In der Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf-Steinberg am See ist man laut Pressesprecher Michael Weiß schon früh auf den Massenhack von Exchange-Servern aufmerksam geworden. "Der Angriff zielte nicht direkt auf uns, sondern war eine groß angelegte Attacke auf Microsoft", so die Einschätzung von Weiß, der von mehreren 10.000 Betroffenen in Deutschland weiß. In erster Linie hatten darunter wohl Firmen und öffentliche Einrichtungen zu leiden. "Viele wissen es noch gar nicht, dass sie auch zu den Leidtragenden gehören", meint Weiß zu dem sogenannten Hafnium-Anschlag, hinter dem chinesische Hacker vermutet werden.
Als Glücksfall wertet er es, dass man in Wackersdorf bereits am 9. März auf die Problematik aufmerksam wurde. Das Epizentrum liege schließlich in den USA, und eine entsprechende Meldung habe sich wohl eher auf Fachkreise beschränkt. Aufmerksamen IT-Mitarbeitern sei es zu verdanken, dass der Server in Wackersdorf vorsorglich am Montag abgeschaltet wurde, um die Sache genauer unter die Lupe zu nehmen. So wurde eine IT-Fachfirma zugezogen und parallel dazu wurden Landes- und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eingebunden. Auch der Landes-Datenschutzbeauftragte ist involviert, und sogar ein IT-Forensiker wurde eingeschaltet.
"Die Analyse steht jetzt kurz vor dem Abschluss", so der Pressesprecher der Verwaltungsgemeinschaft. Die Sicherheitslücke liege aber eindeutig bei Microsoft. "Viele denken wohl, dass nun alles kaputt ist, aber das ist nicht der Fall", beruhigt er, "uns geht es nur darum auszuschließen, dass irgendwelche Relikte noch einen Schaden anrichten". Momentan gebe es auch keine Hinweise auf einen Datenklau.
Nach Informationen von Oberpfalz-Medien waren auch Fensterbach und Neunburg vorm Wald betroffen, in Schwarzenfeld wurde der Server vorsorglich abgeschaltet, "um die größte Welle vorbeiziehen zu lassen". In Pfreimd ist es offenbar gelungen, die Sicherheitslücke bereits am Samstag zu schließen.. "Wir arbeiten daran", hieß es am frühen Donnerstagnachmittag aus dem Nabburger Rathaus, wo bei E-Mails nach draußen nichts mehr ging. "Vermutlich hat es uns auch erwischt", so Roland Gerlach, zuständig für die EDV-Systembetreuung in Nabburg.
"Momentan gibt es keine Hinweise auf einen Datenklau."
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