Waidhaus
15.03.2024 - 10:00 Uhr

Katzenbabys im Kofferraum: Bundespolizei stoppt Tiertransport

Die armen Tiere: 18 junge Kätzchen hat die Bundespolizei am Donnerstag aus einem Bus-Kofferraum befreit. Der Tierschmuggler präsentierte den Beamten eine mäßig überzeugende Ausrede.

Insgesamt 18 Katzen befreite die Bundespolizei aus dem Buskofferraum. Bild: Bundespolizei Waidhaus
Insgesamt 18 Katzen befreite die Bundespolizei aus dem Buskofferraum.

Lauter Katzenjammer hat die Bundespolizei am Donnerstagabend auf einen illegalen Tiertransport im Kofferraum eines Reisebuses gebracht. Die Beamten fanden dort 18 junge Katzen, die in sechs Transportboxen gepfercht waren. Wie es im Bericht der Polizei heißt, muss sich ein 37-jähriger Rumäne nun wegen Betrugs und Verstoß gegen das Tiergesundheitsgesetz verantworten.

Die Polizeibeamten hatten am Donnerstagabend den Bus aus Moldawien nahe Waidhaus für eine Kontrolle gestoppt. Nachdem sie die jungen Tiere im Kofferraum entdeckt hatten, gab der Besitzer an, er transportiere sie für einen Bekannten nach Paris. Der Mann legte ukrainische und moldauische Impfpässe für die Tiere vor. Allerdings waren die Dokumente laut Bericht auf das Jahr 2022 datiert, die Tiere laut Polizei aber wohl nur zwölf Wochen alt. Zudem sei die Einfuhr von Jungtieren nach dem Tiergesundheitsgesetz auch mit Pass verboten.

"Da die Tiere zu jung und die Impfpässe gefälscht waren, ordnete die zuständige Veterinärin des Landratsamtes Neustadt/WN die Sicherstellung der Katzen mitsamt der Impfpässe an", schreibt die Polizei in ihrem Bericht weiter. Die Kätzchen der Rasse „Scottish Fold“ wurden im Tierheim Kulmbach untergebracht.

Auch der Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes äußerte sich in einer Pressemitteilung zu dem Fall. „Gut, dass der Transport gestoppt und die Tiere sichergestellt wurden. Sie waren für Abnehmer in Frankreich bestimmt, wer weiß, ob alle Katzen bis dahin überhaupt durchgehalten hätten", wird die Präsidentin des Landesverbands, Ilona Wojahn, darin zitiert. Der Handel mit Katzen der Rasse Scottish Fold sei laut den Tierschützern besonders verwerflich. "Viele schauen nur auf das niedliche Aussehen mit dem runden Gesicht und den großen Kulleraugen. Dabei handelt es sich um eine Qualzucht, die den Tieren großes Leid und Schmerzen verursacht", teilt der Landesverband weiter mit. Die Faltohren der Tiere seien Ergebnis einer unheilbaren Erbkrankheit. Der Gendefekt wirke sich auf Knorpel und Knochenbau aus und die Tiere erlitten oft Schmerzen. Die Zucht von Scottish Fold ist in Deutschland verboten.

 
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