„Vergiss die Heimat nicht“ steht in großen Buchstaben auf dem Querbalken unübersehbar eingeschnitzt. Ganz bewusst als Kopie des einstigen Originals ist der Ersatz ausgefallen. Seit Dienstag überragt ein neues Holzkreuz die landschaftliche Erhöhung beim Weiler Pfälzer Hof direkt an der vorbeiführenden Hauptstraße zum Alten Grenzübergang. Zimmerermeister Josef Rauch bat nicht nur Bürgermeisterin Margit Kirzinger um Teilnahme beim Aufrichten, sondern ebenso Geschäftsführerin Kerstin Wilka-Dierl.
Das neue Kreuz beabsichtigt mit dem Gedenken an die Heimatvertriebenen eine konkrete Forderung. So war es für Rauch eine Selbstverständlichkeit, nicht nur die Inschrift auf den Querbalken zu wiederholen, sondern ebenso das „Pax Christi“-Zeichen oben und darunter die Jahreszahl 1973. Der Zimmerermeister schnitzte einzig das Jahr 2018 in eigener Handschrift dazu.
1973 wurde das Vorgängerkreuz unter Mithilfe der Feuerwehr Waidhaus um Kommandant Josef Balk auf dem geschichtsträchtigen Areal des Kreuzbergs vermutlich von Heimatvertriebenen aufgestellt. Die Erhöhung trug jedoch bereits zuvor diese Bezeichnung. Der Name rührt also nicht erst von der Errichtung in der 1970er Jahren her.
Angefertigt hatte das Kreuz einst der vor wenigen Jahren verstorbene Walter Stöckl von der Grafenau. Die vom OWV Waidhaus in der Folgezeit rings herum geschaffene Kreuzberg-Anlage konnte dann 1988 fertiggestellt und anlässlich der 850-Jahrfeier der Marktgemeinde feierlich eingeweiht werden.
Für den Ersatz vertraute die Marktgemeinde auf das Können der ortsansässigen Zimmerei „Bannerweber“. Die Wahl fiel auf eine Ausführung in Fichtenholz mit Einblechung der horizontalen Balken in der bisherigen Originalgröße. Das alte Kreuz war nach fast 45 Jahren verwittert, morsch und vom Schwamm befallen. Eine Reparatur wäre nicht mehr möglich gewesen. Aus Sicherheitsgründen hatten es die Mitarbeiter des Bauhofs bereits im vergangenen Winterhalbjahr entfernt.
Bei der aktuellen Neugestaltung des Areals wurden zudem die eingewachsenen Büsche entfernt und das neue Kreuz freigestellt. So soll es jetzt auch bleiben, damit der Fuß nicht mehr feucht steht. Es kann zudem als Bestandteil der neuen parkähnlichen Anlage gelten, die drumherum weit gediehen ist. Eine serpentinenartige Wegeführung wird bald auch älteren und gehbehinderten Besuchern das Begehen des Hangs erleichtern.
Den Mittelpunkt stellen drei sechseckige Pavillons inmitten des weitläufigen Geländes dar. Als Leader-Projekt verwirklicht die Marktgemeinde hier ihren exklusiven „Lernort Biene“. Der vorbeiführende Radweg ins Nachbarland Tschechien ist schon durch einen ebenen Zugang angebunden. Die hoffentlich artenreiche Bienenwiese am Fuße des Areals erschließt lediglich ein Rundweg. Christine Pschorn und Franz Rembold vom gleichnamigen Landschafts-Architekturbüro aus Windpaißing bei Nabburg planten die Maßnahme bis ins kleinste Detail.
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