Waidhaus
28.06.2019 - 10:38 Uhr

Erinnerungen an die deutsch-österreichische Grenze

Das Waidhauser Vereinsorchester reist zur Premiere des neuen Programms ins Nachbarland. Als Moderatorin führt Martina Klimpel durchs Programm und stellt zweisprachig Verbindungen zwischen Bayern und Böhmen her.

Zum Auftakt der Waidhauser Sommerserenaden gastiert das Vereinsorchester unter Leitung von Hermann Mack in der Kirchengedenkstätte der Nachbar- und Partnergemeinde Rozvadov. Bild: fjo
Zum Auftakt der Waidhauser Sommerserenaden gastiert das Vereinsorchester unter Leitung von Hermann Mack in der Kirchengedenkstätte der Nachbar- und Partnergemeinde Rozvadov.

30 Musikanten aller Altersklassen haben sich seit Wochen unter der Leitung von Dirigent Hermann Mack auf den Auftritt in der tschechischen Nachbar- und Partnergemeinde vorbereitet. Das Vereinsorchester stellte seine Qualität bereits zu Beginn mit dem Klassiker „Unter dem Doppeladler“ unter Beweis. Das Werk erinnerte an die Zugehörigkeit Böhmens zur Donaumonarchie bis vor knapp 100 Jahren. Die Grenze zwischen beiden Nationen und Partnergemeinden war bis dahin über viele Jahrhunderte eine deutsch-österreichische gewesen. Diesen Teil europäischer Geschichte brachte die Kapelle mit den Titeln „An der schönen blauen Donau“ und „Unter Donner und Blitz“ sowie der „Trisch-Tratsch-Polka“ in Erinnerung. Rozvadovs neuer Bürgermeister Pavel Pajer begrüßte die Gäste, und Martina Klimpel führte zweisprachig durch das Programm. In der bis auf den letzten Platz besetzten Kirchengedenkstätte der Nachbargemeinde genossen Einheimische und Waidhauser nebeneinander die Klänge und Melodien der 90 minütigen Serenade. Im Publikum saßen zudem der halbe Waidhauser Marktrat um die beiden Bürgermeister, Margit Kirzinger und Markus Bauriedl. Auch Pfarrer Georg Hartl ließ sich den Auftakt der Waidhauser Sommerserenaden nicht entgehen.

Das Vereinsorchester spielte bekannte Kompositionen, wie „Am Prater blühn wieder die Bäume“ oder „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Fraun“. Die ausgewählten Stücke verdeutlichten vor allem die Klangfülle des Ensembles. Moderatorin Klimpel wartete mit Informationen zu den auch in Rozvadov bestens bekannten Hits des Liedermachers Reinhard Fendrich auf. Eine „Midlife Crisis“ sei auch in Böhmen bekannt, ebenso gebe es hier Männer, auf die das Lied „Macho, Macho“ zutreffe. Einen Umweg mache die Liebe zweier Menschen wohl um kein Land der Welt, was im Song „Weu'sd a Herz hast wie a Bergwerk“ treffend zum Ausdruck komme. Im Programm folgten die Arrangements zu „Wien bleibt Wien“ und „Wir Musikanten“. Damit war auch schon die Zeit des Abschiednehmens gekommen, denn mit Brahms „Guten Abend, gut Nacht“ endete die Liedfolge der Waidhauser. Massiger Applaus forderte eine Zugabe, welche mit dem „Böhmischen Traum“ zu großer Freude bei den Zuhörern führte. Moderatorin Klimpel erhielt von Bürgermeisterin Kirzinger als Dankeschön für die zweisprachigen Ansagen eine neue Waidhauser Chronik. Auf Serenadenbeauftragte Heike Bauriedl warteten beim Gastspiel im Nachbarland zunächst nur wenige Aufgaben. Das wird sich ab Mittwoch, 3. Juli, ändern, wenn die Serie im Serenadenhof beim Gemeindezentrum weitergeht: Dann tritt um 19 Uhr „Random System“ von der Musikinitiative Vohenstrauß auf.

 
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