Wackersdorf
14.10.2024 - 12:16 Uhr

"Altneihauser Feierwehrkapell'n" begeistert in der Wackersdorfer Sporthalle

Das Geheimnis der „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ liegt in der Mischung aus Kabarett und Blasmusik. Kommandant Norbert Neugirg ist bekannt für seine Reime. 600 Besucher in der ausverkauften Wackersdorfer Sporthalle sind begeistert.

Es ist wie auf dem Nockherberg: Wen Norbert Neugirg, Kommandant der „Altneihauser Feierwehrkapell'n“, aufs Korn nimmt, darf sich geehrt fühlen, auch wenn die Seitenhiebe oft wenig schmeichelhaft sind. „Ehrengäste sind Personen, die sich überhaupt nicht lohnen“, reimt der Poet mit der Zahnlücke beim Auftritt der Kapelle in der Wackersdorfer Sporthalle. Dabei begrüßt er den früheren Wackersdorfer Pfarrer Hubert Bartel, der jetzt im gleichen Ort zu Hause ist wie die Musiker, nämlich in Windischeschenbach. Neugirg stimmt für den Geistlichen ein „Halleluja“ an und stellt „dem guten Hirten“ die Gnade des vollkommenen Ablasses in Aussicht. "Aber nur, wenn er bis zum Schluss bleibt".

Aus dem für Samstag geplanten Auftritt im Pariser „Moulin Rouge“ wurde nichts. Dafür spielte die Kapelle den „Can-Can“ auf der Bühne des „Oberpfälzer Baustellendorfes“. Es gehört zum Konzept ihres Varietes: Auf die Pointe des Dirigenten spielen die Musiker die passende Melodie an.

Steigerlied für den Knappenverein

Die Spaß-Band sieht sich als „bayerische Antwort auf Helene Fischer“ und hat musikalisch alles drauf, vom Schlager bis zur Polka und von Pop bis zum Jazz. Für den Wackersdorfer Knappenverein spielt sie sogar das Steigerlied. Die Löschmänner in den abgetragenen Uniformen sind kreativ. Wenn der Kommandant mal wieder mit seinem „Zettelverhau“ nicht zurechtkommt, spielen sie einfach drauf los. Mit dem Kommentar des Dirigenten: „Das Stück hab' ich auch schon mal besser gehört, aber nicht von euch“.

„Wunder gibt es immer wieder“: Mit diesem Lied lässt die Kapelle die Brüder Josef und Albert Urban hochleben. Sie erklärt Norbert Neugirg zu „Weltwundern, weil die Unterschrift auf ihrem Führerschein noch von Kaiser Wilhelm stammt“. Der Gassenhauer „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ war dem "Swingerclub am FKK-Strand des Brücklsees" gewidmet.

Weil ihm das Schwandorfer Bier nicht bekommt, hat Neugirg sein eigenes „Zoigl“ mitgebracht. Bevor er seinen Durst mit Gerstensaft aus Naabeck oder Bodenwöhr löscht, trinkt er lieber Frankenwein. Auch wenn sein Verhältnis zum Nachbarn zwiespältig ist: „Denkt man sich den Söder weg, dann ist das Frankenland ganz nett“, reimt der Literat. Stichwort „Fasching in Veitshöchheim“. Ob die Kapelle dort je wieder ihre frechen Sprüche loswerden wird, hängt davon ab, ob Trommler Reinhard Stummreiter seinen „Diesel“ weiter fahren darf. Denn: „Es gibt Millionen Motoren, aber dich gibt`s nur einmal für mich“.

Die „Bronx“ von Wackersdorf

Der Streifzug durch das Seenland endet in der „Bronx“ von Wackersdorf, in Grafenricht, „wo die Straßen zu Ende sind und die Leute noch Pakete in die DDR verschicken“. In Wackersdorf stellt die Kapelle auch die neue FDP-Hymne vor: „Spiel mir das Lied vom Tod“. Norbert Neugierg zelebriert den „Ou-Laut, das malerische Juwel aus der Oberpfalz“, das in vielen Sprachen Eingang gefunden hat.

Nach zweieinhalb Stunden ist "die vereinbarte Zeit“ abgelaufen. Mit seinem Applaus holt das Publikum die Musiker aber zurück auf die Bühne. Zum Finale zieht die Kapelle durch die Reihen, genießt das Bad in der Menge und bedankt sich musikalisch für den schönen Abend.

Hintergrund:

Restprogramm der Wackersdorfer Kulturwochen

  • 18. Oktober: 15 Uhr Hip-Hop-Workshop für Kinder, 19 Uhr "Poetry-Slam", beides im Mehrgenerationenhaus.
  • 20. Oktober: 19 Uhr Kabarettist Han's Klaffl in der Aula der Schule.
  • 27. Oktober: 18 Uhr Abschlusskonzert in der Pfarrkirche, anschließend Lasershow vor der Sporthalle.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.