Wolfgang Nowak hat den Widerstand gegen die WAA von Anfang an mitgemacht. Der Leiter der Marterlgemeinde führte die 50 Mitglieder der "Arbeitsgemeinschaft 60 plus" kürzlich zu den historischen Orten: Zum „Roten Kreuz“ und zum Franziskusmarterl im Taxöldener Forst. Altlandrat Hans Schuierer, der die Führung übernehmen hätte sollen, war an diesem Tag krank.
Es war eine Reise in die Vergangenheit. Der frühere Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Oberpfälzer SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Reinhold Strobl, hatte zu der Infofahrt eingeladen. Es kamen die Erinnerungen hoch an die Zeit vor 40 Jahren, als sich die Menschen gegen die Pläne der Staatsregierung auflehnten. Wolfgang Nowak, den Strobl als „lebendes Lexikon des WAA-Widerstandes“ bezeichnete, schilderte, wie die Bevölkerung sich gegen „die Zerstörung der demokratischen Grundrechte und die Umwelt“ auflehnte.
Nach einer Stippvisite am heute von BMW genutzten „Brennelementeeingangslager“ fuhren die Teilnehmer in den Taxöldener Forst. Dort hatten die WAA-Gegner ein Marterl mit einer Christusfigur aufgestellt, gefertigt vom Burglengenfelder Holzbildhauer Stefan Preisl. In diesem zweiten Anti-WAA-Hüttendorf namens „Freies Wackerland“ trafen sich Demonstranten aus ganz Deutschland jeden Sonntag zu Gebeten und Andachten.
Heute erinnert außer der Gedenkstätte im Wald nur noch eine unscheinbare Hinweistafel an die Ereignisse von damals. „Eine angemessenere Erinnerung hat bisher der Kreistag mit seiner CSU-Mehrheit verhindert“, erklärte Wolfgang Nowak. Strobl sagte: „Dabei könnten die Oberpfälzer stolz auf sich sein und dankbar für die Unterstützung von auswärts. Ohne den starken Widerstand stünde heute in Wackersdorf die WAA“. Wolfgang Nowak zieht Parallelen zu den Demonstrationen für den Klimaschutz: „Wichtig war, dass wir den Anfang gemacht haben. Jetzt müssen wir auf die Kinder und Jugendlichen hoffen“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.