Eine gute Stunde informierte Bürgermeister Werner Roder das Gremium über ein zukunftsweisendes Gespräch mit Thomas Gollwitzer und Willi Perzl. Den beiden Spitzen des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) versuchte der Bürgermeister weitere Dorferneuerungsmaßnahmen im Gemeindebereich näher zu bringen. Das besondere Augenmerk galt dabei bei einem Ortstermin in Oberbibrach der Sanierung und dem ökologischen Umbau des Biberbaches mit Verbesserungen des Hochwasserschutzes.
In Oberbibrach gibt es noch mehr "Baustellen". Die Sanierung des Fußwegs zwischen der Kreisstraße NEW 5 und den Schrebergärten, ein bedarfsgerechter Umbau der Bachgasse, die Brückenerneuerung über den Biberbach in der Schulstraße, Gestaltungsmaßnahmen um das alte Kommunbrauhaus: Die Wünsche des Bürgermeisters an die Behördenspitze des ALE waren vielfältig.
Für alle Projekte gilt jedoch: Notwendig ist ein neues Dorferneuerungsverfahren. Ob im sogenannten vereinfachten oder im "normalen" Verfahren, müsse erst geklärt werden, erläuterte der Bürgermeister. Roder plädierte für eine schnelle Entscheidung, um in das nächste Arbeitsprogramm des Amtes aufgenommen zu werden. Bei realistischer Betrachtung sei die Projektaufnahme allerdings erst ab dem Jahr 2021 zu erreichen, dämpfte der Sitzungsleiter allzu euphorische Erwartungen. Zudem gibt es für die Kommune einige Hürden zu überspringen. Der Rathauschef verwies unter anderem auf die Notwendigkeit einer Studie zur Hochwassergefahr in Oberbibrach. Erst eine positive fachliche Bewertung öffne einen zusätzlichen staatlichen Fördertopf aus dem Bereich der Wasserwirtschaft.
Nächstes Ziel der ALE-Vertreter und des Gemeindechefs war die Ortschaft Höflas. Auch dort ein Dorferneuerungsverfahren zu eröffnen, hielten die Behördenvertreter für kontraproduktiv. "Zwei Verfahren nebeneinander gehen nicht", erläuterte Roder die Ansicht des ALE. Doch keine Absage ohne ein Hintertürl. Bürgermeister und Thomas Gollwitzer einigten sich über eine Bewerbung der Gemeinde außerhalb eines regulären Dorferneuerungsprojekts.
Hoffnungsschimmer sind Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Aufgeteilt in die Fördertranchen Ortsverschönerung und Ländliche Wege, erhoffen sich Gemeinde- und Behördenvertreter eine Programmaufnahme von Kleinprojekten, die allerdings in einem landesweiten Auswahlverfahren überzeugen müssen.
Ergänzend zur "Dorferneuerung" in Höflas richtete Bürgermeister Werner Roder die Behördenblicke auf den Verbindungsweg Höflas-Menzlas. Auch für diese Straße sei eine ELER-Förderung denkbar, gab Roder die Meinung der ALE an den Gemeinderat weiter. Als förderrechtliche Voraussetzungen nannte der Bürgermeister die Abstufung der Gemeindeverbindungsstraße in einen öffentlichen Feld- und Waldweg und die Aufnahme in ein gemeindeübergreifendes Rad- und Wanderwegenetz. Darüber hinaus könne ein gemeindeübergreifendes Konzept von Rad- und Wanderwegen in Richtung Oberbibrach und Schlammersdorf vorteilhaft sein.
Positiv bewerteten diese Vorschläge einige Gemeinderäte. "Es muss was geschehen mit dem Biberbach, technisch wie auch optisch" erklärten Margarete Kreutzer und Manfred Plößner übereinstimmend. Der Höflaser Dr. Alexander Goller betonte, man müsse ja nicht unbedingt "große Fässer" zur Ortsgestaltung in Höflas aufmachen. Doch eine Aufwertung des Ortsbildes sei wünschenswert.
Für wichtig hielt Alexander Goller auch die Idee eines Radwegekonzeptes. Seinen einstimmigen Beschluss zur Einleitung eines Dorferneuerungsverfahrens in Oberbibrach, zum Antrag auf ELER-Mittel für die dorfgerechte Gestaltung der Ortschaft Höflas und für die Wegebaumaßnahmen zwischen Höflas und Menzlas ergänzte das Gremium mit der Empfehlung, mit der Nachbargemeinde Schlammersdorf ein gemeindeübergreifendes Radwegekonzept zu erstellen. Dazu kündigte Bürgermeister Werner Roder in Abstimmung mit seinem Kollegen Gerhard Löckler ein gemeinsames Bürgergespräch an.
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