Mit allen Auswirkungen der neuesten Ausgabe des Regionalplans auf die Marktgemeinde befasste sich Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl in den vergangenen Wochen. Am Montagabend stand das Thema gut aufbereitet auf der Tagesordnung der öffentlichen Marktratssitzung. Wilka-Dierl stellte dabei drei ganz entscheidende Faktoren heraus: Schulstandort und mindestens eine Hausarztpraxis vor Ort seien festgeschrieben; Vorrang- und Vorbehaltsflächen für den Abbau von Feldspat weiterhin vorgesehen.
Waidhaus gehöre zu jenen Orten mit einer aktiven Grundschule, deren Weiterführung und Stärkung nun auch bei geringer Auslastung feststehe. Selbst wenn aus schulfachlicher Sicht eine Schließung als „unvermeidbar“ gesehen werde, könne sich der Grenzmarkt darauf berufen, dass die neue Regelung Standorte in zentralen Orten jetzt als Mindestvorgabe einstufe. Im Hinblick auf das Mittelzentrum Vohenstrauß und die Oberzentren Weiden, Neustadt/WN und Amberg sollte auch Waidhaus mit weiterführenden Schulen und Hochschulen, sowie Fachärzten und Kliniken gut versorgt sein.
Alle möglichen Anstrengungen würden nunmehr ebenso unternommen, den Bestand aller kassenärztlichen Arztpraxen zu erhalten. Dies gelte explizit für zentrale Orte wie Waidhaus, dem mindestens eine hausärztliche Praxis auf Dauer zugesichert werde. Zudem liefen erste Bestrebungen, die einstigen Entbindungsstationen in Oberviechtach und Burglengenfeld wieder zu öffnen. Auch für das Krankenhaus in Vohenstrauß wird Positives gesehen, nachdem die bestehenden Häuser nunmehr „möglichst flächendeckend an der qualifizierten Notfallversorgung der Bevölkerung teilnehmen sollen“. Spürbar längere Fahrstrecken würden die Einsatzfahrzeuge unnötig blockieren, so dass diese für weitere Notfälle nicht zur Verfügung stünden. Flossenbürg und Schönsee könnten sogar zusätzliche künftige Standorte für Rettungsdienste werden.
Als Modell der Zukunft sehe der Regionalplan „vor allem die interkommunale Zusammenarbeit“, was in allen Bereich durch eine entsprechende Förderung zum Ausdruck komme. Die gesamte Region profitiere von der Zuordnung zu einem „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ und interkommunalen Zusammenschlüssen, nicht nur bei Fördergeldern, sondern auch mit Wissen, Engagement und Fachkompetenz. Eines stand für die Markträte deshalb gemeinsam fest: Der Markt Waidhaus werde keine Stellungnahme abgeben, da die eigenen Belange dieses Mal nicht negativ betroffen seien.
Bürgermeisterin Margit Kirzinger wies auf den Zusammenschluss der elf Kommunen im östlichen Landkreis als eine Ausprägung der neuen interkommunalen Zusammenarbeit hin. Unterstützt durch die Firma UMS finde auf der Basis eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts am Freitag, 7. Februar, um 18 Uhr eine gemeinsame Informationsveranstaltung für alle Markt- und Stadträte statt.
Als „rundum positiv“ sah Kirzinger die Ernennung von Waidhaus zum weiteren Standort von „Learning Campus“ mit Sitz in Trabitz. Fest stehe bereits das Angebot einer ganztägigen „Ferienfreizeit“ vor Ort in den ersten drei Wochen der nächsten Sommerferien, unterteilt in die Altersgruppen 5 bis 9 Jahre und älter als 9 Jahre. 50 Prozent der Kosten würden dabei durch die Kommunen übernommen, wobei auch das Mittagessen dazugehöre.
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