Die Sendung „Lebenslinien“ im Bayerischen Fernsehen lässt Johann Klug nicht aus. „Da könnte ich auch viel erzählen“, lässt der seit vergangenen Donnerstag 80-Jährige wissen. Beweise dafür liefert er beim Gespräch mit Oberpfalz-Medien in Hülle und Fülle. Eigentlich war für ihn eine Schullaufbahn im Gymnasium vorgesehen. Der frühe Tod seines Vaters machte mit 13 Jahren aber einen Strich durch die Rechnung. Also machte er seinen Abschluss an der Volksschule und absolvierte beim Großvater eine Wagnerlehre.
Aufgrund der Umstellung auf Wagen mit Eisengestellen und Gummirädern musste er sich aber ein anderes Erwerbseinkommen suchen. Ob als Maschinist bei der Dreschgenossenschaft, Spritzwart bei der Genossenschaftsspritze bei 28 Landwirten, Allrounder beim Bauunternehmen Prem mit Einsatz in der dortigen Landwirtschaft und Lkw-Fahrer, Transporteur mit dem Traktorgespann für die Gemeinde: Klug hatte immer viel um die Ohren. Mit erst 17 Jahren errichtete er einen Rinderstall, besuchte Landwirtschaftsschule und Landvolkshochschule und kaufte seinen ersten Mähdrescher. Die Landwirtschaft hält ihn nach wie vor fit: Seinen zweiten Mähdrescher hat er nach wie vor im Einsatz.
Privat fand Klug sein Glück, als er seine Martha 1966 auf dem Tanzboden beim „Kuch“ (Karl) in Eslarn kennenlernte. Zum Traualtar ging es 1968. Zu den Kindern Monika, Johannes und Rudolf kommen inzwischen sechs Enkel. Das 1967 mit seiner Mutter errichtete Wohnhaus baute Klug mit seiner Ehefrau aus und vergrößerte den landwirtschaftlichen Betrieb. Nach zwei Jahren im Waidhauser Drahtwerk entschloss er sich im Alter von 31 Jahren für eine Laufbahn bei der Polizei. Aufgrund seines Ehrgeizes brachte er es bis zum Polizeihauptkommissar.
Seit Jahrzehnten ist Klug auch im Waidhauser Vereinsleben eine feste Größe. Das ehrenamtliche Engagement würdigten bei der Geburtstagsfeier Vertreter des CSU-Ortsverbands, der Feuerwehr und des Oberpfälzer Waldvereins. Mit einem Geburtstagsständchen ließ ihn auch der Musikverein Waidhaus hochleben. Unter den vielen Gratulanten war auch Bürgermeister Markus Bauriedl.
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