Aus dem kleinen Städtchen Žlutice bei Karlsbad gastierte der Festchor "Rosa coeli" am Donnerstagabend in der ehemaligen Kirche und jetzigen Gedenkstätte in Rozvadov. Rund um das Wenzelsfest und nach zahlreichen Stationen in der Nähe der tschechisch-bayerischen Grenze beschloss der böhmische Kulturverein "Borská Loreta" seinen Reigen des "13. Musikalischen Sommers Bor". Petr Myslivec, Vereinsvorsitzender und Bürgermeister von Bor, übernahm die Vorstellung des Vokalensembles und begrüßte Pfarrer Georg Hartl aus Waidhaus und Altbürgermeister Hans Walbrunn aus Pleystein.
Passend zur mittelalterlichen Musik startete der Chor in historischen Gewändern mit einem vielstimmigen Gloria das Lob Gottes. Dazu erklang ein sanft geschlagenes Tamburin. Die sechs Frauen- und zwei Männerstimmen verzauberten das altehrwürdige Gemäuer, in dem am Samstagmorgen der Festgottesdienst zu "30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs" gefeiert wird.
Leiterin Petra Vojtová gab zu jedem Titel eine kurze Einführung in tschechischer Sprache. Ihr gleich tat es Altsopranistin Mirka Mutinská auf deutsch. Als eines der ältesten Werke im Repertoire von "Rosa Coeli" stellten die beiden Ansagerinnen "Nobilis humilis" vor. Darauf folgte der englisch gesungene Titel "There is no rose". Überhaupt meisterten die Interpreten eine Bandbreite von tschechisch, lateinisch und englisch gesungenen Liedern. Beim "Gaude virgo mater", dem letzten Stück des ersten Teils, übernahm jede Stimme eine eigene Melodie und einen eigenen Text. Eine Triangel und eine Schlagtrommel gesellten sich als weitere Rhythmusakzente hinzu.
Den zweiten Teil eröffnete ein Osterhymnus, dem später ein zweiter folgte, zusammen mit einem tschechischen Liebeslied aus imitierten Vogelstimmen. Vom Frühling in Florenz handelte das Lied vor den "Böhmischen Trompeten".
Die Vielfalt der feinen Frauenstimmen kam bei "Ave regina" voll zur Vorschein. Zum Schlussakkord leitete die heitere böhmische Melodie "Sing Kuckuck" ein. Nach einer Stunde und 18 Titeln nahm das Ensemble mit "Stella splendens" Abschied. Doch die rund 30 begeisterten Zuhörer entließen den mittelalterlichen Chor nicht ohne Zugaben.













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