Kurz vor „Toreschluss“ gleicht der Etatentwurf des Zweckverbandes schon fast einem Rechnungsergebnis. Die Personalnot der VG-Verwaltung lässt grüßen, hieß es erneut. Auch im Zahlenwerk des 2022er-Haushalts nimmt die Tiefbrunnensanierung eine zentrale Stelle ein, da nach den Großinvestitionen der vergangenen Jahre nun auf der Einnahmenseite die Verbesserungsbeiträge das Haushaltswerk diktieren. Für VG-Kämmerer Michael Eisner eine Zeit des Handelns. „Die Beitragsbescheide müssen raus, um sie haushaltswirksam zu machen“. Der Wasserzweckverband kann deshalb auf weitere Kreditaufnahmen verzichten und das Rücklagenpolster zum Stand 31. Dezember 2022 vorübergehend um 426.000 Euro auf 428.172 Euro auffüllen. Ein Finanzpolster für den Etat 2023 mit einer geplanten Rücklagenentnahme von 295.000 Euro.
Investieren trotz Energiekrise
Mutig denkt die Verbandsversammlung an weitere Investitionen. Gebremst wird der Optimismus wie bei vielen anderen Trägern der Wasserversorgung mit der Explosion der Energiekosten. Der Kämmerer verwies auf die schlechten Nachrichten der Firma Kubus. Dessen Bündelausschreibung für Betriebsstrom im Auftrag der Kommunen produziert bei den Verbandsräten Sorgenfalten. Die Energie-Multis kennen für Stromlieferungen an kommunale Einrichtungen keine Gnade. 2023 steigt der Arbeitspreis voraussichtlich auf 74 Cent je kWh. Eine Strompreisbremse auch für Gemeinden ist in weiter Ferne. Für den Wasserzweckverband bedeutet das Szenario eine Strompreiserhöhung um das 4 1/2-fache der bisherigen Energiekosten, rechnete der Kämmerer dem Gremium vor. Eisner erwartet deshalb gravierende Schlussfolgerungen bei künftigen Gebührenkalkulationen. Auf günstigere Konstellationen hofft Bürgermeister Alexander Goller im Rahmen der Zusammenarbeit mit der NEW Energie-West in Grafenwöhr.
Sanierungen und Erschließungen
Auf eine Erläuterung der Einzelpläne verzichtend widmeten sich Verbandsvorsitzender Bürgermeister Alexander Goller und das Gremium bei einem Blick in die Finanzplanung und in das Investitionsprogramm künftigen Aufgabenstellungen. Für 2023 plant der Zweckverband die Leitungssanierung in der Forststraße in Oberbibrach (300.000 Euro). Im Folgejahr 2024 sind 70.000 Euro im Rahmen der Erschließung eines Baugebietes in der Neustädter Straße in Oberbibrach und 360.000 Euro für die Verlegung neuer Versorgungsleitungen im Zuge der Hauptstraßen-Sanierung in Neuvoita eingeplant. Mit ebenfalls 360.000 Euro Investitionskosten rechnet die Vorbacher Gruppe für die Leitungssanierung in der Schlammersdorfer Straße in Oberbibrach im Jahr 2025.
Vorbachs Bürgermeister informierte zudem über die Notwendigkeit von mittelfristigen Sanierungsmaßnahmen im elektrischen Bereich des Wasserwerks. Goller dankte abschließend für die gute Zusammenarbeit der beiden Gemeinden und den Mitgliedern der Zweckverbandsversammlung, würdigte das gute Verhältnis zu den Stadtwerken Grafenwöhr und lobte die Wasserwarte. „Die machen einen guten Job“. Haushaltssatzung, Haushalts-, Stellen- und Finanzplan und das Investitionsprogramm billigte das Gremium einstimmig.
Eckdaten Zweckverbandshaushalt 2022
- Haushaltsvolumen: 802.650 Euro (plus 40 Prozent
- Vermögenshaushalt steigt von 305.850 Euro auf 520.700 Euro (plus 70 Prozent)
- Gebühreneinnahmen: circa 200.000 Euro
- Einnahmen aus Verbesserungsbeiträgen: circa 500.000 Euro.
- Aktuelle Wassergebühr: 1,28 Euro je Kubikmeter zuzüglich Mehrwertsteuer.













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