Feuerwehr und Landjugend – auf den ersten Blick eine Verbindung mit unterschiedlichen Interessen. Auf den zweiten Blick offenbaren sich Auffälligkeiten durch die Kraft der Gemeinschaft. Der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Land ist bemerkenswert. Man kennt sich, spricht und handelt miteinander. Für die Feuerwehr Vorbach und die Ortsgruppe der Katholischen Landjugend ein herausforderndes Ziel, das beide Organisationen mit Herzblut und beispielhafter Zusammenarbeit im Blick haben.
Mit einem gemeinsamen Fest stärken beide Vereine das Fundament einer aktiven Dorfgemeinschaft. Der Anlass ist ein Besonderer. Der Vorbacher Brandschützer können auf 145 Jahre Feuerwehr Vorbach zurückblicken und die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) hat sich vor 60 Jahren gegründet. Grund genug, um von Freitag bis Sonntag, 9. bis Sonntag, 11. August, zu feiern.
„Unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Majestät des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern wird bestätigt, dass die Freiwillige Feuerwehr Vorbach am 19. Juli 1879 in die Grundliste des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes eingetragen wurde“. Eine Gründer-Urkunde, die in Vorbach auch in Zusammenhang mit den ersten Eisenbahnzügen und dem neuen Bahnhof des Ortes zu sehen ist. Im Protokoll der Gründungsversammlung stehen als 1. Vorstand Josef Brunner, Gutsbesitzer in Vorbach und Hauptmann Josef Bäuml aus Höflas.
Alte Aufzeichnungen schildern eine lebendige Geschichte des Feuerlöschwesens, erinnern an die Schreckenszeiten der Weltkriege und an viele Kameraden, die nicht mehr zurückkehrten. Zukunftsgerichtet waren die zahlreichen Anschaffungen, der Neubau des Feuerwehrhauses 1979, Fahnenweihen, Feuerwehrfeste, Christbaumverlosungen und die sich wiederholenden erfolgreichen Leistungsprüfungen der Aktiven.
Mit dem neuen „Muster“-Feuerwehrgerätehaus einschließlich Schulungs- und Katastophenschutzraum, Waschhalle und einem Floriansstüberl, 2023 eingeweiht, einem LF 20 und weiterer hochmoderner Ausstattungen freuen sich die Vorbacher Brandschützer um Vorstand Marius Meier und Kommandant Tobias Lautner heute über einen weitsichtigen Brandschutz. Ein kleines Dorf ist stolz auf eine Wehr, deren Aufgabenspektrum weit über Löscheinsätze, Übungszeiten und Ausbildungsprogramm hinausreicht. Eine Truppe mit erstaunlicher Kompetenz, mit starkem Gemeinsinn und fast immer als Schnellste an den Einsatzorten.
„Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, so ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit“, hieß es 1963/64 bei der Landjugend in Vorbach. Der Traum bestand darin, Gemeinschaft zu erfahren, das Dorfleben zu bereichern und im Glauben Halt und Orientierung zu finden. Am 26. Dezember 1963 im Nebenzimmer der damaligen Bahnhofsgaststätte Gradl von Gerd Götz und den Mitstreitern Willi Hofmann, Hans Bayerl, Annemarie Busch, Thea Kausler und Roswitha Habermann mit Unterstützung von Pater Wolfgang Bangert ins Leben gerufen, entwickelte sich die Gruppe zu einem Hotspot kreativer Jugendarbeit.
Ab 1976 setzten der neue Vorsitzende Robert Biersack und ab 1982 Vorsitzender Eduard Stopfer die erfolgreiche Gruppenarbeit fort. 1984 übernahm Martin Meier das Ruder. Zusammen mit dem weiblichen Führungsteam um Claudia Stopfer und Rosemarie Kausler trumpfte die Landjugend mit neuen Ideen auf. Lang ist die Liste der Aktivitäten seit dem Gründungsjahr. Sport und Tanzveranstaltungen, Kirwa- und Grenzgänger-Partys, Dritte-Welt-Aktionen, Altpapier-Sammlungen, Rama-Dama-Aktionen, Bastelabende für die Mission, Diskussionsrunden, Musik-Partys und ganz besonders die Reaktivierung der Vorbacher Theater-Kultur lag der KLJB am Herzen. Die Vorbacher Landjugend ist in Bewegung. Seit 40 Jahren steht der Ortsgruppe im Gemeindezentrum ein Gruppenzimmer zur Verfügung. Mit Vorsitzendem Lukas Groher feiert die KLJB Vorbach 60-jähriges Jubiläum.
Unter dem Motto „Fire Rumble“ (Feuergrollen) lassen es Feuerwehr und Landjugend krachen. Die Besucher erwartet ein dreitägiger Ramba-Zamba auf dem Festplatz zwischen Dorfladen und Feuerwehrhaus. Am Samstag und Sonntag ist Barbetrieb. Außerdem gibt's Burger, Steaks, Bratwürste und Schnitzel sowie am Sonntagnachmittag Kaffee und Kuchen. Den Festbetrieb am Sonntag ergänzen Kinderbelustigungen (Hüpfburg und Torwand-Schießen).
Kartenvorverkauf für Freitag und Samstag ist bei der Sparkasse in Eschenbach und Kirchenthumbach, in der Metzgerei Kausler in Schlammersdorf, im Dorfladen Vorbach und in der Bäckerei Heitzer in Creußen.
Das Festprogramm
- Freitag, 9. August, 20 Uhr: Bauchredner Sebastian Reich mit Nilpferd "Amanda".
- Samstag, 10. August, 20 Uhr: Abend mit den „Jungen Zillertalern“.
- Sonntag, 11. August, 13 Uhr: Festumzug mit der Blaskapelle Dießfurt. Anschließend Festbetrieb mit Forst- und Landwirtschaftsschau. Ab 14.30 Uhr Auftritt der Truppe „Stihl-TimbersportS“ - Extremsport mit Axt und Motorsäge.
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