Waidhaus
10.03.2022 - 12:42 Uhr

Erste Hilfsgüter aus Waidhaus sind in der Ukraine angekommen

Bürger von Bärnau bis Schönsee und aus dem ganzen Altlandkreis bringen Lebensmittel, Kleidung und Drogerieartikel nach Waidhaus. Die Marktgemeinde war eine der ersten, die eine Hilfsaktion für die Ukraine ins Leben gerufen hatte.

Beim Beladen des ersten Anhängers mit Hilfsgütern unterstützte Bürgermeister Markus Bauriedl (Mitte) die Waidhauser Feuerwehr um Tobias Maure (links) und Markus Mösbauer (rechts). Bild: fjo
Beim Beladen des ersten Anhängers mit Hilfsgütern unterstützte Bürgermeister Markus Bauriedl (Mitte) die Waidhauser Feuerwehr um Tobias Maure (links) und Markus Mösbauer (rechts).

Das schnelle Handeln der Marktgemeinde Waidhaus hat eine Welle der Hilfsbereitschaft nach sich gezogen, die noch immer bis in die Nachbarlandkreise ausstrahlt. Von überall her kommt Unterstützung, und im Rathaus vergehen seit mehr als einer Woche keine fünf Minuten, ohne dass Menschen mit Paketen vor der Eingangstür stehen. „Die Spendenbereitschaft ist ungebrochen. Es ist ein Wahnsinn, was da rein kommt“, sagt Bürgermeister Markus Bauriedl.

Der erste Schwung an gesammelten Hilfsgütern ging am Wochenende an die Adressaten. Bauriedl lobte besonders das "schnelle, tatkräftige und so unglaublich wichtige Handeln" von Familie Herb im Ortsteil Reichenau. So konnte ganz schnell reagiert werden.

Während der Arbeitskreis Asyl um Sprecherin Sieglinde Riedl sich immer wieder einklinkte, übernahm die Feuerwehr um Tobias Maure und Markus Mösbauer den Transport zum Hilfskonvoi. Allerdings zunächst nicht Richtung Osten, sondern gen Westen. Denn durch intensive Recherche wurden die Waidhauser auf die ebenso frühe Aktion der Bürger in Mantel aufmerksam. Nach einer Kontaktaufnahme Bauriedls mit Bürgermeisterkollege Richard Kammerer war alles schnell koordiniert. In die dortige Mehrzweckhalle ging deswegen die erste Ladung und von dort durch lokale Fahrer direkt an die ukrainische Grenze. Auch die Spedition Sauer aus Waidhaus war an der Aktion beteiligt.

Der frühe Hilfsaufruf hatte noch einen unerwarteten Nebeneffekt: Nicht nur Bürger aus Waidhaus meldeten freie Wohnungen, sondern auch aus Leuchtenberg und Oberlangau kamen Angebote. Bis jetzt konnten Wohnungen an drei aus der Ukraine geflüchtete Frauen mit ihren Kindern in Waidhaus vermittelt werden. Auch hier lief die Vergabe in engem Schulterschluss mit der Neustädter Landkreisbehörde. Ergänzend läuft eine Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, um auch die melderechtlichen Vorschriften zeitnah einzuhalten.

Waidhaus möchte den ukrainischen Kriegsflüchtlingen weiterhin helfen. Deshalb gilt der Spendenaufruf uneingeschränkt weiter. Am dringendsten benötigt werden warme Decken, Schlafsäcke, Socken, Babysachen (Gläschen, Nahrung, Milchpulver), Hygieneartikel (Windeln, Feuchttücher, Damenbinden, Duschgel, Seife und dergleichen) sowie länger haltbare Lebensmittel.

Die Artikel können weiterhin im Rathaus zu den Öffnungszeiten oder bei Familie Herb, Reichenau 38, abgegeben werden. Wer außerdem Wohnraum zur Verfügung hat, kann dies ebenfalls im Rathaus melden.

 
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