Etliche Umbauten stünden im Feuerwehrhaus in der Johann-Schmidt-Straße in Waidhaus an, hat Bürgermeisterin Margit Kirzinger bei der Marktratsitzung betont. Zudem sei es in der alten Halle "allgemein sehr beengt geworden, nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der Aktiven – besonders im Bereich der Spinde." Sanierung, Umbau und Erweiterung des Gebäudes waren bei der öffentlichen Sitzung viel diskutierte Themen. Geschlossen legte das Gremium seine Bedenken in die Hände des Architektenbüros Fichtner & Gruber aus Weiden. Kirzinger informierte über einen ersten Gesprächstermin mit dem Büro, mitsamt einer Besichtigung des Gebäudes. Mit der Anschaffung eines Gerätewagens "Logistik II" dürfe ein Anbau notwendig werden. Die Rathauschefin riet jedoch, den Zugang eines Förderbescheids abzuwarten. Mit dem Begriff "Schadenspotenzial" leitete die Bürgermeisterin auf die Menge an bereits festgestellten Defiziten über, etwa schadhafte Putzstellen nach einem Hagelschaden. Der Bauausschuss habe das Gebäude bereits besichtigt.
An erster Stelle sah UWG/PL-Fraktionssprecher Josef Schmucker eine Sanierung. Erst dann erwarte er eine Kostenaufstellung zu weiteren Maßnahmen. In der Liste der Mängel wollte Ewald Zetzl (CSU) die Bodensetzung im Obergeschoss sowie die gerissenen Fensterbänke mit aufnehmen. Sein Fraktionskollege Josef Kleber sprach sich gar dafür aus, über einen kompletten Neubau nachzudenken, doch Kirzinger beschwichtigte: "So weit ist es bis jetzt noch nicht." Geschäftsleiterin Kerstin Wilka Dierl meinte, es sei damit zu rechnen, dass ein Statiker hinzugezogen werden müsse: "Der Baugrund dort ist nicht der Beste und arg feucht, das ist bekannt." Aufgrund des im vorgelegten Angebot enthaltenen Umbauzuschlags in Höhe von 20 Prozent interessierte Thomas Glaser (SPD) allgemein die Preisgestaltung für Ingenieure und Architekten.
Zudem bereite laut Bürgermeisterin die beschlossene Schlauchwaschanlage Kopfzerbrechen. Es seien lediglich zwei Angebote eingegangen. Die Überprüfung habe gezeigt, dass der geplante Haushaltsansatz von 60.000 Euro deutlich überschritten werde. Kirzinger informierte die Markträte deshalb, von der Überlassung als Eilentscheidung zurückzutreten. Mit diesem Thema solle sich das gesamte Gremium in der Oktobersitzung befassen. Ein Beschluss sei dazu nicht gefasst.
Die Jahresrechnung 2018 lag dem Marktrat nach Abschluss durch die Verwaltung vor. Kirzinger informierte, dass der Vermögenshaushalt mit 1,5 Millionen Euro und der Verwaltungshaushalt mit 4,887 Millionen Euro schließe. Insgesamt entspricht das einem Volumen von 6,388 Millionen Euro. Ergänzend erwähnte Kirzinger eine Zuführung von 402.285 Euro zum Verwaltungshaushalt und die Entnahme von 643.289 Euro aus der allgemeinen Rücklage.
Waidhauser Seefest
Keine abschließenden Entscheidungen traf der Marktrat zu den beiden Anträgen der Vereinsgemeinschaft. Für das "Waidhauser Seefest 2020" lag dem Gremium ein Gesuch auf Nutzungsüberlassung der Freizeitanlage "Bäckeröd" vor. Die zweite Bitte zielte auf die Kostenübernahme einer größeren Trailerbühne für diese Veranstaltung ab. Nach einer "aktuellen Rücksprache" mit dem Vorsitzenden des Kartells, Tobias Kirner, riet Kirzinger den Markträten, diese Punkte zu vertagen. Auf beiden Seiten bestünde Diskussionsbedarf. Ein gemeinsames Treffen mit dem gesamten Marktrat oder zumindest mit einem Vertreter aus jeder Fraktion sei ratsam. Von Seiten des Kartells nähmen Vorstand sowie Verantwortliche teil. Das Gremium schloss sich Kirzingers Vorschlag an.
Bürgermeisterin Margit Kirzinger ging auch auf das Fest "30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs" am Samstag, 28. September, ein und bat die Bevölkerung um rege Beteiligung. Gemeinsam feiern die beiden Partner- und Nachbarschaftsgemeinden Rozvadov und Waidhaus ein großes Ereignis. Mit einem Festgottesdienst um zehn Uhr startet das Programm in der Kirchengedenkstätte Rozvadov. Ab 14 Uhr verlagert sich das "deutsch-tschechische Freundschaftsfest" auf den tschechischen Teil des ehemaligen Grenzübergangs. Es gibt ein buntes Programm für alle Altersgruppen. Es gibt ein Kinderprogramm mit verschiedenen Aktivitäten, eine Ausstellung mit vielen Bildern zum Grenzfall am 23. Dezember 1989 sowie deutsche und tschechische Spezialitäten zum Essen und Trinken.
Abmarsch mit der Musikkapelle des Waidhauser Musikvereins ist für den Marktrat um 13.45 Uhr beim zweiten Duty-Free-Shop. Während die Waidhauser Delegation auf dem Festgelände bleibt, geht die Kapelle weiter und holt die tschechischen Kollegen ab. Mit ihrem Rozvadover Amtskollegen, Pavel Pajer, wird Kirzinger das Fest eröffnen. Zeitzeugen aus beiden Gemeinden kommen zu Wort. Mit einem Blasmusikkonzert des "Großen Vereinsorchesters" übernimmt der Musikverein Waidhaus den Auftakt des musikalischen Reigens. Ab 17 Uhr machen die Instrumentalisten Platz auf der Bühne für die böhmische "Dudelsack-Kapelle", die bis etwa 18 Uhr musiziert. Dann bestimmt die "Damen-Big-Band" aus Waidhaus mit Swing den musikalischen Klang des Festes. Mit Einbruch der Dämmerung rückt die Showgruppe „Public Surprise“ des Waidhauser Faschingsvereins in den Mittelpunkt. Die junge Schar präsentiert die neueste Variante ihrer erfolgreichen und äußert populären Feuershow. Ab 20 Uhr rockt die tschechische Band "Queen Revival". Im gleichen Stil geht es ab 21 Uhr mit der Rockband "Aquarius" in die Nacht hinein.
Beide Marktgemeinden richten am Festnachmittag eigens einen kostenlosen Shuttle-Verkehr ein.
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