Keinesfalls vor leeren Rängen, sondern mit einem ausreichenden Interesse aus dem Nachbarland, feierte der tschechische Verein Omnium mit dem 1. Neuhäusler Ständchen Premiere. Zwei Ensembles der Musikschule Tachov tanzten sich bei angenehmen Temperaturen unterteilt nach Altersstufen in die Herzen der begeisterten Zuschauer. Der bedeckte Himmel ermöglichte Tänzerinnen und Publikum im Ortsteil Nové Domky der Waidhauser Partner- und Nachbarkommune Rozvadov den stressfreien Genuss.
Die offene Kirchenruine mochte bei so manchem Gast aus Bayern bei genauerer Betrachtung ob der vielen losen Ziegeln und Bruchsteinen hoch droben mulmige Gefühle ausgelöst haben. Doch Omnium leistete bei den vielen Arbeitseinsätzen in der vergangenen Zeit ganze Arbeit und nahm alle Ecken des Gebäudes dabei ganz genau unter die Lupe. Der Veranstalter stellte sogar ein paar Regenschirme bereit, die aber bis zum feierlichen Abschluss in der Ecke stehen bleiben konnten.
Inklusive Kostümwechseln und mit verschiedenen Choreografien bereiteten die beiden Gruppen Berušky (Marienkäfer) und Poupata (Blütenknospen) einen enorm vergnüglichen und kurzweiligen Ablauf. Kräftiges Mitklatschen begleitete die jungen Damen im Takt der Musik und lohnte den besonderen Auftritt. Der fantastische Widerhall des Applauses inmitten der kahlen Wände drumherum wirkte kraftvoll und gefiel den jungen Damen sehr.
Mit Argusaugen überwachte Tanzlehrerin Antonie Feancová nicht nur den Ablauf der einstudierten Vorführungen, sondern ebenso das ganze Drumherum. All die einfachen Bewegungen bauten klar auf der jeweils gewählten Musikstruktur auf. Da machte es keinen Unterschied, ob zur Popversion von Beethovens neunter Sinfonie getanzt wurde, oder zur auch in Bayern bekannten Polka „Rosamunde“. Zu Smetanas „Moldau“ gab es demütig wirkende Sequenzen, was mit kräftigem Zwischenbeifall belohnt wurde.
Mit Liebe zum Detail ausgewählte Kostüme unterstrichen die gezeigte Choreografie. Für die Einspielung aller Musiktitel genügte ein Handy und ein einziger Akkulautsprecher aufgrund der famosen Akustik inmitten der Ruine. Nach einer halben Stunde reichte zudem die vorbereiteten Sitzplätze nicht mehr, da immer noch Interessierte zur Aufführungsstätte kamen. Die kleinen Geschwister der Tänzerinnen liebten derweil längst die schmissigen Takte der Musik und wippten beständig begeistert mit. Für einen Teil der Besucher war es bereits eine hochwertige Einstimmung auf den Beginn der Waidhauser Sommerserenaden, die nach neuer Tradition in der Kirchengedenkstätte der Partner- und Nachbargemeinde am Mittwoch ihre Neuauflage starten.
















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