Am Montagabend flatterte der Straßenmeisterei Vohenstrauß per E-Mail eine verkehrsrechtliche Anordnung der Autobahngesellschaft ins Haus, dass die Autobahnausfahrt Waidhaus in Fahrtrichtung nach Tschechien komplett gesperrt werden muss. Grund seien die stationären Kontrollstellen, informiert Josef Prill von der Bundespolizeiinspektion Waidhaus.
Seit Sonntagnacht wird die Einreise wegen der Coronapandemie und der hohen Zahlen und Mutationen in Tschechien akribisch überwacht. Wer keine Berechtigung hat nach Deutschland einzureisen, wird von der Bundespolizei auf dem Autobahnparkplatz Ulrichsberg-Nord gesammelt und im Konvoi über die Autobahnanschlussstelle Pleystein zurück nach Tschechien begleitet.
Allerdings gab es in den vergangenen Tagen immer wieder spitzfindige Ausreißer, die bei der Waidhauser Ausfahrt schnell das Weite suchten und so illegal ins Landesinnere gelangten. Dem wollte man mit dieser Sperrung entgegenwirken.
Drei kleine Hinweistafeln sollten die Autofahrer auf die Sperrung in Waidhaus hinweisen, um bereits an der Abschlussstelle Pleystein auszufahren und über die Landstraße nach Waidhaus zu gelangen. Natürlich kam es im Zuge dessen auch zu unschönen Begleiterscheinungen.
Verkehrsteilnehmer, die diese unbeleuchteten Hinweistafeln übersahen, blieb nichts anderes übrig, als bis nach Tschechien weiterzufahren und dort zu wenden. Allerdings hatten sie dann bei der Einreise weder Pass noch die entsprechenden Dokumente wie Antigen-Schnelltest oder die Digitale Einreiseanmeldung (DEA) dabei und wurden so von den Bundespolizeibeamten angehalten.
Ein Waidhauser, der vom Nachtdienst der Firma Gerresheimer aus Pfreimd nach Hause fuhr, erlebte dieses Desaster am eigenen Leib. Letztlich wurden auch die Lastwagenfahrer vollkommen von der Sperrung überrascht, die das Zollamt oder Speditionen in Waidhaus anfahren wollten und gezwungenermaßen zunächst auf dem Standstreifen die neuen Regularien verinnerlichen mussten.
Meike Diettler von der Pressestelle im Präsidialbüro der Polizei Oberpfalz in Regensburg hatte noch informiert, dass daran gearbeitet werde, noch größere Hinweistafeln für die letzte Autobahnausfahrt bei Pleystein aufzustellen, um die Autofahrer noch besser auf die Sperrung hinzuweisen.
Am Mittwochvormittag meldete dann plötzlich überraschend die Bundespolizei Waidhaus, dass die Sperrung der Autobahnausfahrt Waidhaus offenbar in Kürze wieder aufgehoben werden soll.
Dies passierte dann auch relativ schnell: Der Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Waidhaus, Polizeihauptkommissar Franz Völkl, teilte am Nachmittag des Aschermittwochs auf Nachfrage mit, dass die Sperrung der Autobahnausfahrt Waidhaus wieder aufgehoben sei.
Die Sperrung sei aus einsatztaktischen Gründen erfolgt, jedoch habe sie sich als nicht ganz glücklich erwiesen, da insbesondere die Beschilderung mit dem Hinweis der Sperrung von vielen Verkehrsteilnehmern schlichtweg aus Gewohnheit übersehen wurde. Daneben gingen bei der Bundespolizei massivste Beschwerden ein.
Die kleine Hinweistafel für die Komplettsperrung vor der Autobahnausfahrt Pleystein in Fahrtrichtung Tschechien kann leicht übersehen werden.
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Auch die Autobahnausfahrt von Tschechien kommend ist bei Waidhaus gesperrt. Für die Verkehrsteilnehmer ist es Pflicht bis zur Kontrollstelle Ulrichsberg Nord zu fahren und sich der eingehenden Kontrolle der Bundespolizeibeamten zu unterziehen.
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Der LKW-Rückstau vor der Kontrollstelle am Autobahnparkplatz Ulrichsberg-Nord ging am Aschermittwoch bis Waidhaus zurück. Noch am Montag soll sich der Stau bis St. Katharina/Svatá Kateřina in Tschechien zurück gestaut haben.
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