Vorbach
27.07.2023 - 15:41 Uhr

Vorbacher feiern 275-jähriges Kirchenjubiläum

Seit Jahrhunderten finden die Vorbacher in St. Anna Hilfe und Trost. Ob die Menschen heute noch die Bereitschaft, den Mut und das Bedürfnis für den Bau einer Kirche im Dorf hätten? Diese Fragen drängen sich auch bei Jubiläum am Sonntag auf.

Wenige Tage nach dem Patrozinium feiert die Pfarrei Vorbach am 30. Juli 2023 das 275-jährige Jubiläum der St. Anna-Kirche. Bild: do
Wenige Tage nach dem Patrozinium feiert die Pfarrei Vorbach am 30. Juli 2023 das 275-jährige Jubiläum der St. Anna-Kirche.

Im 275. Jubiläumsjahr von St. Anna kann die Pfarrei auch darüber sinnieren, was gut ist an ihrem Gotteshaus und was fehlen würde an ihrer Kirche, gerade in einer Zeit vieler Kirchenaustritte. Es versteht sich, das Art und Intensität der Betrachtungen jeweils von den geschichtlichen Umständen in verschiedenen Zeiten abhängig sind. Doch das Ziel von Mutter Kirche blieb stets, zum Segen der Menschheitsfamilie zusammenzuwirken.

1506 als „Capella“ erwähnt

Eine Aufgabe, die auch die Vorbacher schon vor mehr als 275 Jahren dazu veranlasste, mit einem Kirchenbau ein mächtiges Glaubensbekenntnis zu setzen. Die Baugeschichte ist lang. Schon Ende des 15. Jahrhunderts erstmals erwähnt, wird die Kirche 1506 als „Capella“ der Pfarrei Mockersdorf bezeichnet. Während der Reformationszeit residierten die lutherischen und calvinistischen Prediger im Pfarrhaus. Verbunden mit dem Einzug des Calvinismus in die „Obere Pfalz“ war die Entfernung der spätmittelalterlichen Innenausstattung. Ende des 16. Jahrhunderts wird in der Chronik nur noch von einem Kruzifix und einigen gemalten Bildern in St. Anna berichtet. 1587 wird die Kirche als baufällig bezeichnet.

Der aus Amberg herbeigerufene Baumeister Wolfgang Dietzenhofer leitete nach der Rekatholisierung einen neuen Kirchenbau ein. Es sollte bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts dauern, um mit einem Neubau zu beginnen. Eine facettenreiche Historie. Bezeugt ist ein Erweiterungsbau durch eine Inschrift auf einem Medaillon hinter dem Altar von 1748. In dieser Zeit folgte auch eine Umgestaltung im Barockstil und eine Verlängerung des Langhauses von St. Anna. Weitere Sanierungen und Erweiterungen folgten. Bis 1921 gehörte St. Anna zur Urpfarrei Mockersdorf. Mit dem neu aufblühenden Kloster Speinshart kamen die pfarrlichen Rechte 1921 zur neu gegründeten Expositur Oberbibrach.

Generalsanierung

Immer wieder notwendig werdende Restaurierungen folgten nach langer Vorplanung und zähen Verhandlungen mit der Diözese Regensburg in den letzten zehn Jahren Schritt für Schritt eine Generalsanierung. Ein Großprojekt mit der Erneuerung der Innenraumschale, des Dachstuhles und der Dacheindeckung, eine Außenrestaurierung mit Ankerverstärkung und eine neue Turmverkleidung in Kupfer. Eine Riesenherausforderung für die Pfarrei, für Pfarrer Adrian Kugler und Kirchenpfleger Robert Biersack, die es auch finanziell zu bewältigen gab.

Mit Unterstützung des Bistums, der Gemeinde, des Bezirks Oberpfalz, der nachbarschaftlichen Hilfe der Kirchenverwaltungen Speinshart und Oberbibrach und zahlreicher Privatspender gelang es, dass Großprojekt zu stemmen. Bei Gesamtkosten von zirka 400.000 Euro musste die Ortspfarrei immerhin noch 100.000 Euro aufbringen, damit Sankt Anna rechtzeitig zum 275-jährigen Kirchenjubiläum am Sonntag, 30. Juli, im neuen Glanz erstrahlt.

Info:

Jubiläumsfest am Sonntag, 30. Juli

  • 9 Uhr Kirchzug vom Gemeindezentrum zu St. Anna.
  • 9.15 Uhr Festgottesdienst mit Abt Hermann Josef Kugler.
  • 10 Uhr Festbetrieb am Gemeindezentrum mit musikalischer Unterhaltung
  • Ab 11.30 Uhr Mittagessen, daneben Speisen vom Grill. Ab Mittag Kaffee und Kuchen.
  • Ab 13.30 Uhr Auftritte der Kindertanzgruppen.
 
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