Lustpfad als Aushängeschild von Waidhaus in der Kritik

Waidhaus
20.02.2022 - 11:58 Uhr
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Mit einer Revitalisierung des Naturerlebnispfads „Lust“ liebäugelt die SPD-Fraktion im Marktrat. Viele Ideen stehen im Raum, wahrscheinlich scheitert das Vorhaben aber.

Unmittelbar neben der Freizeitanlage "Bäckeröd" verfügt Waidhaus mit seinem "Lustweg" über eine gern genutztes Freizeitangebot. Zu umfassenden Verbesserungsvorschlägen gibt es im Marktrat eine beinahe unendliche Debatte.

Am Rande der Freizeitanlage „Bäckeröd“ beherbergt die Marktgemeinde seit der Einweihung im Juni 2008 eine Attraktion: den „Lustweg“, reich ausgestattet mit Spielgeräten und Informationen zur heimischen Natur. Zugleich ist er Teil des internationalen Nurtsch-Wanderwegs. In einem schriftlichen Antrag erachtete die SPD-Fraktion die Renovierung der vorhandenen Elemente als notwendig. Nicht minder umfangreich sahen die Vorschläge zu Erweiterungen aus. Hochwertig bedruckte Glastafeln mit Panoramabildern von der weitum sichtbaren Landschaft inklusive Beschriftung der jeweiligen Berghügel etwa. Ergänzend waren Ortsangaben zu den sichtbaren Ansiedlungen auf dem Geländer der Aussichtsplattform erbeten.

Neu wäre auch die Anschaffung eines stabilen und vor Vandalismus weitgehend geschützten Fernrohrs. Dazu weitere Sitz- und Ruhemöglichkeiten auf der Plattform sowie einer neuen Hängebrücke im dortigen Umfeld. Ebenso gab es eine Empfehlung zu einer Erweiterung mit neuen Spielgeräten entlang des gesamten Pfads. Dazu eine Ausstattung der kleinformatigen Bildtafeln durch QR-Codes mit audiovisuellen Inhalten wie Vogelstimmen, Tierlauten oder geschichtlichen Beiträgen. Zumindest sollte die Renovierung und Reinigung vor Beginn der Urlaubssaison stattfinden. Zum Antrag verzichtete die SPD-Fraktion auf die Vorlage einer Kostenschätzung. Vielmehr solle die Gemeindeverwaltung prüfen, welche Möglichkeiten realisiert werden können und welche Fördermittel zu beantragen seien. Genau dieser Punkt sollte aber dann am Ende einer langen Diskussion zum Fallstrick für den gesamten Antrag werden.

Bauhofmitarbeiter pflegen Pfad

In vielen Details zeigte Bürgermeister Markus Bauriedl anschließend auf, welchen Aufwand die Kommune jährlich für einen guten Zustand des Pfads leiste. Der gesamte Zeitumfang der Bauhofmitarbeiter betrage 30 bis 35 Stunden. Einer Hängebrücke gab der Rathauschef wegen dem landwirtschaftlichen Verkehr geringe Chancen. Zudem bleibe der Weg nicht von Vandalismus verschont. Beschädigte Tafeln kämen immer wieder vor, auch andere Zerstörungen, sogar Diebstähle: „Wir haben aber dann immer gleich gehandelt und das erneuert.“ Dazu lobte er die Einrichtung als Magnet, wie es auch der Dufthang sei: „Wir bringen ihn ja immer wieder auf Vordermann.“

Zweiter Bürgermeister Josef Schmucker sah wenig Handlungsbedarf: „Der Weg ist gar nicht in so einem schlechten Zustand.“ Schmucker schlug vor, der jährlichen Frühlingsaufwertung durch den Bauhof eine Ortsbesichtigung durch den Bauausschuss folgen zu lassen. Für die Antragsteller bekräftigte Andreas Ringholz den eigentlichen Grund des Antrags: „Es geht nicht nur bloß darum, wie es wir sehen, sondern wie der Pfad von außen gesehen wird. Da schaut es ganz schön verhaut aus. Aber das ist doch ein Aushängeschild von Waidhaus, an denen es ansonsten sehr mangelt. Nach außen hin sollte er also einen sauberen Eindruck machen und hinterlassen.“ Dazu erbat er sich eine Ergänzung „mittels moderner Möglichkeiten. Nach längerer Zeit sollte einfach einmal mit etwas Neuem ergänzt werden, um auch die Attraktivität für all zu erhöhen, die den Pfad schon lange kennen. Eben einfach mit wenigen Mitteln das Ganze ein bisschen attraktiver machen.“

Probleme im Haushalt

Georg Kleber bestätigte die Notwendigkeit der Restaurierung an manchen Stellen: „Der jährliche Frühjahrsputz sollte dies aber beheben.“ Nachdem jedoch auch er mit einer Hängebrücke („was gerade von Kindern wohl gerne genutzt wird“) liebäugelte, schaltete sich Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl ein: „Der Weg ist relativ schmal. Wie soll das gehen, zudem die Anlieger Privatpersonen sind?“ Erika Grötsch forderte ein „größtmögliches Naturbelassen“. Außerdem bat sie abzuwarten, welche Ergebnisse sich bei der Planung des neuen Trailerparks ergeben. „Das Gesamtkonzept sollte in ein Gesamtbild münden“, gab ihr Manfred Schneider recht. Trotzdem betonte er: „Aber der Lustweg ist momentan kein Aushängeschild. Wir müssen da schon etwas machen.“ Als Rudolf Grundler junior die sofortige Bereitstellung von 5000 Euro verlangte, verwies Nicole Hoch postwendend „auf sich abzeichnende große Haushaltsprobleme“ für Waidhaus, wobei bereits diese Summe als großer Posten zu sehen sei.

Bauriedl brach mit seinem Vorschlag zur Aufnahme des Themas in die Haushaltsberatungen die fortlaufende Debatte dann ab. Außerdem beauftragte der Marktrat geschlossen den Bauausschuss mit einer Begehung bereits in der nächsten Sitzung.

"Der Lustweg ist momentan kein Aushängeschild. Wir müssen da schon etwas machen."

Marktrat Manfred Schneider

 
 

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