(do) Schutzheilige soll Anna auch für die Brandschützer sein. Der heilige Florian wird durch diese Entscheidung nicht verdrängt. Er bleibt der Wehr selbstverständlich als Schutzpatron erhalten. Und auch der in Ehren gehaltene Spruch "Gott zur Ehr', den Nächsten zur Wehr" macht deutlich, dass die Feuerwehrleute mit dem Schutz von ganz oben rechnen. Diesen Wunsch äußerte auch Pfarrer Pater Adrian Kugler bei der Segnung des neuen Mannschaftstransportwagens am Sonntagvormittag vor dem Feuerwehrhaus.
Der Fahrzeugweihe voraus ging ein imposanter Kirchenzug mit den Honoratioren der Gemeinde, dem liturgischen Dienst, der gastgebenden Feuerwehr, befreundeten Wehren, den Fahnenabordnungen der Vereine und den Klosterbläsern, die die musikalische Begleitung beisteuerten. Nach der Segnung durch Pfarrer Adrian lud der amtierende Feuerwehrvorsitzende Marius Meier zum Festgottesdienst ins Festzelt.
Während die letzten Regenschauer einer abziehenden Schlechtwetterfront auf das Zeltdach trommelten, richtete drinnen vor einer großen Schar an Gläubigen Pfarrer Adrian Kugler den Blick schon wieder auf das Morgen und wünschte den Feuerwehrlern sichere Einsätze "ohne Bedingungen und nachgereichte Rechnungen". Die Wörter "Bus" und "Omnibus" umschrieb der Geistliche mit Begriffen aus dem Französischen und dem Lateinischen und fand als Oberbegriff die Interpretation "Für alle". Ein gutes Wort, erklärte der Prediger, das besonders zur Feuerwehr mit ihrer positiven Einstellung zu Hilfe und sozialem Denken passe.
Pater Adrian räumte allerdings mit Blick auf die stete Einsatzbereitschaft der Brandschützer ein, dass ein 24-Stunden -und 7-Tage-Programm die Leistungsfähigkeit beeinflusse: "Immer auf Trab sein, geht nicht." Deshalb mache der Sonntag Mut. Die kürzeste Definition von Religion heiße "Unterbrechung", merkte der Seelsorger an und empfahl, Pausen in der Alltagshektik einzulegen, um ein neues Selbstverständnis zur Ruhe zu bekommen. Gerade solche Momente seien Selbstschutz, um nicht auszubrennen. Mit "Gebeten gegen den Stress" ermunterte Pfarrer Adrian die Gläubigen unter anderem, es nicht jedem Recht machen zu wollen, zwischendurch abzuschalten und sich genügend Zeit für die Familie zu nehmen. Dazu biete das Pfarr- und Feuerwehrfest viel Gelegenheit.
Verbunden mit dem Friedensgruß dankte der Geistliche den Organisatoren für die Ankündigung, den Erlös des Festes für die Renovierung der St.-Anna-Kirche zu spenden. "Esst und trinkt und vergesst das Heimgehen", appellierte er deshalb. Begleitet von Frater Korbinian gestaltete der Kirchenchor den Gottesdienst mit geistlichem Liedgut.
Kurz und bündig äußerten sich nach der Begrüßung durch amtierenden Feuerwehr-Vorsitzenden Marius Meier die Vertreter der Landkreis-Feuerwehren. Kommandant Johann Groher begründete die Notwendigkeit des neuen Mannschaftswagens: "Ein bisschen Spritzen reicht schon lange nicht mehr. Wir sind gefordert, vielseitig und effektiv zu sein."
Mit dem Dank an Bürgermeister und Gemeinderat leitete Groher zum Grußwort von Werner Roder über. Der Bürgermeister wünschte ein stets sicheres Ankommen und übergab eine Spezialanfertigung des Fahrzeugschlüssels an den Kommandanten. Ein Weißwurst-Frühschoppen läutete den weiteren Festbetrieb ein. Mit schmissiger Blasmusik und schneidigem Gesang begleiteten die Klosterbläser das Festgeschehen.
Beim Mannschaftstransporter der Vorbacher Feuerwehr handelt es sich um einen Ford Transit. Das Fahrzeug hat eine Leistung von 130 PS und ein zulässiges Gesamtgewicht von 3500 Kilogramm. Es kann daher mit einem Autoführerschein von praktisch jedem Aktiven gefahren werden. Einsatzmöglichkeiten sind unter anderem bei Transporten der Atemschutzgeräte, Mannschaftsfahrten bei technischen Hilfeleistungen und Absicherungen sowie Fahrten von Lehrgangsteilnehmern.
Die Kosten für Fahrzeug und Ausrüstung einschließlich Ausstattung mit einem Funkgerät und zwei Handsprechfunkgeräten belaufen sich auf 46 000 Euro. kostete der Fahrzeug der Gemeinde 48 200 Euro. Durch einen staatlichen Zuschuss von 13 800 Euro reduziert sich der Gemeindeanteil auf 34 400 Euro.
Vorbach
24.07.2018 - 16:56 Uhr
Wehr fährt mit "Anna" ab
von Robert Dotzauer
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