Waidhaus
26.10.2018 - 08:53 Uhr

Mitmachen ein Muss

„Wenn Musik dabei ist, ist es immer schön.“ Josef Wittmann kutschierte erst jüngst die „Quetschnziacha“ mit dem Zweispänner durch den Böhmerwald. Die Gruppe ist in Waidhaus etabliert. Dabei gibt es sie erst seit etwa drei Jahren.

Bei Anton Moll senior (links) laufen die Fäden der "Quetschnziacha" zusammen, der in Hans Faltenbacher und Helmut Moll eifrige Mitstreiter findet. Bild: fjo
Bei Anton Moll senior (links) laufen die Fäden der "Quetschnziacha" zusammen, der in Hans Faltenbacher und Helmut Moll eifrige Mitstreiter findet.

Die „Quetschnziacha“ sind der jüngste Spross der Musiktradition des Grenzorts. In den zurückliegenden Monaten erspielte sich die Schar einen guten Ruf. Das Interesse an den Stammtischen wuchs. Die in der Art von Musikantentreffen ablaufenden Termine haben einen festen Stamm an Freunden gewonnen. Das Mitmusizieren und Mitsingen ist Pflicht. Die Teilnehmer lieben das Zusammensitzen bei zünftiger Musik und gemeinsamem Gesang, die vertrauten Gesichter ringsum und zwischendrin ein Tänzchen.

Beim ehemaligen Wirt Anton Moll senior vom renommierten Gasthaus „Weißes Kreuz“ in der Ortsmitte laufen die Fäden zusammen. Die Initiative zur Gründung ging jedoch nicht von ihm aus. Das war Karl Müller aus Vohenstrauß, der die anderen Ziehharmonika-Spieler vor etwa drei Jahren aufforderte: „Wir könnten doch einen Quetschnziacha-Verein machen.“ Bald bildete sich ein Stamm um den Wirt Moll, dessen Bruder Helmut und Hans Faltenbacher aus Kaimling. Das Trio ist besonders beseelt von in Vergessenheit geratenen Melodien aus der Heimat. Wenn die Drei wieder ein altes Lied anstimmen, strecken die Zuhörer die Hälse und spitzen die Ohren. Wenn dann auch noch Hermine Kleber und Marianne Ruf singen, ist die Menge begeistert und summt bald die Refrains leise mit. Die Gaudi kommt bei den Abenden auch nie zu kurz: Irgendjemandem fällt immer eine Anekdote oder ein lustiger Trinkspruch ein.

Auch die Musiker machen ihr Spiel zur Schau. Etwa „der Fürther“, der in diesem Endlos-Sommer trotz hohen Alters mit seinem E-Bike extra aus Fürth herfuhr. Ihm hat es die Mundharmonika angetan, die er spielt, wie ein Profi und mit einem wahnsinnigen Geschick. Oder der bekannte „Harmonika-Franz“ aus Wernberg-Köblitz, der sich ebenfalls kaum einen Termin entgehen lässt. Zumeist fanden die Treffen als Stammtische bislang beim „Schücker“ statt, wo sich die fesche Bedienung Zladika um Trinken und Essen für die ganze Gruppe sorgt. Denn das gemeinsame Verkosten verschiedener Spezialitäten vom einen auf das andere Mal ist auch so ein „Muss“ für die Stammgäste. Selbst Molls Tochter Silvia ist zurückgekehrt, um den einstigen Felsenkeller unter dem Mollsaal alle paar Wochen mit einem Zoiglausschank für die Schar zu revitalisieren.

Ist auch "der Fürther" dabei, herrscht meist gleich noch mehr Stimmung. Bild: fjo
Ist auch "der Fürther" dabei, herrscht meist gleich noch mehr Stimmung.
Mit bloßem Zuhören ist es nicht getan. Immer wieder bringen sich die Stammgäste durch Gesang und Mitmusizieren ein. Bild: fjo
Mit bloßem Zuhören ist es nicht getan. Immer wieder bringen sich die Stammgäste durch Gesang und Mitmusizieren ein.
 
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