Bei Ortsfremden erzeugt der Kreuzungsbereich beim Waidhauser Ortsteil „Am Spatwerk“ schon lange ein mulmiges Gefühl. Viel zu sehr erinnert die Straßengestaltung an eine reine Firmenzufahrt. Noch dazu verläuft die Straße quer durch ein Firmengelände.
Nun wurden neue Ansätze zur Lösung des Dilemmas aus dem nicht-öffentlichen Teil der vergangenen Marktratssitzung bekannt. So hatte Inhaber Stefan Voit für die Firma Voit GmbH eine konkrete Bitte an die Marktgemeinde Waidhaus gerichtet. Unter Verweis auf einen bereits im November 2018 eingereichten Antrag bat Voit um eine offizielle Beratung zum Bau einer Alternativtrasse.
Machbarkeitsstudie erstellt
Westlich und südlich des Industriegebiets wurde seinerseits zugleich eine Lösungsmöglichkeit vorgeschlagen. Betroffen von dem Vorhaben sind zwei Kommunen: Quer durch das Industriegebiet verläuft die Gemeindegrenze zwischen Pleystein und Waidhaus. Voit ließ auf eigene Kosten eine Machbarkeitsstudie erstellen. Dadurch könne eine völlig neue Verbindung zwischen der Kreisstraße und der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Spielhof und Ödhäuser entstehen – eine richtige Umgehung.
Warum will Voit das? Vor allem wegen einer Reduzierung der täglichen Gefahrensituationen durch kreuzende Staplerfahrzeuge und anderen Schwerverkehr. Auch würden weitere Bauplätze für eine erneute Firmenerweiterung benötigt, um zwei neue Fertigungshallen mit einem Bedarf von rund 15 neuen Arbeitsplätzen bauen zu können. Ergänzend sieht Voit den Bedarf einer Einzäunung des gesamten Firmenareals inklusive Toranlagen zur Minimierung der Diebstahlgefahr.
"Umgehung dringend nötig"
Alles in allem sei eine Umgehungsstraße dringend für eine weitere sinnvolle und wirtschaftliche Entwicklung der Firma nötig. Die mögliche Neutrasse würde in ihrem westlichen Bereich in einer Länge von 180 Metern auf Waidhauser Gemeindegrund verlaufen. Nach dem Wechsel in südlicher Richtung führe die weitere Strecke dann über Pleysteiner Gebiet.
Im Hinblick auf eine Realisierung ist die Aufnahme von Vertragsverhandlungen mit den von einem Straßenneubau betroffenen Grundstückseigentümern unumgänglich. Hierzu zielte Voits Bitte insbesondere ab. Denn für diese Gespräche bat er sowohl Markus Bauriedl als Waidhauser Bürgermeister, als auch Rainer Rewitzer von der Stadt Pleystein um Unterstützung.
Ganz deutlich ging der Firmeninhaber in seiner schriftlich formulierten Bitte auch über die Zukunft der bisherigen Trasse ein. Die derzeit durch das Firmengelände verlaufende Gemeindeverbindungsstraße könnte durch die Firma insgesamt abgelöst werden „da sie bereits jetzt einen wesentlichen Bestandteil des Betriebsgeländes darstellt“. Letztlich sieht der Markt Waidhaus nun die Erfordernis, eine Verwirklichung in enger Abstimmung mit der Stadt Pleystein zu prüfen. Eine entsprechende Kontaktaufnahme ist nunmehr erfolgt, mit dem Ergebnis, dass beide Kommunen eine Realisierung prüfen und auch etwaige Fördermöglichkeiten ausloten wollen.
Abwassermenge erhöhen
Noch ein weiteres Thema beschäftigte die Waidhauser Gemeindeverwaltung. Auch diese Informationen wurden nun aus dem nicht-öffentlichen Teil einer Sitzung bekannt. Mehr Abwasser, das weniger kontrolliert wird als bislang, möchte die "Megal" (mitteleuropäische Erdgasleitung) in das Kanalnetz der Marktgemeinde einleiten. Die Firma bat um eine Erhöhung der Einleitungsmenge von bislang durchschnittlich 6 Kubikmeter in der Stunde auf künftig 7,2 Kubikmeter. Dabei könne auf die bislang monatlichen Untersuchungen verzichtet werden. Die Firma beantragte eine Reduzierung auf künftig nur noch zwei Wasserkontrollen im Jahr.
Das Abwasser soll weiterhin in Mengen von jeweils 50 Kubikmetern aus dem firmeneigenen Behandlungsbecken im Areal der großen Verdichterstation unweit des „Alten Grenzübergangs“ an der Waidhauser Landstraße über die öffentliche Kanalisation zur Kläranlage abgeleitet werden. Das Weidener Wasserwirtschaftsamt hatte dem Vorhaben bereits ohne Auflagen vollumfänglich zugestimmt.
Auflagen für Änderung
Die Marktverwaltung sah eine Notwendigkeit von Auflagen für die beantragte Änderung der bisherigen Genehmigung. So soll es eine Begrenzung der Einleitzeit auf die nächtlichen Stunden zwischen 22 und 5 Uhr morgens geben. Und dies ergänzend nur während niederschlagsfreier Tage, um einer Überlastung des gemeindlichen Kanalsystems vorzubeugen.
Fest verankerte die Gemeinde in ihrer Genehmigung außerdem eine maximale Einleitungsmenge von höchstens 2 Litern in der Sekunde, sowie maximal 7,2 Kubikmeter pro Stunde. Zur Herabsetzung der Wasserkontrollen auf metallische Schadstoffe und freies Chlor von bislang 12 auf nur noch 2 Messungen im Jahr beugte sich die Kommune den Vorgaben des Wasserwirtschaftsamts.
Das fordert Firmeninhaber Stefan Voit
- Was?Beratung zum Bau einer Alternativtrasse; Schaffung einer völlig neuen Verbindung zwischen der Kreisstraße und der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Spielhof und Ödhäuser-
- Warum? Reduzierung der Gefahrensituationen durch kreuzende Staplerfahrzeuge und anderen Schwerverkehr; weitere Bauplätze für eine erneute Firmenerweiterung benötigt; Bedarf einer Einzäunung des gesamten Firmenareals zur Minimierung der Diebstahlgefahr
- Wer? Kommunen Pleystein und Waidhaus beteiligt, da umliegende Fluren durch das Industriegebiet verlaufen.
- Wo? Mögliche Neutrasse verläuft im westlichen Bereich in einer Länge von 180 Metern auf Waidhauser Gemeindegrund; nach Wechsel in südlicher Richtung weiter über Pleysteiner Gebiet
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