Wackersdorf
08.05.2022 - 11:36 Uhr

Freie Wähler Schwandorf wollen ihr Profil schärfen

Nicht die SPD oder die Grünen, sondern Koalitionspartner CSU ist für die Freien Wähler der politische Gegner bei der Landtagswahl 2023. Das gibt Kreisvorsitzender Dieter Jäger den Mitgliedern bei der Kreisversammlung zu verstehen

Die Freien Wähler im Landkreis haben sich personell neu aufgestellt. Das Bild zeigt von links Kreisrat Martin Scharf, den Ehrenvorsitzenden Joachim Hanisch, die Vorsitzenden Albert Krieger, Dieter Jäger und Benjamin Boml sowie den Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt. Bild: Hirsch
Die Freien Wähler im Landkreis haben sich personell neu aufgestellt. Das Bild zeigt von links Kreisrat Martin Scharf, den Ehrenvorsitzenden Joachim Hanisch, die Vorsitzenden Albert Krieger, Dieter Jäger und Benjamin Boml sowie den Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt.

Nach dreijähriger Pause trafen sich Partei und Wählergemeinschaft wieder in Präsenz. Bei der Kreisversammlung am Freitag im Schwimmbad-Cafe Wackersdorf stimmte Vorsitzender Dieter Jäger die Mitglieder auf den anstehenden Landtagswahlkampf ein und ließ sie wissen: "Wir wollen uns vor allem mit der CSU auseinandersetzen und dabei unser eigenes Profil schärfen".

MdL Tobias Gotthardt zog Bilanz für die "42-monatige Zweckgemeinschaft mit der CSU in der Regierung" und ist der Überzeugung: "In diesen schwierigen Zeiten brauchen wir eine pragmatische Politik und keine ideologischen Parolen". Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im bayerischen Landtag gibt unumwunden zu: "Wir haben einen Lehrermangel". Und: "Die Schulen leiden unter der Bürokratie". Tobias Gotthardt plädiert deshalb für mehr Freiräume und eine Entrümpelung der Lehrpläne. Und er bricht eine Lanze für die Mittelschule und betont: "Keine der 960 Mittelschulen in Bayern darf geschlossen werden". In der Energiepolitik wollen die Freien Wähler für "frischen Wind" sorgen. Der Regensburger Abgeordnete sieht seine Partei beim Wasserstoff und der Windenergie in einer Vorreiterrolle. Gotthardt spricht sich für einen "raschen Netzausbau zur dezentralen Energieversorgung" aus.

Gesundheitszentren aufbauen

Er will den ländlichen Raum stärken durch den Aufbau von Gesundheitszentren und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Den Landwirten sollte die Politik "das Leben nicht allzu schwer machen, denn sie versorgen uns mit Lebensmitteln". Und den Kommunen sollte der Staat die Möglichkeit geben, für ausreichend Kinderbetreuungsplätze zu sorgen. Die Freien Wähler sind im Europaparlament mit zwei Leuten vertreten. Ehrenvorsitzender Joachim Hanisch sieht diese beiden Sitze in Gefahr, wenn die Zugangskriterien verschärft würden. "Die geplante 3,5-Prozent-Hürde macht es den kleinen Gruppierungen schwer", so seine Befürchtung. Kreisvorsitzender Dieter Jäger aber ist überzeugt: "Wir werden diese Hürde überspringen". Die beiden Vorsitzenden der Jungen Freien Wähler, Verena Obermeier (Bodenwöhr) und Markus Pretzl Teublitz), setzen sich in ihrer Partei für eine "offene Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz" ein. Kreisrat Martin Scharf steht hinter den Entscheidungen der Kreistagsmehrheit, weiter Schulden abzubauen und gleichzeitig in Bildung und Infrastruktur zu investieren.

Dieter Jäger bestätigt

Bei den Neuwahlen bestätigten die 33 wahlberechtigten Delegierten den amtierenden Kreisvorsitzenden Dieter Jäger (Schwandorf) im Amt. Zu seinen Stellvertretern wählten sie Benjamin Boml (Nittenau) und Albert Krieger (Bodenwöhr). Dem neuen Kreisvorstand gehören ferner Schriftführer Richard Tischler (Pfreimd), Schatzmeister Christian Tröster (Pfreimd) sowie die Beisitzer Birte Schramm (Nittenau), Bernd Stangl (Schwarzenfeld), Reinhard Kreuzer (Schönsee) und Peter Neumeier (Schwarzenfeld) an.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.