Fast noch einmal so groß wie derzeit wird die Kindertagesstätte (KiTa) bald sein. Mit einer Million Euro ist es dabei freilich nicht getan. Spätestens ab September können Einjährige aufgenommen werden. Allein die Übergangslösung bietet bis zu 12 Kindern Platz. Umfassend informierten Architekt, Kirchenverwaltung, KiTa und Marktgemeinde am Donnerstagabend bei einem Infoabend über den Stand der Planungen.
„Das wird ein großes Projekt“ sagte Bürgermeisterin Margit Kirzinger vor einem großen Publikum. Vertreter aus allen Fraktionen im Marktrat wurden bereits für den Arbeitskreis „KiTa“ benannt. Kirzingers allererstes Lob galt Pfarrer Georg Hartl, weil er gesagt habe: "So können wir das nicht belassen." Eltern begannen, in umliegende Orte auszuweichen. Auch Kirchenpfleger Siegfried Zeug als Kopf der Kirchenverwaltung, die Träger der KiTa ist, meinte: "Das werden wir finanziell stemmen können". Die Abwicklung liegt in Händen von Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl im Rathaus.
Kirzinger setzte den Infoabend an, weil nun die ersten Pläne mitsamt den Abstimmungen bei der Regierung der Oberpfalz und dem Jugendamt vorliegen. Auf „Gottes Fügung“ führte die Bürgermeisterin es zurück, „dass manche Sachen erst später passieren, nachdem Waidhaus nun auf eine zusätzliche Förderung hoffen darf, die doppelt so hoch ausfallen dürfte, als noch vor einem Jahr. Wir hätten wahrscheinlich keinen besseren Zeitpunkt erwischen können.“
Der Pfarrer stellte den für ihn wichtigen Aspekt des „pädagogischen Dreiecks von Elternhaus, Kirchenhaus und Gotteshaus“ heraus. Nachdem es 2009 mit einer Krippe nichts geworden ist, steigt nun der Handlungsbedarf: „Damit wir eine nicht überalternde Gemeinde werden, müssen wir etwas tun. Und jetzt gibt‘s einen Haufen Geld.“
Vier verschiedene Grundrisse in unterschiedlichen Entwicklungsstadien präsentierte Architekt Rudolf Meißner aus Waldthurn auf einer Großleinwand. 860 Quadratmeter Freibereich verbleiben nach dem Einplanen in das vorhandene Grundstück. Ein Auflassen der zur Nepomukanlage hin vorbeiführenden Straße war jedoch nicht nur eine von Meißner erwähnte Möglichkeit. Kirzinger liebäugelt „zu 99 Prozent“ mit einer entsprechenden Umsetzung. Zusätzlich kann sich die Krippe auf eine separate Freifläche von 335 Quadratmetern einstellen, welche unabhängig von der Änderung des KiTa-Grundstücks eingeplant ist.
Zwei Ruheräume mit je 41 Quadratmetern sind Fakt für die beiden neuen Krippengruppen, sowie ein großzügiger Wickelraum mit Sanitäranlagen. Auch die Intensivräume wird es in zweifacher Ausfertigung geben. Der jetzige Personalraum direkt beim Eingang wird durch die Baumaßnahme zum Lagerraum. Die neue Bleibe entsteht in größerem Ausmaße im Neubau. Ein Kinderwagen-Häuschen kann neu vor dem Haupteingang kommen. 41 Quadratmeter sind für den teilbaren Speiseraum vorgesehen, um KiTa und Hausaufgabenbetreuung teilen zu können. Der Planungsentwurf enthält große Fensterfronten. Für die Erweiterung um 388 Quadratmeter sah Meißner die Investitionssumme von 1,14 Millionen Euro als grobe Schätzung.
Die Idee für die ab Juni geplante Zwischenlösung entstand aus der Zeitschiene, weil allein für die Abstimmung der Erweiterung bis über den Sommer hinweg gerechnet wird. Frühestens für Herbst sah er den Zeitpunkt der Ausschreibung des Projekts und daraus resultierend einen Baubeginn im Frühjahr 2020. Auf mindestens ein Jahr veranschlagte Meißner die reine Bauzeit.
Die Container für die Zwischenlösung werden relativ gut ausgestattet, anders als dies noch vor Jahren der Fall war. Der überdachte Eingangsbereich der KiTa wird mit dem Aufstellen der Container ganz geschlossen. Die Mietkosten bewegen sich in den ersten 24 Monaten in gleichen Raten. Als nächster Schritt sind die zu beteiligenden Stellen zu hören.
Auf Nachfrage bestätigte KiTa-Leiterin Manuela Bauer, dass die Container nicht in das bestehende Freigelände der jetzigen Krippe gestellt werden dürfen. Dazu fehlt laut Aussage der Regierung der rechtliche Rahmen. Bürgermeisterin Kirzinger ging auf die zunächst anstatt der Container gedachte Zwischenlösung durch eine Unterbringung im Schulgebäude ein. Davon wurde bald Abstand genommen, weil die Container im Umfeld der KiTa sinnvoller sind.
Ein Vater riet mit Blick auf die Dachgröße und die Freifläche zum Angleich der Südostfassade in einer Linie. „Das sehe ich nicht als wünschenswerte Ergänzung“, antwortet ihm der Architekt, sicherte ihm jedoch eine Prüfung zu. „Wer kommt denn in den Container?“, wollte eine Mutter wissen. Darauf konnte Bauer noch keine Antwort geben. Eine andere Mutter interessierte sich für die Unterbringung der Kinder während der Bauphase. Meißner bestätigte eine gewisse Abschottung zur Baustelle hin, gestand aber ebenso die damit einhergehende Beeinträchtigung, zumal die Kinder auch neugierig sind auf das, was da direkt nebenan abläuft.
Noch keine Gedanken liegen zum „Andocken“ vor, wie er die Öffnung und Nutzung des Anbaus umschrieb. Das Aufheizen der Container durch die Sonneneinstrahlung im Sommer interessierte ebenso. Der Architekt antwortete mit dem Vorhandensein einer Isolierung und der Möglichkeit zum Lüften durch die Fenster. Ob ein weiterer Sonnenschutz vorhanden sein wird, wusste er jedoch nicht. Angefragt wurde von Seiten der Eltern außerdem die Möglichkeit einer Ferienbetreuung von Schulkindern. Auch darauf gab es noch keine konkrete Antwort. Bürgermeisterin Kirzinger ging jedoch von einem dann komplett vorhandenen Angebot aus: „Das will alles gut überlegt sein, denn wir planen für etwas, das dann viele Jahre passen muss.“ Auch Meißner ging von einem optimalen und stimmigen Ergebnis aus.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.