„Drei Tag' gemma nimma ham" – heißt es in einem Lied. Ob gemäß dem Partyhit aber drei Tage reichen, um ausgiebig den Endspurt der närrischen Zeit zu feiern, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall führten zum "Ausackern des Faschings" am Donnerstag, dem sogenannten Nasch'n Pfinsta, Musiker des Vereinsorchesters des Musikvereins um Hermann Mack den Zug vom Gasthaus „Zum Eck“ in Richtung Rathaus an.
Der Waidhauser "Schlachtruf" durfte während der gesamten Aktion nicht fehlen. Und so erklang es immer wieder lautstark: „Heng heng, leck leck“ mit der Ergänzung: „Wer einmal leckt, der weiß, wie's schmeckt, der leckt die ganze Bude weg.“ Markus Bauriedl und das Rathausteam hatten längst den Braten gerochen, was die gut gelaunte Schar denn wollte: Geld aus dem kommunalen Säckel. „Deshalb sind die Jucker zum Rathaus gekommen, fast alle haben sich Zeit genommen“, kündigte Hermann Mack an in der Hoffnung: „Wir wollen den Schlüssel des Marktes Waidhaus abholen und hoffen, in der Kasse sind genügend Kohlen.“ Der Grund: „Diese werden wir in den Gasthäusern verprassen, denn wir können das Feiern nicht lassen.“ Macks Appell an den Rathauschef: „Lassen Sie uns Narren nicht länger warten, denn wir müssen schnell weiter starten.“
Bauriedl war gewappnet. „Wie alle Jahre wollt ihr wieder haben Schlüssel und Geld. Doch leider muss ich euch sagen: Überall sind die Kassen leer. Auch bei uns ist nicht viel drin, schaut alle her.“ Einen Obolus hatte das Marktoberhaupt aber doch für die „Jucker“, vielen „Maschkerer“ sowie „Henglecker“ und animierte sie, von Haus zu Haus zu ziehen. „Die Arbeit ist uns jetzt egal, wir feiern heute Karneval“, gab er schließlich unter dem tosenden Beifall aller aus.
Und so haben alle erst einmal kräftig gesungen, geschunkelt und das Tanzbein geschwungen. Der Nieselregen konnte der lustigen Schar nichts anhaben. Gute Laune und tolle Stimmung dominierten. „Ruckizucki“ ging es weiter zu den Banken, Geschäften und Gasthäusern. So intensiv das Ausgraben des Faschings erfolgt ist, so eingehend erfolgt am Aschermittwoch das „Faschingseigrom“. Start des Spektakels ist um 18 Uhr beim Gasthaus „Am Eck“.
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