Wackersdorf
06.07.2025 - 15:58 Uhr

Inklusives Musiktheater kommt in Wackersdorf an

Das inklusive Musical "Gemeinsam sind wir stark" begeistert auch bei der Aufführung in der Stefanuskirche. Die Mitwirkenden von Naab-Werkstätten und Musikverein Wackesdorf-Steinberg freuen sich über den Applaus.

„Gemeinsam sind wir stark“, heißt das inklusive Musical, das die Naab-Werkstätten mit Mitwirkenden des Musikvereins Wackersdorf-Steinberg am Samstag in der Wackersdorfer Stefanuskirche aufführte. Über 50 Mitwirkende verteilten sich im Altarraum. Das Musiktheater erzählt die Geschichte der „Bunten Bande“, die ihre Interessen gegen alle Widerstände behauptet.

Die Premiere feierte die Musik- und Schauspielgruppe am 28. Mai in der Mittelschule Oberviechtach. Ein zweiter Auftritt war bei der Landesgartenschau in Furth im Wald geplant. Doch eine plötzliche Sturmwarnung warf das Vorhaben über den Haufen. Die dritte und letzte Aufführung erfolgte nun am Samstag im Rahmen des Wackersdorfer Bürgerfestes in der dortigen Pfarrkirche.

Musik hat hier Tradition

Die Naab-Werkstätten GmbH ist eine gemeinnützige Einrichtung für Menschen mit Defiziten und beschäftigt an den Standorten Schwandorf und Oberviechtach 600 Menschen mit und ohne Einschränkungen. „Musik hat bei uns eine lange Tradition“, sagt Geschäftsführerin Margit Gerber. Die inklusive Band „Die lustigen Quertreiber“ tritt seit zehn Jahren regelmäßig öffentlich auf. Musikalische Leiterin Agnes Meier führte auch beim Musical den Taktstock für den Chor und die Instrumentalgruppe. Bei der Theatergruppe gab Herbert Pöll die Regieanweisungen. Beide sind Mitarbeiter in den Naab-Werkstätten, ebenso wie die Tontechniker, Bühnenbild-Gestalter und Mitwirkende der inklusiven Theatergruppe „Lebensbühne“.

Mit dem Musical „Gemeinsam sind wir stark“ bewarben sich die Naab-Werkstätten beim Wettbewerb „Musik verbindet“ der Sparkassenstiftung und erhielten zur Umsetzung einen Förderpreis in Höhe von 1500 Euro. Im Bühnenstück lebt die „Bunte Bande“ Vielfalt und Miteinander einer inklusiven Gesellschaft. „Jede Figur wird mit ihren Eigenschaften ernst genommen und bringt ihre persönlichen Stärken ein“, erklärt Regisseur Herbert Pöll. Er ermuntert die unterschiedlichen Charaktere, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Handlung einzubringen. Im Stück geht es schließlich um die Interessen der „Bunten Bande“, die ihren Treff, einen alten Bauwagen, zu verlieren drohen. Weil der Nachbar, Herr Nörgler (Anton Kaiser) sich durch den Lärm belästigt fühlt und sich offiziell beschwert.

Die Freunde verteidigen ihren Treffpunkt aber gegen alle äußeren Widerstände mit Tatkraft, Ausdauer und außergewöhnlichen Ideen. Mit Transparenten ziehen sie durch die Straße und machen mit ihrer bunten Demonstration auf sich aufmerksam. Mit ihren Aktionen können sie am Ende einen Kompromiss herbeiführen, mit dem auch Herr Nörgler einverstanden ist.

Inklusive Themen anstoßen

Das Projekt stößt soziale und inklusive Themen an: Verstehen und sich gegenseitig respektieren und unterstützen, Selbstvertrauen von Menschen mit Handicap fördern, gemeinsam lernen und leben, Barrierefreiheit und Inklusion im Landkreis Schwandorf beleuchten und bestehende Kooperationen stärken.

 
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