Manches Mitglied im Festausschuss traute den eigenen Augen nicht, so viele Teilnehmer kamen am Sonntagmorgen zu Pfarrkirche und Rathaus. Es sollte nur ein einfacher Kirchenzug werden, doch unter Mitwirkung der vielen Vereinsabordnungen wurde er festlich. Wegen des Andrangs verspätete sich der Start um mehr als eine viertel Stunde. Dann ging es los und hinunter zum Sportareal.
Das Vereinsorchester des Musikvereins unter Leitung von Hermann Mack spielte festliche Stücke. Pfarrer Georg Hartl und die Ehrengäste um Bürgermeisterin Margit Kirzinger mit ihrem Stellvertreter Markus Bauriedl gingen dahinter. Dann folgten die Mitglieder des Jubelvereins.
Diese hatten bis vor wenigen Stunden noch den bayerischen Abend zum Festauftakt ausklingen lassen. Innerhalb kürzester Zeit richteten die TSV-Helfer den Saal des Hans-Sommer-Sportheims für den Festgottesdienst her, denn die Organisatoren trauten der Witterung wenig. Der Festverein fand so mit dem Ortsseelsorger nicht nur beim Vorverlegen der Sonntagsmesse einen Kompromiss, sondern ebenso für den Ort der Feier.
Der übervolle Kirchenzug hatte es schon angedeutet: Der Saal wurde richtig voll. Pfarrer Hartl dankte dem Verein für den Einbau eines Festgottesdiensts in das Festprogramm und wies auf die sportlichen Leistungen der Aktiven über den langen Zeitraum seit 1909 hin. „Für ihr außerordentliches Engagement“ lobte Bürgermeisterin Kirzinger die Mitglieder. Der TSV müsse neben dem Sportbetrieb auch die Sportplätze und ein in die Jahre gekommenes Sportheim unterhalten. Das bereite finanzielle Sorgen. „Trotzdem sind alle hoch motiviert bei der Sache“, urteilte die Rathauschefin und hob besonders die Jugendarbeit hervor: „Gerade weil wir aus eigener Kraft keine Jugendmannschaft stellen können, ist die Betreuung der jungen Spieler noch aufwendiger.“ Die Übergabe einer Spende an den Vorsitzenden rundete die Festansprache der stellvertretenden Landrätin ab.
Nahtlos schloss sich daran ein zünftiger Frühschoppen mit Weißwürsten und Brezen sowie Weißbier an. Zünftig auch deshalb, weil das Vereinsorchester dazu nach Herzenslust aufspielte. Die musikalische Bandbreite wechselte am Nachmittag mit dem „Harmonika-Franz“ zum Alleinunterhalter.
Nachdem sich über die Mittagszeit hinweg die Wolken immer mehr verzogen und die Sonne gehäuft durch die Fensterfronten ringsum hereinschien, kam neue Arbeit auf die Helferschar zu. Auf der Terrasse vor der Kegelbahn waren Geräusche ausklappender Sitzgarnituren zu hören. Die Organisatoren entschieden sich für ein zweigleisiges Fortführen des Jubiläumsfests. Alle Besucher, und das waren nie wenige, hatten somit bis zum Festausklang am frühen Abend die Möglichkeit, entweder einen Platz im Freien oder drinnen im dekorierten Saal einzunehmen.
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