Der Mittwoch, 6. Dezember, war für die Beamten der Bundespolizei Waidhaus offenbar ein erfolgreicher Tag: Gleich mehrmals ließen sie an diesem Tag die Handschellen klicken. Bei Kontrollen an der A6 bei Waidhaus griffen die Beamten mehrere Personen auf, die per Haftbefehl gesucht wurden.
Eine 33-jährige Tschechin war mit einem Fernreisebus auf dem Weg nach München. Bei der Überprüfung der 33-Jährigen bemerkten die Beamten zwei Fahndungen der Staatsanwaltschaft Görlitz, wie es in einer Mitteilung der Bundespolizei am Donnerstag heißt. Da sie ihre Strafe aus zwei Gerichtsverfahren nicht bezahlt hatte, wurde die Frau mit zwei Haftbefehlen gesucht. Bereits vor fünf Jahren hatte sie das Amtsgericht Zittau wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe in Höhe von 300 Euro verurteilt. Auch das Amtsgericht Görlitz hatte noch eine Rechnung mit ihr offen. Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis erhielt sie vor drei Jahren eine Geldstrafe von 300 Euro. Doch auch dieses Mal bezahlte sie ihre Justizschulden nicht. Nun muss sie eine Ersatzfreiheitsstrafe von 50 Tagen antreten. Beamte der Bundespolizei lieferten die 33-Jährige in die Justizvollzugsanstalt Regensburg ein.
Wenige Stunden später klickten ebenfalls in einem Fernreisebus nach Portugal die Handschellen. Bundespolizisten überprüften die Daten eines 17-Jährigen aus der Republik Moldau. Dabei stießen die Beamten auf einen Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichts Tiergarten in Berlin. Der junge Mann wurde gesucht, weil er mit seinem Kumpel Ladendiebstähle begangen haben soll. Aus der Weiterfahrt nach Portugal wurde nichts mehr. Die Bundespolizei nahm den Mann fest. Er wird einem Haftrichter in Berlin vorgeführt.
Eine Frau aus Nigeria hingegen durfte im Fernreisebus von Prag nach München weiterreisen. Sie hatte noch Schulden bei der Justiz aus einer Verurteilung wegen unerlaubten Aufenthalts. Die fälligen 320 Euro konnte sie noch vor Ort begleichen, der Haftbefehl wurde gelöscht. 16 Tage Ersatzfreiheitsstrafe blieben der Frau damit erspart.
20 Tage Ersatzfreiheitsstrafe sparte sich der Fahrer eines Wagens mit slowakischer Zulassung. Der 41-jährige Slowake war früher wohl ohne Führerschein auf Achse gewesen und hatte daher vom Amtsgericht Solingen einen Strafbefehl über 600 Euro erhalten. Die Summe war er der Staatskasse bis dato schuldig geblieben, weshalb ihn die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit Vollstreckungshaftbefehl suchte. Der Slowake konnte nach etlichen Telefonaten einen Freund auftreiben, der die Bezahlung übernahm.
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