Ein angenehm appetitanregender Geruch breitete sich bald über die Schulküche hinaus im gesamten Untergeschoss aus. Die im Gymnastikraum übende Tanzgruppe „Public Surprise“ schob gespannt ihre Nasen vor die Tür, ebenso die große Schar der Musikanten in den angrenzenden Probenräumen. Als des Rätsels Lösung durch einen Beauftragten schnell die Runde machte, atmeten die Betroffenen die Düfte noch intensiver ein und malten sich dazu die köstlichsten Gerichte in ihren Gedanken aus. In der Schulküche selbst erfuhren die Interessentinnen zusammen mit Hermann Meier als einzigen Mann jedoch zunächst ganz andere Infos.
Die Siedlergemeinschaft buchte passend zur Kirwazeit Expertin Monika Schnupfhagn für einen Kochabend, den die Hauswirtschaftsmeisterin aus Burgtreswitz ganz auf „Fischvariationen“ zuschnitt. Bei lediglich 16 Kilogramm liege der Pro-Kopf-Verzehr an Fischen in Deutschland. Dies gründe in einem Imageproblem, sagte die Fachfrau: „Die Hälfte der Deutschen hält sich für zu gesund, um Fisch zu essen; die andere Hälfte sieht ihn wegen der Schadstoffbelastung als ungesund an.“
Eine andere Aussage zerging dagegen wie Butter auf den Zungen der Teilnehmerinnen, zumal davon noch nie jemand etwas gehört habe, obwohl es gerade die Oberpfalz betrifft: „Laut Greenpeace wird einzig der Karpfen aufgrund reicher Bestände und schonender Fangmethoden uneingeschränkt zum Verzehr empfohlen.“ So durfte gerade diese einheimische Fischart im Reigen der Gerichte nicht fehlen.
In den Variationen „Stroganoff“ und „im Bierteig“ stand der Karpfen im Vordergrund, doch durfte die Spezies auch keinesfalls in der „Oberpfälzer Fischsuppe“ fehlen. Darüber hinaus zeigte die auf der Waidhauser Marxmühle aufgewachsene Expertin Tipps und Tricks beim Zubereiten von Fischspießen in Paprikasoße, einem Fischgratin, Fisch in Chinakohl und Fischplanzerl. Weit vorangeschritten war trotz des vorgezogenen Beginns letztlich die Zeit, als es ans Verkosten des gesamten Menüs ging. Übereinstimmendes Lob und beständige Bestätigungen eines exzellenten Genusses durfte die Burgtreswitzerin dabei von den 17 Teilnehmern entgegennehmen.
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