Fahrbahn am Autohof Waidhaus wird doch asphaltiert

Waidhaus
25.03.2022 - 09:28 Uhr
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Am Autohof an der A 6 kommt es Ende April nun doch zu einer Asphaltierung der Behelfsstrecke. Der Gemeindesäckel wird aber dadurch nicht mehr belastet – die Kommune findet einen anderen Kostenträger.

Die Überarbeitung durch die Mitarbeiter des Bauhofs hat nicht lange gehalten. Erneut gibt es tiefe Spurrinnen in der provisorischen Behelfsstraße am Waidhauser Autohof. Nun ist eine baldige Asphaltierung in Sicht.

In seine Mitteilungen hat Bürgermeister Markus Bauriedl am Ende der März-Sitzung des Marktrats Waidhaus die Lösung für ein großes Sorgenkind gepackt. „Die Asphaltierung unseres Provisoriums am Autohof ist für uns hinfällig“, sagte er zunächst, um dann sichtlich erleichtert zu verkünden: „Wir brauchen unsere Kasse und unsere Steuermittel nicht verwenden.“

Seine Beratungen mit dem Besitzer des Areals hätten nach der Mitteilung der bislang von der Kommune erbrachten Leistungen Früchte getragen. Wie Bauriedl sagte, habe sich Herr Luxbauer spontan bereit erklärt, die gebotene Asphaltierung auf seine Kosten zu übernehmen. Zwischenzeitlich habe er eine weitere Mitteilung über die Auftragsvergabe erhalten. Die Ausführung der Arbeiten sollte Ende April geschehen.

Mehrere Aufträge vergeben

Im nicht-öffentlichen Teil vergab das Gremium insbesondere verschiedene Aufträge. Als größter Brocken ging der Auftrag für die Bauarbeiten zur Sanierung der Trinkwasserquellen in der Tiefzone an das Bauunternehmen Wutz aus Cham-Michelsdorf zum Preis von 899.046 Euro netto. Mit der weiteren Planung für die Beckenwasserheizung des Naturbadeweihers in der Freizeitanlage „Bäckeröd“ in Kombination mit der dortigen Heizungsanlage wurde das Ingenieurbüro BSK von Siegfried Kleber in Etzenricht beauftragt. Mit der jährlichen Wartung der Flüssigchlor-Anlage in der Freizeitanlage betraute der Marktrat die Firma AquaTec Jünger aus Ebern und schloss einen entsprechenden Wartungsvertrag über 1868 Euro netto.

Ein Beschluss betraf das weitere Vorgehen für den Feuerlöschteich und die Badestelle im Ortsteil Hagendorf. Becken und Kontrollschacht sollen von den Verantwortlichen gereinigt und kontrolliert werden. Während der diesjährigen Badesaison soll es mehrere Wasserkontrollen geben. Eine Entscheidung über die weiteren Maßnahmen zur Öffnung der Badestelle soll im Herbst folgen.

Der Antrag des Kleintierzuchtvereins Waidhaus und Umgebung vom Januar auf Bezuschussung eines neuen Brutapparats nahm eine unerwartete Wendung. Weil der Marktrat die bereits genehmigte Mitfinanzierung zur Erneuerung der Heizungsanlage im Vereinsheim nicht leisten musste, gab es „ausnahmsweise“ eine Unterstützung in Höhe von 620 Euro.

Für die Waidhauser Kläranlage erteilten die Markträte der Firma Kilian Fire & Safety in Zwiesel die Anschaffung eines Mehrfach-Gaswarngeräts zum Angebotspreis von 2716 Euro. Der dortige Umbau der Füllstation in der Abwasser-Pumpstation „Grenze“ ging für 4169 Euro brutto an die ortsansässige Firma Elektrotechnik Friedrich-Schreier.

Weidehaltung und ökologische Gärtnerei

Ausgiebig befassten sich die Markträte mit dem beabsichtigten Abriss eines Wohngebäudes im Ortsteil Reinhardsrieth. Die Antragsteller beantragten mit dem Abriss zugleich den Neubau eines Einfamilienhauses und eines Carports auf der ehemaligen Hofstelle im Außenbereich. Der Stil und das Aussehen des neuen Gebäudes sollen sich an das bisherige Gebäude anlehnen. Zu der Hofstelle gehören derzeit noch vier Hektar landwirtschaftliche Fläche. Der Bürgermeister zitierte zunächst aus dem Begleitschreiben der Antragsteller eine beabsichtigte ökologische Weidehaltung von Hochlandrindern sowie den Betrieb einer ökologischen Gärtnerei mit Anbau und Verkauf. Gespräche mit dem Weidener Amt für Landwirtschaft habe es bereits gegeben. Insbesondere um zu klären, ob die Reaktivierung des einstigen landwirtschaftlichen Betriebs mit dem beantragten Konzept sinnvoll und möglich wäre.

Nach ersten behördlichen Einschätzungen spreche nichts gegen eine Umsetzung der geplanten Projekte. Jedoch befänden sich die Flächen noch nicht im Eigentum der Antragsteller. Der Antrag ziele also vielmehr zunächst auf eine Prüfung der baurechtlichen Durchführbarkeit. Die Erschließung gelte hingegen als gesichert.

Ob die Marktgemeinde jene vier Hektar nicht selbst einmal etwa als Ausgleichsflächen brauchen werde, wollte Manfred Schneider wissen. Er fragte deshalb konkret eine Verpachtung an. Bauriedl sah keinen Handlungsbedarf, da es sich erst einmal um eine Bauvoranfrage handle. Anders als der Bürgermeister sah Rudolf Grundler junior die Klärung geboten, ob die Kommune die Flächen überhaupt verkaufen wolle. Schon während der Haushaltsberatungen habe es mehrere gegenteilige Äußerungen gegeben.

Bürgermeister Bauriedl sprach nur von einer solchen Äußerung eines Ausschussmitglieds. Um die Unsicherheit, ob es letztlich eine Mehrheit zum gesamten Projekt gebe, wüssten die Antragsteller. „Aber der Antrag ist trotzdem nun einmal gestellt. Die Antragsteller wollten dies so. Es sind noch keine finanziellen Absprachen gemacht.“ Außerdem sah Bauriedl eine Klärung auch als wichtig für die Kommune an, um zu wissen, ob es überhaupt möglich ist, dort etwas hinzubauen. Denn wenn es keine Baugenehmigung gebe, ergebe sich für die Kommune zugleich eine Wertminderung der Grundstücke. Zugleich scheide ein Wiederverkauf als Bauplatz für die Marktgemeinde aus. Einstimmig passierte der Antrag letztlich als Beschluss das Gremium.

Gleiches galt für den Ersatzneubau einer Lagerscheune im Süden des Ortsteils Hagendorf, weil sich das Vorhaben „in die Eigenart der Umgebung harmonisch“ einfüge.

„Die Asphaltierung unseres Provisoriums am Autohof ist für uns hinfällig. Wir brauchen unsere Kasse und unsere Steuermittel nicht verwenden.“

Bürgermeister Markus Bauriedl

 
 

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