Für den Heimatkundlichen Arbeitskreis stellt sich Ortsheimatpfleger Andreas Ringholz weiter als Vorsitzender zur Verfügung. Zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen trafen sich die Mitglieder im Vereinslokal „Pfälzer Hof“. Zweiter Bürgermeister Markus Bauriedl attestierte am Ende der Zusammenkunft völlig perplex ein wohlwollendes Zeugnis: „Das war für mich ein äußerst interessanter, unterhaltsamer und informativer Abend.“ Für großes Interesse sorgte Ringholz gleich am Beginn mit seinem Hinweis auf die Existenz einer weiteren Waidhauser Nepomukstatue. Derzeit sei die aus Holz geschnitzte Plastik beim Restaurator und werde im Laufe des Jahres der Öffentlichkeit präsentiert. Als außergewöhnliche Besonderheit wies Ringholz auf das der Figur beigestellte Waidhauser Wappen hin. Nach seinen Recherchen handle es sich bei dem Kunstwerk um die Figur, die einst in einer Nische des alten Rathauses in der Vohenstraußer Straße über Jahrhunderte hinweg ihren Platz hatte.
Im Zollmuseum Hamburg stöberte Ringholz darüber hinaus die alte Waidhauser Mauthkasse aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs auf. Umfassendes Bildmaterial und das Studium von vielerlei Dokumenten hätten ihn auf diese Spur gebracht. Da die historische Truhe in Hamburg lediglich als Spendenbox im Einsatz sei, hegten die Mitglieder große Hoffnungen für eine Rückgabe an die Grenze.
Den Zustand der uralten und einzigartigen Grabsteine rund um die Pfarrkirche sahen die Mitglieder in einer weiteren Diskussion nicht als ideal. Ringholz trug die Idee eine Grabstein-Sammlung unter Anführung des dort bis 1929 gelegenen Friedhofs für Waidhaus in die Versammlung. Ein Dank galt Karl Ochantel aus Vohenstrauß, Karl-Heinz Zintl und dem Vorsitzenden für die Erneuerung des Daches am Kriegsbunker unweit der Megal-Verdichterstation.
Die fehlenden Informationen und das dürftige Wissen um die Bergkuppe des Pleysteiner Sulzbergs, der im Volksmund als „Altes Schloss“ bezeichnet wird, führte zur Bitte um weitergehende Recherchen oder gar Grabungen. Auch die erfahrensten Mitglieder wussten keine Antwort darauf, ob es sich dabei gar um eine Turmhügelburg oder eine Motte einst gehandelt habe.
Von Kritik am Verein berichtete Mitglied Erhard Schwarzmeier aus Frankenreuth. Der Arbeitskreis werde an Stammtischen als Urheber des angedachten Museums im Gewölbe des Reichenauer Feilerstodls gesehen. Ringholz wehrte sich vehement gegen solche Aussagen. Dies sei einzig seine Sache als Ortsheimatpfleger und habe mit dem Verein nicht das geringste zu tun: „Das ist meine Meinung und einzig meine Initiative.“ Zweiter Bürgermeister Markus Bauriedl konnte die Meinung an den Stammtischen nicht bestätigen. Ringholz ging jedoch noch einen Schritt weiter und bezeichnete den Abriss des einst dazugehörenden Wohnhauses als „Verbrechen“. Dieses Gebäude sei schließlich mindestens 300 Jahre, wenn nicht sogar 400 Jahre alt gewesen. Das alte Rathaus in Waidhaus habe Jahre zuvor das gleiche Schicksal erlitten, was zwischenzeitlich von vielen sehr bedauert würde. Am Projekt Feilerstodl werde er auf alle Fälle weiter dran bleiben und versuchen, alle möglichen Fördertöpfe anzuzapfen, sowie eine passende Nutzung zu finden.
Neben Ringholz ging Karl-Heinz Zintl als dessen Stellvertreter aus den Neuwahlen. Um die Finanzen kümmert sich Maria Herrmann-Preßl. Irmgard Bótha wurde als Schriftführerin bestätigt. Außerdem wählten die Mitglieder Anja Puff und Karl Ochantel aus Kassenprüfer.
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