Bürgermeisterin Margit Kirzinger lud bei Landtagsabgeordneter Annette Karl ihren Ärger über das bayerische Mobilfunkförderprogramm ab. Bei einem Ortstermin in Reichenau machte sich die Abgeordnete ein Bild von der Situation. Telefonieren ist auch in Reinhardsrieth, Hagendorf und Pfrentsch kaum möglich. Die Bürger müssen sich bestimmte Plätze suchen. Markträtin Vera Stahl geht zum Telefonieren ans geöffnete Fenster im Badezimmer, Marktrat Ewald Zetzl muss raus aus seinem Haus, in den Garten und Markträtin Gabi Wolf und Marktrat Thomas Glaser kämpfen mit den gleichen Problemen. Die Rathauschefin kennt die Situation von Veranstaltungen in den Ortsteilen. Trotz der Probleme, gilt das Gebiet außer einem kleinen weißen Fleck in Reichenau direkt an der Landesgrenze als erschlossen. Das verstehe nun wer wolle, der Marktrat von Waidhaus jedenfalls nicht.
Schon bei der Vorstellung des Förderprogramms bei der Regierung in Regensburg war der Ärger unter den anwesenden Bürgermeistern groß. Sie sparten auch nicht mit lautstarker Kritik. Dies berichtet Christian Meier, der für den Markt Waidhaus an der Veranstaltung teilgenommen hat. Verwunderung über das Förderprogramm kam auch vom Breitbandpaten des Marktes Eslarn, Stefan Frölich.
Karl betonte, dass die Staatsregierung nicht an der umstrittenen Karte rütteln werde, die der Förderung zu Grunde liege. Die SPD-Landtagsfraktion will mittels eines Änderungsantrags zum Haushaltsplan 2019/2020 erreichen, dass die Zuständigkeit für den Ausbau des Mobilfunks beim Freistaat bleiben soll. Dieser Auffassung schließt sich auch Kirzinger an: „Wir Kommunen sind nicht für den Ausbau des Mobilfunknetzes zuständig. Das ist personell und finanziell nicht zu leisten.“ Um eine flächendeckende Mobilfunkversorgung zu bekommen, muss auch der Bund die Weichen richtig stellen, sagte Karl.
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