Waidhaus
05.07.2019 - 13:39 Uhr

Flüsterasphalt statt Betonspuren

Ein Buswartehäuschen entwickelt sich zur endlosen Geschichte, weil sich immer wieder neue Aspekte auftun. Die Markträte stellen den Ankauf zwar einstimmig zurück, aber aus unterschiedlichen Gründen.

Eventuelle Garantieschäden am Buswartehäuschen in Frankenreuth verzögern einen Austausch des maroden Unterstands in Reinhardsrieth erneut für ungewisse Zeit. Bild: fjo
Eventuelle Garantieschäden am Buswartehäuschen in Frankenreuth verzögern einen Austausch des maroden Unterstands in Reinhardsrieth erneut für ungewisse Zeit.

Zunächst stand die Notwendigkeit infrage, dann der Standort. Beides entkräftete Bürgermeisterin Margit Kirzinger nach Recherchen und einer Kontaktaufnahme mit dem Landratsamt. Noch bevor sich die Markträte davon überzeugen ließen, brachte die Ausschreibung ein neues Dilemma mit sich. Aus wirtschaftlichen Gründen müsse die Kommune erneut das Angebot eines Unternehmens aus Freiburg im Breisgau annehmen. Weil es sich aber bei dem angebotenen „Unterstand Winterberg“ um dasselbe Modell handle, welches vor rund zwei Jahren für die Bushaltestelle in Frankenreuth angeschafft wurde, tauche ein neues Problem auf. Zwar seien 4000 Euro im Haushalt bereitgestellt und das Angebot laute auf 3422 Euro, doch kritisierte Kirzinger den Zustand des angeschafften Unterstands nach wenigen Monaten Nutzung. Unter den Fraktionssprechern sei sogar von Baumängeln gesprochen worden, weshalb das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Bauausschusssitzung komme: „Da können wir nicht noch eins davon kaufen.“ Viele Wortmeldungen ergaben sich aus den Erörterungen der Bürgermeisterin. Teils wurde erneut die Sinnhaftigkeit aufgeworfen und teils kam wiederum der Standort zur Sprache. Neu hinzu kamen die Bitten nach einer Prüfung von Regressansprüchen im Rahmen der Garantie.

Die Schulsporthalle erhält erneut ein anderes Aussehen. Immer mehr Polsterungen und Zusätze verwandeln die Optik zusehends. Nach Kantenschutzprofilen ringsum und Hinterfüllungen der Kletterwände müsse die Marktgemeinde nun in Prallschutzmatten investieren. Dies habe eine Sportgeräteprüfung Ende Juni ergeben, sagte die Bürgermeisterin. 27 laufende Metern müssten davon an den beiden Stirnseiten angebracht werden. Bevor das Gremium sich der Forderung beugte und den Auftrag an die Firma Sport Thieme aus Nürnberg zum Preis von 2867 Euro vergab, warf Monika Zeitler-Kals (SPD) die Frage auf: „Ich verstehe nicht, wie ich den Sportunterricht damals dort überlebt habe.“ Eine prompte Antwort gab es von Kirzinger: „Das geht nur um die Versicherungen. Die suchen da ständig nach allen möglichen Gründen, um nichts mehr leisten zu müssen.“

Als Mitteilung informierte die Rathauschefin über den Start der Ausschreibungen zur Neugastaltung des Turnerplatzes im Ortsteil Reichenau. Außerdem sei die Kommune bei Architekt Ulrich Greiner aus Neustadt/WN als neuen Beauftragten für die Beratung förderfähiger Privatmaßnahmen fündig geworden. Zur Sanierung des Feiler-Stadels warte die federführende Architektin aktuell auf einen Besprechungstermin mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Die Markträte erhielten darüber hinaus eine Information über den Beginn der Bauarbeiten für die private Sonnenstromanlage zwischen der Autobahn und der Waidhauser Landstraße.

Ewald Zetzl (CSU) brachte den fehlenden Rasenschnitt auf dem Kinderspielplatz in Pfrentsch auf den Tisch und begründete das Versäumnis mit dem defekten Bulldog des Sportvereins (SV): „Der macht es nicht mehr.“ Die Bürgermeisterin sicherte ihm zu, das Gespräch mit dem SV zu suchen, weil der Traktor mit der Maßgabe zum Mähen weiterveräußert wurde. Ergänzend bat Zetzl um Geschwindigkeitsmessungen des Verkehrs am nördlichen Ortseingang seines Wohnorts. Kirzinger bestätigte das Ansinnen und will ergänzend einen entsprechenden Hinweis an die Verkehrspolizei geben.

Die Vielfalt interessanter Termine in den Ferienprogrammen der umliegenden Kommunen beflügelte Rudi Grundler (SPD). Seine Anregung zu Hinweisen auf diese Veranstaltungen im Waidhauser Flyer werde geprüft. Auf den schlechten Zustand der neu gepflanzten und zwischenzeitlich wohl vertrockneten Bäume entlang der Eslarner Straße machte zweiter Bürgermeister Markus Bauriedl aufmerksam. Zeitler-Kals regte eine Kontaktaufnahme mit dem staatlichen Bauamt an, um ein Aufteeren der Autobahn-Betonspuren „am besten mit einem Flüsterbelag“ zwischen der Anbindung Waidhaus und der Landesgrenze anzuregen.

 
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