In den elf Jahren ihres Bestehens hat sich die Staatliche Wirtschaftsschule im Landkreis Schwandorf ständig weiterentwickelt. Nach der Auflösung des Kooperationsmodells mit der Mittelschule Wackersdorf schlüpft die Wirtschaftsschule nicht nur organisatorisch, sondern auch räumlich unter das Dach der FOS-BOS Schwandorf.
„Wir werden das vierte Stockwerk des Berufsschulzentrums jetzt doch ausbauen und dort die Wirtschaftsschule unterbringen“, kündigte Landrat Thomas Ebeling bei der Pressekonferenz an. Bis dahin verteilen sich die Schüler noch auf die Räume der Fach- und Berufsoberschule. Schulleiter Jürgen Gleixner bezeichnet die Wirtschaftsschule als Erfolgsmodell, das Schüler ab der sechsten Jahrgangsstufe zum mittleren Bildungsabschluss führe. Zur Wirtschaftsschule gehört auch eine zweistufige Form für Quali-Absolventen, die in einer zehnten und elften Jahrgangsstufe die Mittlere Reife erwerben wollen. Dieses Angebot nutzen aktuell 42 Schüler.
Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter erinnert an die Anfänge mit zehn Schülern. „Wir hatten damals Platz an der Mittelschule und waren für die Kooperation dankbar“, so der Bürgermeister. Doch beide Schularten entwickelten sich weiter. Aus der drei- wurde eine vierstufige Wirtschaftsschule mit Vorklasse, und die Mittelschule Wackersdorf richtete zusätzlich zwei Vorbereitungsklassen zum Erwerb der Mittleren Reife und eine Ganztagesbetreuung ein. „Es wurde langsam eng“, so der Bürgermeister.
Studiendirektorin Marion Merkle ist von Beginn an verantwortlich für das operative Geschäft an der Wirtschaftsschule und erinnert sich: „Das ursprünglich dreistufige Kooperationsmodell mit der Mittelschule Wackersdorf war damals eine wichtige Starthilfe“. Alleinstellungsmerkmal der Wirtschaftsschule sei die „Übungsfirma“, die mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft zusammenarbeitet und in diesem Praxismodul den gesamten Bereich des Handels abdeckt, vom Einkauf bis zum Verkauf und von der Kalkulation bis zur Abrechnung. „Die Schüler lernen, wie man die Finanzen in den Griff bekommt und den Zahlungs- und Schriftverkehr abwickelt“, so Marion Merkle.
Der Leiter der Grund- und Mittelschule Wackersdorf, Dominik Bauer, wies auf die Synergieeffekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsschule hin, ist aber nun froh, dass er ausreichend Platz hat. Denn: „Mit den Neubaugebieten steigen bei uns auch wieder die Schülerzahlen“.
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