinden angespornt werden, Leerstände im Innenbereich mit neuem Leben zu erfüllen. Mit Blick auf das geplante kommunale Mietwohnungsprojekt in Vorbach ist die Initiative ein Glücksfall für die Gemeinde.

Rechneten Bürgermeister und Räte bisher mit 30 Prozent Zuschuss aus dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm, eröffnet sich nun die Möglichkeit, mit Unterstützung des Amts für Ländliche Entwicklung aus dem Fördertopf des Dorferneuerungsprogrammes "Innen statt außen" einen deutlich höheren Zuschuss zu bekommen. Vielsagend spricht Werner Roder am Montagabend in der Sitzung des Gemeinderats von einer "angemessenen Förderung".

Ein Blick in die neuen Richtlinien lässt jedoch auf deutlich höhere Förderquoten hoffen: Zuschüsse sind je nach Finanz- und Steuerkraft der Kommunen bis zu 80 Prozent, in Ausnahmefällen sogar bis zu 90 Prozent möglich - eine gute Nachricht, die die Vorstellung des Bauvorhabens durch den Bürgermeister begleitete. Ergänzende Erläuterungen kamen von Architekt Günther Lenk.

Zwei Mal barrierefrei

Nach zwei Jahren Diskussionsphase, einhergehend mit nicht einfachen und umfangreichen Grundstücksverhandlungen, wie der Bürgermeister betonte, konkretisierte er nun das Planungswerk für die insgesamt sechs Wohneinheiten auf einem Grundstück mitten im Dorf. In einer Präsentation beleuchtete Roder Einzelheiten des Projekts. Er nannte Außenmaße von 23 mal 11,50 Metern, erläuterte die Wohnungsgrößen zwischen 37 und 106 Quadratmetern und verwies auf die Barrierefreiheit von zwei Wohneinheiten sowie auf einen klar gegliederten Baukörper mit flachem Satteldach.

Der Gemeindechef kam zusammenfassend zu der Bewertung: "Wir bauen nach dem aktuellem Wohnstandard ohne Schnickschnack." Einen Personenaufzug werde es nicht geben. "Der kann bei Bedarf als Außenaufzug nachgerüstet werden." Auf dem Freigelände sind acht Pkw-Stellplätze geplant. Eine größere Flächenversiegelung wie bisher werde es nicht geben, versicherte Roder.

Gespannt wartete das Gremium auf die Kostenschätzung. Der Bürgermeister nannte einen Bruttobetrag von 1,1 Millionen Euro ohne Grunderwerb. Ziel sei es, noch in diesem Jahr die Baubewilligung vom Landratsamt zu erhalten und mit dem genehmigten Bauantrag die staatliche Förderung des Projekts in die Wege zu leiten.

Ergänzend verwies Architekt Günther Lenk auf den guten Wohnungsmix des Gebäude-Komplexes und erläuterte technische Einzelheiten. Als nächste Schritte kündigte er die Ausführungsplanung und die Vorbereitung der Ausschreibung an. Noch vor Weihnachten sei wohl die beste Zeit, die Maßnahme den Baufirmen als Starterprojekt für 2019 anzubieten. Der Planer hofft mit dieser Zeitschiene auf günstige Angebote.

Zwei Carports

"Eine gute Planung. Auch die sinnvollen Nebennutzflächen im Keller sind wichtig", befand Margarete Kreutzer in der kurzen Diskussion. Martin Wiesend schlug vor, die Pkw-Stellplätze zu überdachen. Das koste eine Kleinigkeit im Verhältnis zum gesamten Kostenvolumen. Die Anregung führte zu einem Kompromiss: Nunmehr sollen zwei Carports und eine Außenüberdachung für Fahrräder entstehen.

Konrad Schweiger nannte das Projekt eine schwere Geburt und zog das Resümee: "Das Warten, Reden und Verhandeln hat sich gelohnt." Einstimmig billigte der Gemeinderat das Planungskonzept. Ebenso einstimmig folgte das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag.

 
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