Waidhaus
02.05.2019 - 15:01 Uhr

Grenzpolizei wird ausgebaut

Es ist die vielleicht spannendste Inspektion der Region: die Grenzpolizei Waidhaus am Tor zu Osteuropa. Das Innenministerium hat Großes vor mit den Schleierfahndern. Seit 2018 erfolgt der Ausbau - künftig unter Leitung von Stefan Moller.

Stefan Moller (Zweiter von links, mit Ehefrau Rosemarie) ist neuer Chef der Grenzpolizei Waidhaus. Er folgt auf Gerhard Lutzenberger (Zweiter von rechts, mit Frau Ramona). Es gratulierten Polizeivizepräsident Thomas Schöniger (links) und der neue Polizeipräsident Norbert Zink (rechts). Bild: ca
Stefan Moller (Zweiter von links, mit Ehefrau Rosemarie) ist neuer Chef der Grenzpolizei Waidhaus. Er folgt auf Gerhard Lutzenberger (Zweiter von rechts, mit Frau Ramona). Es gratulierten Polizeivizepräsident Thomas Schöniger (links) und der neue Polizeipräsident Norbert Zink (rechts).
Interimsleiter Gerhard Lutzenberger mit Ehrengästen aus Tschechien. Die Zusammenarbeit ist längst eine Selbstverständlichkeit und läuft dank des Sprachtalents der Tschechen und der Dienste des Gemeinsamen Zentrums Schwandorf schnell und reibungslos. Bild: ca
Interimsleiter Gerhard Lutzenberger mit Ehrengästen aus Tschechien. Die Zusammenarbeit ist längst eine Selbstverständlichkeit und läuft dank des Sprachtalents der Tschechen und der Dienste des Gemeinsamen Zentrums Schwandorf schnell und reibungslos.

Der 55-jährige Polizeihauptkommissar aus Windischeschenbach gilt als "Universalwaffe" im Präsidium Oberpfalz: Er war schon Leiter der Zivilen Einsatzgruppe und Leiter der Einsatzzentrale in Weiden, er arbeitete bei der Verkehrspolizei, in Kemnath und in Nittenau, bei der Kripo und zuletzt als stellvertretender Leiter der Inspektionen Burglengenfeld und Neustadt/WN. "Zeit für die Nummer eins", meinte der neue Polizeipräsident Norbert Zink, der am Donnerstag ebenfalls seinen ersten Arbeitstag hatte. Er nannte den neuen Grenzpolizeichef vor rund 80 Gästen einen "profunden Polizeipraktiker".

"Warum wechselt der so oft?", fragte sich Landrat Andreas Meier bei der feierlichen Amtseinführung im Gemeindesaal Waidhaus mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich zeichne sich Moller gerade durch diesen Erfahrungsschatz aus. "Und er ist Windischeschenbacher. Was will man mehr sagen?", gratulierte Meier seinem Nachbarn. Moller fährt gern Rennrad und joggt (Meier: "Kann ich bestätigen"). Mit Ehefrau Rosemarie hat er zwei erwachsene Söhne. Auch deren Partnerinnen waren bei der Feierstunde dabei.

Die "Lobkowitzer Schlossmusik" unter Leitung von Willibald Wirth könnte sich glatt daran gewöhnen: Die Neustädter musizierten zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres bei einem Amtswechsel der Waidhauser "Grepo". Für Polizeihauptkommissar Gerhard Lutzenberger waren die sechs Monate als Interimsleiter ein kurzes Gastspiel auf dem Weg nach oben. Der "Master of Criminology und Police Science" geht zurück nach München. "Sie werden noch mehrere solcher Feiern erleben", prophezeite Polizeipräsident Zink der Ehefrau, die das viermonatige Töchterchen dabei hatte.

Lutzenberger (Jahrgang 1985) war der jüngste Inspektionsleiter der Oberpfalz. Der Augsburger war noch gar nicht auf der Welt, da war Moller schon fünf Jahre im Dienst. Moller erinnert sich an seinen ersten Tag beim Bundesgrenzschutz Nabburg 1980: Als 16-Jähriger schleppte er seine Reisetasche die Straße entlang vom Bahnhof zur Unterkunft, als ein Auto hielt. Er winkte ab. "Man hatte mir beigebracht, nicht bei Fremden einzusteigen." Am nächsten Tag stellte sich heraus: Es war der Ausbilder.

Nächstes Jahr werden es für Moller 40 Jahre bei der Polizei. Die Berufswahl hat er nie bereut: "Wir arbeiten mit dem Menschen. Ich hätte nie etwas anderes sein wollen.

In Waidhaus erwartet ihn eine "Mammutaufgabe", warnte Vorgänger Lutzenberger. Schon unter seiner Regie kam es bei den Kontrolldelikten zu doppelt so vielen Aufgriffen wie im Vorjahr. Die Grenzpolizei (gegründet im Juli 2018, davor Polizeiinspektion Fahndung) sorgt für Sicherheit im 30-Kilometer-Gürtel an der Grenze. Drogenhändler, Menschenschleuser, Waffenschmuggler, Autoschieber: Jeder Tag ist eine Wundertüte. "Das geht nur in Teamarbeit." Moller will den offenen Stil des Vorgängers weiterführen. Der Freistaat biete mit dem Ausbau der Grenzpolizei der grenzüberschreitenden Kriminalität die Stirn: "Das ist die richtige Entscheidung."

Aktuell werden die 42 Kollegen der Grenzpolizei mit modernen Arbeitsmitteln (Dokumentenprüfgerät etc.) ausgestattet. Bürgermeisterin Margit Kirzinger und stellvertretender Personalratsvorsitzender Franz Eichenseher hofften, dass auch das Personal aufgestockt wird. Landtagsabgeordnete Annette Karl (SPD) dazu: "Ich gehe davon aus, dass die Staatsregierung ihre Zusagen einhält."

 
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