Seit 30 Jahren betreibt der Markt mit seiner Freizeitanlage „Bäckeröd“ eine beliebte Einrichtung. Der Badebetrieb endet immer mit den Sommerferien. Während der Herbst- und Wintermonate wird es still auf dem weitläufigen Areal. Davon kann heuer keine Rede sein. Am Freitag rückten die Baumaschinen an und bei näherer Betrachtung des Vorhabens dürfte vom idyllischen Parkcharakter bald nicht mehr viel übrig bleiben.
Bereits seit 2015 beschäftigte das Thema die Gemeindeverwaltung und den Marktrat. Landrats- und Gesundheitsamt monierten die Umsetzung einer neuen Richtlinie mit der Bezeichnung „DIN 19643“. In den vergangenen Monaten sah sich die Kommune veranlasst, sich dem immer stärker werdenden Druck zu beugen und die gewünschten Veränderungen für den Naturbadesee anzupacken. Die übergeordneten Behörden forderten massiv die Einleitung von Maßnahmen und beriefen sich dabei auf die Vorgaben des Gesetzes zum Infektionsschutz. An jeder erdenklichen Stelle des Sees müsse zu jedem Zeitpunkt die normierte Mindestkonzentration an Chlor vorhanden sein.
Nachdem die Gemeinde Fachleute zu Rate zog, ergab sich daraus eine umfangreiche und vor allem kostspielige Investition. Eine Garantie, ob damit auch der gewünschte und erwartete Effekt einhergeht, erhielt die Kommune allerdings von keiner Seite. Zumindest zeigte sich das Gesundheitsamt mit einer Verkürzung auf die tieferen Beckenbereiche herum vorerst einverstanden.
Gingen die ersten Planungen von der Erfordernis einer kompletten Überlaufrinne um die gesamte Wasserfläche aus, so hoffen alle Beteiligten nunmehr, dass eine nur halb umlaufende genügt. Nach simulierten Berechnungen könnte dadurch eine angemessene Durchströmung umgesetzt werden. Mit dem Rinneneinbau ist ein Umdrehen der Fließrichtungen für die Einspeisung des gereinigten Wassers vorgesehen. Das Einströmen des Chlors soll künftig an den bisherigen Absaugepunkten inmitten des Beckens ablaufen.
Bei der Riesenrutsche beginnend starteten die Arbeiter am Freitag mit den Erdarbeiten, um sich allmählich über die Eingangsseite bis auf Höhe des Biergartens vorzuarbeiten. Im Zuge der Maßnahme ist darüber hinaus ein Abkoppeln des Kinderbeckens vom großen Becken vorgesehen, sowie eine Sanierung der Duschen. Mit der Planung ist das Fachbüro Schinkinger & Heise aus Mühldorf am Inn betraut. Gerechnet wird mit Kosten von bis zu 700 000 Euro.
Allein zur Sanierung des Mutter-Kind-Beckens beauftragte der Marktrat Ingenieurleistungen im Umfang von rund 32.000 Euro. Für das „Haus Bäckeröd“ bestellte die Kommune zudem einen Leiterlift zur Erschließung des Kellers mit Kosten von 3318 Euro bei der Firma „Bavaria-Lift“ in Nabburg. Nach neueren Prüfungen plant der Markt zudem eine dauerhafte Überdachung der Bühne. Im Gegensatz zur bisherigen Kostenschätzung von rund 50.000 Euro gingen nun weitere Angebote im Rathaus ein, die eine günstigere Variante für machbar hielten.













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